Perus kulinarischer Kalender: Feste, Vielfalt und Geschmackserlebnisse
Kartoffelvielfalt im Parque de la Papa, Leslie Searles / PROMPERÚ
In Peru ist gutes Essen mehr als nur Genuss: Es ist Kultur, Identität und gelebte Geschichte. Über das Jahr verteilt feiert das Land kulinarische Feste, die nicht nur den Gaumen verwöhnen, sondern auch Einblicke in die Vielfalt regionaler Produkte, das überlieferte Wissen indigener Gemeinschaften sowie die Innovationskraft lokaler Produzenten bieten. Der kulinarische Kalender Perus ist dabei ein echter Reiseschatz, der Touristen mit Land und Leuten auf einzigartige Weise verbindet. Zugleich ist die Gastronomie ein Motor für lokale Wertschöpfung, soziale Inklusion und nachhaltige Entwicklung.
Im Mai steht die Kartoffel im Mittelpunkt – das ursprüngliche Superfood
Peru ist die Wiege der Kartoffel. Am 30. Mai feiert das ganze Land den „Día Nacional de la Papa“, den nationalen Kartoffeltag. An diesem Tag werden die über 4.000 Sorten der Erdknolle geehrt, die seit Jahrtausenden in den Anden angebaut werden. Besucher können im Parque de la Papa in der Region Cusco tief in die Welt der Kartoffel eintauchen. Hier bewahren Quechua-Gemeinschaften ihr traditionelles Wissen und zeigen, wie nachhaltiger Kartoffelanbau, Biodiversität und Ernährungssicherheit zusammenhängen. Für Peru ist die Kartoffel nicht nur ein Lebensmittel, sondern auch Kulturerbe und wirtschaftliche Grundlage zugleich.
Juni: Ceviche – Perus Kultgericht mit UNESCO-Status
Am 28. Juni feiert Peru das berühmteste Gericht seiner Küste: die Ceviche. 2023 wurde das Wissen rund um ihre Zubereitung und Bedeutung von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt. Ob mit Meeresfisch an der Pazifikküste oder mit Forelle in den Anden – Ceviche ist ein kulinarischer Ausdruck der Vielfalt des Landes.
Besonders im Norden, etwa in der Region Lambayeque, können Reisende an interaktiven Kochkursen teilnehmen und erfahren, wie aus Limette, Chili und frischem Fisch ein Nationalsymbol entsteht. Ein Erlebnis, das alle Sinne weckt.
Juli: Pisco – flüssige Geschichte mit Erlebnisfaktor
Am letzten Sonntag im Juli feiert Peru seinen Nationaldrink, den Pisco. Verschiedene Pisco-Routen führen durch die wichtigsten Anbaugebiete in Lima, Ica und Arequipa. Ob traditionelle Bodega, moderne Brennerei oder Verkostung unter freiem Himmel – auf den Routen erfahren Gäste alles über Traubensorten, Destillierkunst und kreative Cocktails wie Pisco Sour oder Chilcano. Der Pisco ist nicht nur ein Getränk, sondern auch ein Botschafter peruanischer Kultur und ein starkes Beispiel für nachhaltigen Weintourismus.
Oktober: Anticucho – Streetfood mit Seele
Jeden dritten Sonntag im Oktober steht in Peru das Anticucho im Mittelpunkt: ein auf Holzkohle gegrillter Rinderspieß, der einst aus bescheidenen Zutaten entstand und heute zu den beliebtesten Gerichten des Landes zählt. In Lima bieten kulinarische Stadtführungen authentische Erlebnisse rund um das Streetfood-Erbe der Stadt: Gäste entdecken versteckte Lokale, probieren Klassiker wie Anticucho, Causa oder Picarones und lernen bei einem Pisco-Sour-Workshop die Aromenvielfalt der Nationalspirituose kennen. Wer mit offenen Sinnen reist, schmeckt hier das Herz Perus.
Kulinarik als Motor für Begegnung und Nachhaltigkeit
Die kulinarischen Feste Perus zeigen, wie Essen Brücken zwischen Regionen, Kulturen und Generationen schlägt. Sie machen greifbar, wie tief Landwirtschaft, Tradition und Innovation miteinander verbunden sind – und wie Tourismus zur wirtschaftlichen Stärkung ländlicher Räume beitragen kann. Wer Peru mit dem Gaumen entdeckt, reist nachhaltiger, bewusster und intensiver.
Quelle: Promperú c/o fame creative lab