
Oregon - Der Geschmack einer Region
Oregon im Nordwesten der USA hat sich zu einem Mekka für Genießer entwickelt. Der zwischen pazifischer Küste und schneebedeckten Gipfeln gelegene Bundesstaat beheimatet nicht nur atemberaubende Landschaften, sondern auch gastronomische Spezialitäten von Weltrang.
Jede Region hat ihren ganz eigenen kulinarischen Schatz: Während in den feuchten Wäldern um Eugene kostbare Trüffel gedeihen, wachsen in Salem besonders leckere Kirschen. An der rauen Küste von Newport werden hervorragende Krabben gefangen und in Portland experimentieren Braumeister mit Hopfen und Malz. Eine Entdeckungsreise durch Oregons Geschmackswelten offenbart mehr als nur Genuss, sie erzählt auch die Geschichte der Region und ihrer Menschen.
Was Sie in diesem Beitrag erwartet:
Portland – die Stadt des Bieres

Portland trägt viele Beinamen, doch keiner beschreibt die Leidenschaft dieser Stadt so treffend wie „Beervana“. Mit über 80 Brauereien im Stadtgebiet hat sich die größte Stadt Oregons zum unbestrittenen Epizentrum der amerikanischen Craft-Beer-Bewegung entwickelt. Die Biertradition begann in den 1980er Jahren, als visionäre Brauer wie die Widmer Brothers im heutigen Pearl District ihre ersten Sudkessel anheizten.
Von klassischen Interpretationen wie dem Black Butte Porter von Deschutes bis zu experimentellen Kreationen von Great Notion oder Breakside Brewing findet hier jeder sein Bierglück. Frischen Wind bringen Nanobrauereien wie Little Hop Brewing, das 2020 in einer Garage entstand. Diese kleinen Braustätten setzen auf Kreativität statt Masse und haben oft weder Pubs noch feste Öffnungszeiten.
Bierfeste, Tasting-Touren und eine große Auswahl, die von glutenfrei bis familienfreundlich reicht, machen Portland zum Paradies für Bierfans. Hier gibt es sogar europäische Einflüsse, zum Beispiel im Zoiglhaus oder im Kells.
Independence – die Stadt des Hopfens

Zwischen den sanften Hügeln des Willamette Valley und dem gleichnamigen Fluss liegt Independence – ein Ort, der einst als „Hop Capital of the World“ Geschichte schrieb. Dank des idealen Klimas und der fruchtbaren Böden entwickelte sich die Region im Willamette Valley zum weltweit führenden Hopfenproduzenten.
In den 1930er Jahren galt Polk County sogar als der Landkreis mit der höchsten Hopfenproduktion in den USA. Die Hopfenernte war nicht nur wirtschaftlich bedeutsam, sondern auch ein kulturelles Ereignis, das Tausende in die Region zog. Trotz des Rückgangs durch Mechanisierung und Konkurrenz lebt die Erinnerung an diese goldene Ära bis heute weiter – etwa beim jährlichen Hop & Heritage Festival im September.
Heute erlebt Independence eine Renaissance seiner Hopfenkultur, angetrieben vom Boom der Craft-Brauereien und der wachsenden Wertschätzung für regionale Zutaten. Nachhaltig wirtschaftende Familienbetriebe und kulinarische Routen wie der Great Oaks Food Trail knüpfen an diese Geschichte an.
Eugene – die Stadt der Trüffel

In den dichten Wäldern rund um Eugene ruht ein kulinarischer Schatz im Dunkeln. Unter mächtigen Douglasien gedeihen im feuchten Waldboden wilde schwarze und weiße Trüffel. Wenn im Winter der Nebel zwischen den Stämmen hängt, beginnt die Saison der Trüffeljagd, die im Oregon Truffle Festival ihren gesellschaftlichen Höhepunkt erreicht.
Entlang des Truffle Trails im nahegelegenen Newberg können Besucher im Februar und März, wenn das Klima mild und feucht ist, an geführten Trüffeljagden teilnehmen und sich durch raffinierte Trüffelmenüs kosten. Mit Anbietern wie Black Tie Tours kann man mit einem professionellen Trüffelhund sogar auf eigene Faust durch den Wald streifen und nach dem schwarzen Gold suchen. Die zarten, intensiven Aromen der Oregon-Trüffel inspirieren auch Küchenchefs im ganzen Staat zu winterlichen Kreationen.
Hinter der regionalen Delikatesse steht mittlerweile mehr als nur kulinarische Leidenschaft: Mykologen der Oregon State University erforschen nachhaltige Methoden zur Trüffelkultivierung, um das natürliche Vorkommen zu schützen und gleichzeitig den wachsenden Markt zu bedienen.
Salem – die Stadt der Kirschen

Wer im Frühling nach Salem kommt, wird von einem Meer aus Kirschblüten empfangen. Die Hauptstadt Oregons trägt nicht umsonst den stolzen Beinamen „Cherry City“ – ein Erbe, das bis in die Zeit um 1900 zurückreicht, als die Stadt zu einem der bedeutendsten Kirschanbaugebiete im pazifischen Nordwesten aufstieg.
Der Grundstein für diese Tradition wurde bereits 1847 gelegt, als der weitsichtige Pionier Henderson Lewelling Hunderte Obstbäume, darunter zahlreiche Kirschsorten, über den beschwerlichen Oregon Trail transportierte. Die offizielle Ernennung zur „Cherry City of the World” folgte im Jahr 1907, nachdem eine außergewöhnliche Kirschenschau für nationale Begeisterung gesorgt hatte. Die ersten Cherry Fairs entwickelten sich schnell zu einer städtischen Institution.
Besonders eindrucksvoll zeigt sich dieses Erbe an den 151 Akebono-Kirschbäumen am Capitol Mall – ein blühendes Symbol der Städtefreundschaft mit der japanischen Stadt Kawagoe. Wer tiefer in die landwirtschaftliche Vielfalt der Region eintauchen möchte, folgt dem Marion Farm Loop oder dem Great Oaks Food Trail.
Newport – die Stadt der Krebse

Wenn am frühen Morgen dichter Nebel über den Hafen von Newport zieht, gleiten bereits die ersten Krabbenkutter durch die gefährliche Yaquina Bay Bar hinaus auf den offenen Pazifik. Mit routinierten Bewegungen werfen die Fischer ihre schweren Käfige ins Meer, um die begehrten Dungeness-Krabben (Pazifische Taschenkrebse) zu fangen.
Das Fleisch dieser Krustentiere gilt mit seinem zarten, leicht süßlichen Geschmack als Delikatesse. Die wirtschaftliche Bedeutung der Krebse ist enorm: Über 150 Millionen Dollar spült der Fang jährlich in die Wirtschaft Oregons. Seit 2007 trägt die Küstenstadt daher auch ganz offiziell den Titel „Dungeness Crab Capital of the World“.
Was auf den Tellern der Gourmetrestaurants landet, ist das Ergebnis nachhaltiger Fangmethoden. Nur ausgewachsene männliche Exemplare dürfen gefangen werden; Weibchen und Jungtiere kehren zurück ins Meer – eine Praxis, die den Bestand seit Generationen sichert.
Über Oregon
Schneebedeckte Berggipfel, unzählige Wasserfälle, wüstenähnliche Hochebenen und zerklüftete Küsten im Westen sind Teil der facettenreichen Natur Oregons. Die abwechslungsreiche Landschaft dieses US-Staates beheimatet ganz eigene Naturwunder und bietet vor allem Outdoor-Fans ideale Bedingungen für Sportarten wie Mountainbiken, Wandern, Kanufahren, Skifahren, Rafting, Angeln und Surfen.
Im Osten des Landes finden Reisende nicht nur Wild-West-Atmosphäre, sondern auch die tiefste von einem Fluss gegrabene Schlucht Nordamerikas. Im Süden fasziniert der Crater Lake.
Die grüne Metropole Portland gilt als Geheimtipp für Gourmetliebhaber und als Trendsetter unter den amerikanischen Städten. Sie verbindet eine bunte Mischung aus hippem Flair, urbaner Lebensqualität und Nähe zur Natur. Neun staatlich anerkannte Stämme nehmen Besucher mit auf eine Reise zu einzigartigen Kulturen, die ihre Traditionen bis heute bewahren.
Weitere Informationen zu Oregon unter www.traveloregon.de und www.traveloregon.com.
Quelle: Travel Oregon c/o Lieb Management & Beteiligungs GmbH

Surrealismus trifft Street Art – neue Ausstellung im Dalí Museum in St. Pete-Clearwater
mehr erfahren
Von Mühlhausen aus die Welterberegion Wartburg Hainich entdecken
mehr erfahren