La Palma: Unterwegs auf den schönsten Wanderwegen der Kanaren
Der Oktober ist die ideale Zeit, um La Palma zu erkunden. Die sommerliche Hitze weicht milden Temperaturen, die Vegetation erstrahlt nach den ersten Regenfällen in sattem Grün und das Licht zeichnet sanfte Konturen in die vulkanische Landschaft. Wer zu dieser Jahreszeit aufbricht, erlebt eine Insel im Gleichgewicht zwischen Feuer und Wasser, zwischen Stille und Bewegung.
Wandern auf La Palma bedeutet, durch alte Lorbeerwälder zu streifen, über erkaltete Lavaströme zu schreiten und auf Klippenpfaden den Blick über den Atlantik schweifen zu lassen. Das gut gepflegte Wegenetz mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden macht die Insel sowohl für erfahrene Trekker als auch für gemütliche Wanderer zugänglich. Mit rund 1.000 Kilometern markierter Wanderwege zählt La Palma zu den interessantesten Wanderregionen Europas. Die Routen führen durch verschiedene Höhen- und Vegetationszonen und lassen die geologische und ökologische Vielfalt der Insel unmittelbar erfahrbar werden.
Auf den Pfaden der Erdgeschichte
Besonders eindrucksvoll ist die 17,5 Kilometer lange Vulkanroute zwischen den Gemeinden El Paso, Mazo und Fuencaliente, die durch das Herz der Cumbre Vieja führt. Der Weg, einst eine der wichtigsten Verbindungen der Insel, steigt auf über 1 200 Meter an und durchquert Landschaften, in denen Turmfalken kreisen und der Boden noch immer nach Schwefel riecht.
Ein jüngeres Kapitel der Erdgeschichte erzählt die Wanderung am neuen Vulkan. Dieser Rundweg führt über das Terrain, das der Ausbruch des Cumbre Vieja im Jahr 2021 geschaffen hat. Geführt von lokalen Experten lässt sich hier beobachten, wie sich die Insel neu formt und wie ihre Bewohner gelernt haben, mit dem Vulkan zu leben.
Im Nordosten La Palmas, unweit von San Andrés y Sauces, beginnt der Weg in den Los-Tilos-Wald, einen dichten, immergrünen Lorbeerwald, der zum UNESCO-Biosphärenreservat gehört. Vom Besucherzentrum aus führen gut markierte Pfade in eine feuchte, kühle Welt aus Farn, Moos und uralten Bäumen hinein. Wer die anspruchsvollere Route wählt, folgt alten Wasserkanälen, steigt über Tunnel und Stege und gelangt schließlich zu den Quellen von Marcos und Cordero – eine Wanderung, die den Ursprung der Insel spürbar macht und mit weiten Ausblicken über das Tal belohnt.
Schließlich erreicht man den Nationalpark Caldera de Taburiente, einen gewaltigen Vulkankrater im Herzen der Insel, dessen Wände steil und bewachsen sind wie eine umgedrehte Kathedrale. Von Aussichtspunkten wie dem Mirador de Los Brecitos führen Wege durch die Las-Angustias-Schlucht und hinauf zum Bejenado-Gipfel. Wer hier steht, sieht nicht nur das Meer, sondern auch das Innere der Insel.
La Palma, auch „La Isla Bonita“ genannt, ist mehr als nur ein Wanderziel – sie ist ein Lehrbuch der Geologie und ein Rückzugsort für alle, die Natur in ihrer ursprünglichen Form erleben möchten. Auf engem Raum vereint die Insel vulkanische Formationen, dichte Wälder, steile Küsten und fruchtbare Täler. Ihre Landschaft erzählt von Wandel und Anpassung.
Über La Palma
La Palma, auch bekannt als „Isla Bonita” (die schöne Insel), ist mit 88.000 Einwohnern auf 708 km² die fünftgrößte und grünste Insel des Kanarischen Archipels. Von üppigen Wäldern bis hin zu steilen Klippen, hinter denen sich Strände mit schwarzem Sand verbergen, überrascht die Insel ihre Besucher mit ökologischen Schätzen und einer außergewöhnlichen Landschaft.
La Palma wurde im Jahr 2002 als erste kanarische Insel zum Biosphärenreservat erklärt. Sie verfügt über eine Vielzahl geschützter Naturräume. Im Landesinneren befindet sich der Nationalpark Caldera de Taburiente. Die bis ins Meer reichende Lava hat eine niedrige, felsige Küste mit kleinen Buchten geschaffen, die zwischen steilen Klippen versteckt sind.
Aufgrund ihrer großen Höhe im Verhältnis zu ihrer geringen Fläche gilt La Palma als eine der höchstgelegenen Inseln der Welt. Die Insel verfügt über hohe Berge wie den Roque de los Muchachos. Dank des modernen Observatoriums, das über eines der modernsten und spektakulärsten Teleskope der Welt verfügt, ist er ein weltweiter Bezugspunkt für die Astrophysik.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.visitlapalma.es/de/.
Quelle: Visit La Palma c/o KLEBER GROUP