Das Kehlsteinhaus liegt auf 1834 Metern. - Kehlsteinhaus öffnet ab 8. Mai 2025 wieder seine Türen
Berchtesgadener Land

Kehlsteinhaus öffnet ab 8. Mai 2025 wieder seine Türen

Das Kehlsteinhaus (1834 m) ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Ein gut erhaltenes Mahnmal für die Schrecken der Nazi-Diktatur. Gleichzeitig ein Berggasthof, der durch seine exponierte Lage mit einzigartigen Ausblicken auf die Berchtesgadener Bergwelt glänzt. Schon die Anreise zu einem der beliebtesten Ausflugsziele in Bayern ist ein Erlebnis.

Zunächst geht es mit Elektrobussen 800 Höhenmeter und 6,5 Kilometer steil bergauf mit nur einer Serpentine - eine Online-Reservierung der Fahrt unter www.berchtesgaden.de/kehlsteinhaus wird empfohlen. Dann folgt ein in den Fels gehauener Tunnel, an dessen Ende ein Aufzug aus dem Jahr 1938 die Besucher nach oben bringt. Dieser hat inzwischen einen neuen Antriebsmotor erhalten. Und auch der ist alles andere als durchschnittlich.

Der neue Motor ist ein Unikat

Eigens für das Kehlsteinhaus angefertigt und insgesamt fast 5 Tonnen schwer, wurde er unter schwierigen Bedingungen angeliefert und montiert. Und er muss einiges leisten: Schließlich bewegt er die 4,4 Tonnen schwere Aufzugskabine aus dem Jahr 1938, die mit ihrer Verkleidung aus venezianischen Spiegeln und polierten Messingplatten, grünen Lederpolstern sowie einer mechanischen Uhr und einem Telefon aus Bakelit noch im Originalzustand bis zu 46 Personen 124 Meter nach oben bringt. Und das mit einer Geschwindigkeit von 3 Metern pro Sekunde. 

Zum Vergleich: Eine durchschnittliche Aufzugskabine für acht Personen wiegt rund 900 Kilogramm und erreicht eine Geschwindigkeit von einem Meter pro Sekunde. Der neue Antriebsmotor ersetzt den aus dem Jahr 1973 und ist auf dem neuesten Stand der Technik. Er verfügt zudem über ein elektrisches Hilfsgetriebe, das den Aufzug bei einem eventuellen Ausfall mit Notstrom betreiben kann. Außerdem verbraucht der Antrieb jetzt weniger Energie und dank der ReGenDrive-Technologie wird die Bremsenergie in das hauseigene Stromnetz zurückgespeist. Rund 500.000 Euro hat die Neuanschaffung gekostet.

Der original erhaltene Aufzug hat einen neuen Motor bekommen.

Das Kehlsteinhaus oberhalb von Berchtesgaden wird jährlich von hunderttausenden Menschen besucht und ist eng mit der Geschichte des Obersalzbergs verbunden. Zwischen 1933 und 1945 war der Obersalzberg neben Berlin das wichtigste Machtzentrum der NS-Diktatur. Das Kehlsteinhaus selbst sollte als Ort der politischen Repräsentation abseits der Öffentlichkeit dienen, wurde aber viel häufiger von der NS-Gefolgschaft zur Erholung und für private Feiern genutzt.

Die Geschichte des Hauses - in den USA als Eagle’s Nest bekannt - und seine touristische Bedeutung seit 1952 dokumentiert eine Ausstellung des Instituts für Zeitgeschichte vor Ort. Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, dem sei ein Besuch in der Dokumentation Obersalzberg empfohlen. Dort wird in der interaktiven Dauerausstellung „Idylle und Verbrechen“ die Geschichte des Obersalzbergs und seine Verbindung zu Adolf Hitler und dem Nationalsozialismus eindrucksvoll dargestellt.

Acht E-Busse bringen die Gäste die steile Kehlsteinstraße hinauf.

Gut zu wissen

Zwischen der Dokumentation Obersalzberg und dem Kempinski Hotel Berchtesgaden befindet sich die Abfahrtsstelle der acht Elektrobusse, die seit dem Juni 2023 emissionsfrei und nahezu geräuschlos Gäste befördern. Tipp: Die ersten Fahrten werktags und sonntags sind in der Regel nicht ausgebucht. Früh aufstehen lohnt sich also. Am besten gleich online buchen.

Am 8. Mai 2025 starten die Busse um 10 Uhr, ab 9. Mai täglich ab 8.30 Uhr. Die Kehlsteinstraße führt durch fünf Tunnel und ist im Winter wegen Lawinengefahr gesperrt. Vor dem Sommerbetrieb werden zahlreiche Vorbereitungen getroffen, um den Gästen einen reibungslosen Besuch zu ermöglichen: Bereits Mitte März beginnen die Schneeräumarbeiten, danach werden die Felswände entlang der 6,5 Kilometer langen Hochgebirgsstraße von losem Stein- und Gesteinsmaterial befreit und die ersten Getränke und Vorräte ins Kehlsteinhaus gebracht. Die Kehlsteinstraße ist grundsätzlich für den öffentlichen Verkehr und für Fußgänger gesperrt.

Wer zum Kehlsteinhaus wandern möchte: Aufstieg vom Ofnerboden (1,5 bis 2 Stunden) oder von der Dokumentation Obersalzberg (ca. 3 Stunden).

Bergerlebnis Berchtesgaden

Wer seinen Urlaub in der Region Berchtesgaden im Süden Bayerns verbringt, kann - eingebettet in die herrliche Natur rund um den berühmten Watzmann - aus dem Vollen schöpfen: Wandern, Bergsteigen, Radfahren und Biken, Streifzüge durch den Nationalpark Berchtesgaden. See- und Klammtouren sowie Salz- und Solewege warten darauf, entdeckt zu werden.

Das See-Gipfel-Ticket verbindet vom 10. April bis 30. Juni und vom 16. September bis 9. November 2025 zwei Highlights: Die Schifffahrt über den Königssee nach St. Bartholomä und die Berg- und Talfahrt auf den Erlebnisberg Jenner. Dazu kommen zahlreiche Ausflugsziele wie das Kehlsteinhaus, die Dokumentation Obersalzberg und das Salzbergwerk. Entspannung finden Gäste in der Watzmanntherme und im Salzheilstollen.

Quelle: Bergerlebnis Berchtesgaden c/o Kunz PR