In Arizona wird Film abgedreht

Wo einst Westernhelden durch endlose Canyons ritten, entstehen heute Blockbuster und Serien. Kein Wunder, dass immer mehr internationale Produktionen den Bundesstaat Arizona für sich entdecken – als kreatives Filmset mit echtem Charakter.

Ein besonderes Highlight der letzten Jahre war Nomadland, das Oscar-prämierte Werk der Regisseurin Chloé Zhao. Unter anderem wurde in Quartzsite gedreht, einem Wüstenort, der durch seine Camper-Community bekannt wurde. Mit ruhigen Kamerafahrten und echten Bewohnern als Nebendarstellern erzählt der Film eine kraftvolle Geschichte, wobei Arizona eine eindrucksvolle Kulisse bildet.

Auch jüngere Produktionen wie die aktuelle HBO-Max-Serie „Duster” wurden in Tucson und Pima County realisiert. Die Serie entführt in die 1970er-Jahre und nutzt die Atmosphäre der Region für ihre packende Krimihandlung. Auch die zweite Staffel von 90 Day: The Last Resort wurde in den Weiten der Wüste Arizonas gedreht. Das Omni Scottsdale Resort & Spa at Montelucia in Scottsdale bot dabei einen spannenden Kontrast zur sonst tropischen Stimmung des Reality-TV.

Doch nicht nur aktuelle Produktionen schätzen die dramatischen Kulissen Arizonas. Der Bundesstaat kann auf eine lange Filmgeschichte zurückblicken. Legendäre Filme wie Easy Rider sind dort entstanden. Im Jahr 1969 führte die ikonische Motorradtour von Peter Fonda und Dennis Hopper durch spektakuläre Wüstenlandschaften rund um Flagstaff und Sedona.

Kultstatus hat auch die berühmte Szene aus „Forrest Gump” (1994), in der Forrest seinen Langstreckenlauf abrupt beendet. Die Szene, in der er sagt: „I’m pretty tired ...”, wurde im Monument Valley an der Grenze zu Utah gedreht – mit Arizona im Rücken. Richtigen Nervenkitzel hat Alfred Hitchcocks Klassiker „Psycho” (1960) geschaffen. Er beginnt in Phoenix, Arizona. Phoenix war eine der ersten Städte, die in einem amerikanischen Psychothriller derart in Szene gesetzt wurden.

Auch George Clooney war zu Gast: Das Kriegsdrama „Three Kings” (1999) wurde in der Yuma-Wüste gefilmt. Die Sanddünen Arizonas stellten das irakische Kriegsgebiet dar.

Arizona war lange Zeit die Heimat zahlreicher legendärer Westernfilme. So diente das Old Tucson Studio in der Nähe von Tucson als Kulisse für Klassiker wie Rio Bravo (1959), 3:10 to Yuma (1957) und The Outlaw Josey Wales (1976). Ebenso bekannt ist das Mescal Movie Set in Benson, wo Filme wie Tombstone (1993) und The Quick and the Dead (1995) gedreht wurden.

Ein weiterer ikonischer Drehort ist das Monument Valley, das sich über die Grenzen von Arizona und Utah erstreckt. Regisseur John Ford machte die Region mit Filmen wie „Stagecoach” (1939) und „The Searchers” (1956) berühmt.

Neben Westernklassikern bietet Arizona auch für moderne Produktionen vielfältige Drehorte. Filme wie Little Miss Sunshine (2006) und Jerry Maguire (1996) nutzten urbane Kulissen in Städten wie Phoenix, Scottsdale und Tempe. Die Kombination aus historischen Stätten und moderner Infrastruktur macht Arizona zu einem attraktiven Standort für verschiedenste Filmgenres.