
Innovationspreis Tourismus für Ferienhof mit Zeitreisen-Charme
Tourismus-Verband Baden-Württemberg vergibt den Preis zum zweiten Mal auf der CMT 2025
Der Tourismusverband Baden-Württemberg (TVBW) hat auf der Urlaubsmesse CMT erneut beispielhafte Projekte mit dem Innovationspreis Tourismus ausgezeichnet. Im Mittelpunkt der Preisverleihung am heutigen Mittwoch stand das Thema „Räume im Wandel“.
Prämiert wurden in diesem Jahr Initiativen, die öffentliche oder private Räume neu beleben und so zu attraktiven Treffpunkten für Einheimische und Gäste machen. Über den ersten Platz freut sich das Projekt „Hederle - Ferien im Baudenkmal“, das seine Übernachtungsgäste auf eine Zeitreise einlädt. Der Tourismus-Innovationspreis ist mit 5.000 Euro dotiert.
„Das Hederle zeigt in hervorragender Weise, wie aus alten Räumen etwas ganz Neues entstehen kann“, sagte Verbandspräsident Dr. Patrick Rapp in seiner Laudatio. „Die Eigentümer Constanze und Christoph Freudenberger haben den jahrhundertealten Hof nicht nur vor dem Abriss bewahrt, sondern ihn mit seinem ganzen historischen Charme für Gäste geöffnet. Damit schaffen sie ein ganz besonderes Urlaubserlebnis bei uns im Süden”.
Das Hofensemble aus dem Jahr 1740 liegt mitten im Schwarzwald in Elzach-Oberprechtal. Nach dem international verbreiteten Konzept „Ferien im Baudenkmal“ ermöglichen Constanze und Christoph Freudenberger einen Urlaub, der weitgehend auf moderne Ansprüche verzichtet und es dennoch nicht an Komfort fehlen lässt: Seit 2018 haben sie den Hof fünf Jahre lang originalgetreu saniert und damit ein Stück Schwarzwaldkultur am Leben erhalten. Heute tauchen die Gäste in das Lebensgefühl vergangener Zeiten ein und tragen mit ihrer Buchung zum Erhalt des Hofensembles bei. Dies wurde von der Jury ebenso positiv bewertet wie die konsequente Entscheidung, bei der Sanierung das ursprüngliche Erscheinungsbild des Hofes außen wie innen zu erhalten. Das Hederle sei ein historisches Kleinod, das den Urlauber auf neue Weise abschalten und in eine andere Welt eintauchen lasse und damit auch einen touristischen Trend aufgreife.
Auf den zweiten Platz wählte die Jury das Daheim Indoorcamping in Triberg. Das Projekt hat einer alten Industriehalle neues Leben eingehaucht: 16 unterschiedlich gestaltete Vintage-Caravans, sieben Themenhütten und fünf Safarizelte sowie Wohnmobilstellplätze im Freien stehen nun für ein ebenso innovatives wie abwechslungsreiches Übernachtungsangebot in der Schwarzwaldgemeinde. Abgerundet wird das Erlebnis durch eine hauseigene Kneipe und die Möglichkeit, die Räumlichkeiten für Veranstaltungen zu buchen. Die Jury lobte die Einzigartigkeit des Campingprojekts und hob besonders hervor, dass damit den rückläufigen Übernachtungszahlen in Triberg ein Erlebnis der besonderen Art entgegengesetzt wird. Das Daheim Indoorcamping sei daher ein herausragendes Beispiel für einen Raum im Wandel, in dem echter Innovationsgeist sichtbar werde.
Der dritte Platz ging an das Stadtentwicklungsprojekt „Quartier im Wandel - Kooperative Entwicklung des Karlsruher Marktplatzes zum touristischen Erlebnisraum“. Eingereicht wurde es von der Karlsruhe Tourismus GmbH (KTG), die an dem seit 2022 laufenden Prozess beteiligt ist mit dem Ziel, das Karlsruher Marktplatzquartier zu einem Erlebnisraum mit hoher Aufenthaltsqualität und zum lebendigen Herz der Stadt zu entwickeln. Dieser Funktion wurde der Marktplatz aufgrund zahlreicher Umbaumaßnahmen lange Zeit nicht mehr gerecht.
Die KTG beteiligt sich erstmals an einem Stadtentwicklungsprojekt und trägt unter anderem mit kulturellen Veranstaltungen zur Belebung des Quartiers bei. Sie unterstreicht damit in besonderer Weise die positiven Effekte des Tourismus auf Lebensqualität und Standortattraktivität. Für die Jury ist gerade diese Integration des Tourismus in die Stadtplanung vorbildlich. Sie betont, dass das Konzept „Räume im Wandel” auch größer gedacht werden kann und wie in diesem Fall einen ganzen Marktplatz umfasst. Destinationsmanagement bedeute heute auch Lebensraumgestaltung.
„Unsere drei Favoriten zeigen, wie unterschiedlich Räume im Wandel interpretiert werden können“, so TVBW-Präsident Dr. Patrick Rapp. „Unter den 29 Bewerbungen waren viele vorbildliche und auch überraschende Initiativen, die uns die Entscheidung nicht leicht gemacht haben. Die drei nominierten Projekte haben uns als Jury aber alle überzeugt und das Hederle vereint so viele herausragende Aspekte, dass am ersten Platz kein Weg vorbeiführte.“
Mit dem Innovationspreis Tourismus, der seit 2024 verliehen wird, fördert der Tourismusverband Baden-Württemberg kreative Ideen, ungewöhnliche Lösungen und innovative Projekte. Der Preis wird jedes Jahr auf der Urlaubsmesse CMT mit einem anderen inhaltlichen Schwerpunkt verliehen.
Quelle: Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg