Winter im Kufsteinerland: Städtetrip meets Skiurlaub

Der Winter steht vor der Tür. Zeit also, die Möglichkeiten für die Urlaubsplanung auszuloten. Ein paar Tage im Schnee oder doch lieber ein cooler Städtetrip? Shopping oder Après-Ski? Carven oder Kultur? Man kann schließlich nicht alles haben, oder? Doch, man kann. Eingebettet zwischen den Gipfeln von Thiersee, Kranzhorn, Zahmem und Wildem Kaiser vereint das Kufsteinerland in Tirol auf charmante Weise winterliche Alpenidylle und urbanes Flair.

Vom Frühstücks-Cappuccino in der Altstadt geht es quasi direkt auf die Piste. Neben selektiven Abfahrten und Snowparks für Könner warten kleine, charmante Familienskigebiete gleich um die Ecke. Nur 10 Kilometer sind es von der historischen Festungsstadt Kufstein bis zur SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental auf über 1800 Metern Seehöhe. Auf den Berg geht's bequem mit dem Skibus - umweltfreundlich und kostenlos. Hier warten über 270 schneesichere Pistenkilometer auf durchtrainierte Profis, entspannte Genussskifahrer und abenteuerlustige Freerider.

Morgenzauber für Frühaufsteher

Wer gerne früh aufsteht, hat die Chance auf ein ganz besonderes Bergerlebnis in Österreich: Die Einstiege in Söll und Scheffau in die SkiWelt Wilder Kaiser Brixental sind von Kufstein aus schnell erreicht und ermöglichen die ersten Schwünge auf noch unberührten Pisten in glasklarer Bergluft. Wer bis zur Gipfelalm aufsteigt, wird auf der Drehterrasse mit einem atemberaubenden 360° Panoramablick auf 70 Dreitausender und der längsten Talabfahrt der Skiwelt belohnt.

Hektik ade: entspanntes Schneevergnügen im Kufsteinerland

Abseits vom Trubel der großen Skigebiete geht es in Vorderthiersee familiär und gemütlich zu. Auf der breiten Abfahrt vom Hochplateau bis auf 800 m haben Kinder, Anfänger und Wiedereinsteiger viel Platz für weite Schwünge. Von der Bergstation des Haltjochliftes im Skigebiet Tirolina gibt es gleich drei verschiedene Abfahrten ins Tal und auch das kleine Skigebiet am Hochfeldlift in Schwoich bietet entspannten Schneespaß. Vorteil: Wer nicht den ganzen Tag auf der Piste verbringen will, kauft sich einen günstigen Zwei- oder Drei-Stunden-Skipass oder leiht sich zum Beispiel auf der Kala Alm eine Rodel aus.

Hip und historisch: Einkaufsbummel in Kufstein

Nachmittags werden die Skier eingepackt. Mit roten Wangen von der Winterluft und angenehm erschöpft vom Sport tut jetzt eine Verschnaufpause in einem der kleinen Cafés in der Altstadt gut, bevor es zum Stadtbummel durch Kufstein geht. Der Spaziergang durch die enge Römerhofgasse mit ihren Erkern, Sprossenfenstern und schmalen Gassen gleicht einer Zeitreise in das Kufstein vergangener Tage. Trachten Stolzer in der nahen Kirchgasse ist bekannt für Trachtenkreationen in außergewöhnlichen Designs: Dirndl mit Leopardenmuster und Lederhosen aus Kuhfell interpretieren Tiroler Brauchtum abseits des Mainstreams. Ein originelles Mitbringsel und garantiert ein Hingucker in jedem Bierzelt. Gläserne Kunst inmitten der Tiroler Bergwelt gibt es im interaktiven Museum des Traditionsunternehmens Riedel zu bestaunen. Highlight: In der Schauhütte kann die Produktion der weltberühmten Gläser und Karaffen hautnah miterlebt werden. Wer möchte, kann sich im Shop-Outlet einige der filigranen Stücke für die heimische Vitrine einpacken lassen.

Genuss auf Kufsteiner Art: Von Curry bis Kaspressknödel

Dass Essen Leib und Seele zusammenhält, weiß man auch im Kufsteinerland. Auf dem Teller geht es dabei durchaus international zu. Italienisches Fine Dining zelebriert Haubenkoch Umberto Gorizio im modernen "Minute's" in der Theatergasse. Exotische Spezialitäten aus Nordindien servieren Sukhpreet Johal und seine Familie seit 1998 im Restaurant Bombay. Vorsicht: Scharf heißt hier wirklich scharf! Pikant geht es auch im Tapas Atelier zu: In dem ebenfalls familiengeführten Restaurant kann man sich warme und kalte, scharfe und milde Häppchen nach eigenem Geschmack zusammenstellen. Im 600 Jahre alten Traditionsgasthaus Auracher Löchl in der Römerhofgasse soll es das beste Beef-Tartar der Stadt geben, das in den urigen Stuben live am Tisch zubereitet wird. Traditionalisten entscheiden sich nach einem langen Skitag für die Tiroler Kaspressknödel, die in Butterschmalz ausgebacken und mit einer deftigen Zwiebelsauce serviert werden.

Der sorgsame Umgang mit Lebensmitteln wird auch in den umliegenden Orten (Bad Häring, Ebbs, Erl, Langkampfen, Niederndorf, Niederndorferberg, Schwoich und Thiersee) rund um Kufstein gepflegt. Wer in der Gegend ist, sollte bei der Familie Gramshammer in Erl einkehren und den würzigen Ziegenfrischkäse aus eigener Produktion mitnehmen. Fleisch- und Wurstliebhaber kommen bei Hannes Buchbauer am Schererhof in Niederndorf auf ihre Kosten. In das Brät seiner berühmten Kaminwurzen mischt er eine streng geheime Gewürzmischung, anschließend werden die Würste über Buchenholz geräuchert und luftgetrocknet, bis sie genussfertig sind.

Weihnachtszauber und Lichterglanz

Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Und so zelebriert man im Kufsteinerland alljährlich die zauberhafte Adventszeit mit traditionellen Bräuchen und Ritualen. Ein Besuch des Christkindlmarktes im Kufsteiner Stadtpark gehört unbedingt dazu. Während die Kleinen eine Runde auf dem Karussell drehen oder die Nostalgie-Eisenbahn bestaunen, genießen Mama und Papa Tiroler Schmankerl wie Zillertaler Krapfen und Kiachln. Punsch und Glühwein werden hier noch traditionell aus schweren Steingutkrügen serviert.

Ein paar Schritte weiter, auf der Festung Kufstein, können Besucher an den Adventwochenenden den „Weihnachtszauber“ erleben. In den historischen Kasematten der Festung zeigen Handwerker aus der Region live ihr traditionelles Handwerk und in der „Weihnachtswerkstube“ wird gebastelt. Im Engerlpostamt können Weihnachtswünsche aufgegeben werden. Mit der KufsteinerlandCard ist auch der Eintritt in das durchgehend geöffnete Museum und in die Heldenorgel frei.

Kulturgenuss pur: Tiroler Festspiele Erl

Mit dem Weihnachtsoratorium von J. S. Bach beginnt die Wintersaison im Festspielhaus, die mit dem Schlusskonzert am 6. Januar 2025 endet. Dazwischen liegen neun hochkarätige Veranstaltungen unter der Intendanz von Startenor Jonas Kaufmann, der am 1. September 2024 die künstlerische Leitung des Hauses übernommen hat, dessen Akustik als eine der besten Europas gilt. Freistehende Wände aus kanadischer Akazie, die die Architektur mitschwingen lassen, und eine steil ansteigende Tribüne, die von jedem Platz aus beste Sicht bietet, schaffen ein Konzerterlebnis der besonderen Art.