So kuschelig sind Johanna Aichners selbstgehäkelte Kissenbezüge nur, weil die Wolle für ihre handgearbeiteten Wohnaccessoires von den eigenen Südtiroler Bergschafen stammt. Wer mag, kann die Tiere am Hoferhof in Vellau bei Meran auch besuchen. - Neue Roter Hahn-Broschüre Bäuerliches Handwerk 2025 erschienen
Südtirol, Italien

Neue Roter Hahn-Broschüre Bäuerliches Handwerk 2025 erschienen

Mit Beginn der kalten Jahreszeit, wenn der Apfelsaft abgefüllt wird, der Lagrein im Keller reift und die Kühe wieder in den Stall kommen, kehrt endlich Ruhe auf den Südtiroler Bauernhöfen ein. Dann haben die Bauern jenseits des Brenners endlich Zeit, sich ihren handwerklichen Leidenschaften zu widmen. In gemütlichen Werkstätten und warmen Stuben wird gedrechselt, geflochten oder gehäkelt, bis die kostbaren Einzelstücke vollendet sind - und die Unikate den strengen Kriterien des Qualitätssiegels „Roter Hahn“ entsprechen.

Was einst eine überlebenswichtige Einnahmequelle der Südtiroler Obst-, Wein- und Viehbetriebe war, ist heute eine liebgewonnene Tradition. Als Ausgangsmaterial nutzten die Bauern damals wie heute Rohstoffe, die direkt vor Ort verfügbar waren: Holz, Äste und Zweige aus dem eigenen Wald oder Wolle von der Schafherde hinterm Haus.

Die neue „Roter Hahn“-Broschüre „Bäuerliches Handwerk 2025“ stellt fünf Bäuerinnen und Bauern und ihre handgefertigten Unikate vor, die das Gütesiegel des Südtiroler Bauernbundes tragen dürfen und dafür strenge Kriterien erfüllen müssen: So müssen die Rohstoffe zu 100 Prozent aus Südtirol stammen, zum Großteil sogar vom eigenen Hof. Die Reportagen, illustriert mit opulenten Bildern sowie Infos zu Anreise, Öffnungszeiten und Co. geben einen detaillierten Einblick.

Die druckfrische Ausgabe wird auf Wunsch kostenlos zugesandt. Das 40-seitige Heft gibt es aber auch als PDF-Download unter www.roterhahn.it.

Die neue Roter Hahn-Broschüre Bäuerliches Handwerk 2025.

Geschick, Präzision und Emotion

Am Thalerhof in Feldthurns fliegen die Späne: Bauer Herbert Kerschbaumer fertigt aus dem Holz seines elf Hektar großen Waldes im Eisacktal Kruzifixe, Skulpturen oder Marienfiguren. In den Wintermonaten veranstaltet er sogar Schnitzkurse für große und kleine Hobby-Bildhauer. Auf dem Hoferhof in Vellau bei Algund zwischen Bozen und Meran hat sich Johanna Aichner im ehemaligen Hühnerstall eine Werkstatt eingerichtet, in der sie aus der Wolle ihrer Südtiroler Bergschafe liebevoll Decken, Teppiche und Kissen häkelt. Bis zu 13 Stunden arbeitet sie mit Garn, Schere und Häkelnadel an jedem ihrer Unikate.

Individuelle Designobjekte wie Vasen, Teller oder Pfeffermühlen drechselt Karl Heinz Windegger vom Lahngut in Lana bei Meran - am liebsten aus eigenem Apfel-, Kirsch- und Nussbaumholz. Wie aus Ästen und Zweigen filigrane Teelichthalter, formvollendete Körbe oder Taschen entstehen, zeigt Biobauer Erhard Paris in seiner „Ultner Flechtwerkstatt“ in Oberhof im nahe gelegenen Ultental. Und Walter Schnitzer vom Pardellhof in Naturns am Eingang zum Vinschgau schließlich fräst und bürstet von Hand die besondere Struktur des hofeigenen Altholzes heraus und entscheidet oft erst während des Arbeitsprozesses, welche Form das fertige Kunstwerk erhalten soll.

Quelle: Südtiroler Bauernbund Roter Hahn c/o AHM Kommunikation