Für viele Verliebte ist es zum Trend geworden, im Ausland zu heiraten und insbesondere am Strand. - Heiraten im Ausland: Praktische Tipps und versteckte Fallstricke für deutsche Paare

Heiraten im Ausland: Praktische Tipps und versteckte Fallstricke für deutsche Paare

Barfuß am Traumstrand, in historischen Kirchen oder vor spektakulären Bergkulissen: Wer gern gesehener Gast auf Hochzeiten im Freundeskreis ist, muss heutzutage nicht nur über ein gut gefülltes Sparschwein verfügen, sondern auch reiselustig sein. Für viele Verliebte ist es zum Trend geworden, im Ausland zu heiraten. Was sich magisch anhört, ist jedoch oft komplizierter als gedacht. Bettina Konzack, Reiseexpertin der ERGO Reiseversicherung (ERV), weiß, welche bürokratischen Hürden oft unterschätzt werden und welche Tipps bei der Hochzeitsplanung im Ausland nützlich sind.

Apostillen statt Apostel

Neben dem Ehefähigkeitszeugnis benötigen deutsche Paare meist eine internationale Geburtsurkunde. Viele Länder verlangen zudem, dass alle Unterlagen nicht nur übersetzt, sondern auch mit einer Apostille versehen werden. Eine Apostille ist eine besondere Beglaubigungsform, die die Echtheit von Urkunden für den internationalen Gebrauch bestätigt. Dieses Detail ist vielen Paaren gar nicht bekannt. „Diese Apostille wird oft übersehen, ist aber essenziell, damit das deutsche Standesamt die Ehe später anerkennt“, so Konzack.

Oft vergessen: Zeugenpflicht und Aufenthaltsdauer

Einige Länder, etwa Italien oder Thailand, schreiben vor, dass Paare schon Tage vor der Hochzeit im Land sein müssen, um sich dort anzumelden. „Wer das nicht berücksichtigt, steht plötzlich ohne Trauung da“, warnt Konzack. Auch die Zeugenpflicht wird häufig unterschätzt. In Italien, der Schweiz oder Österreich sind beispielsweise zwei Trauzeugen vorgeschrieben. Wer keine Begleiter dabei hat, muss vor Ort Zeugen organisieren. Ob die Vorstellung romantisch ist, den einheimischen Ladenbesitzer als Trauzeugen zu engagieren, bleibt natürlich dem Brautpaar überlassen.

Versteckte Kosten und unerwartete Anforderungen

Was viele Paare nicht wissen: In manchen Ländern gibt es Gebühren für Eheschließungen, die mehrere Hundert Euro betragen können. In Italien fallen beispielsweise oft Verwaltungsgebühren für die Anmeldung beim Standesamt an und in Griechenland können zusätzlich Kosten für Übersetzungen, Dolmetscher und die Ausstellung der Heiratsurkunde hinzukommen. Auf Mauritius oder den Seychellen verlangen viele Gemeinden eine „Processing Fee” für die Bearbeitung aller Unterlagen, die häufig bei etwa 300 bis 400 Euro liegt. Übrigens: Gastgeschenke wie Alkohol oder selbst gemachte Produkte können an der Grenze abgewiesen werden – das gilt besonders für Länder mit strengen Einfuhrbestimmungen. Ein weiterer praktischer Tipp der Reiseexpertin der ERV: „Das Brautkleid sollte möglichst im Handgepäck transportiert werden.“ „Zwar ist es in vielen Fällen auch im aufgegebenen Gepäck versichert, doch allein der Gedanke, dass es verloren gehen könnte, verursacht bei vielen Bräuten großen emotionalen Stress. Und genau das möchte man am Hochzeitstag vermeiden.“

Was Paare im Ausland erwartet, sehen Sie hier in einer schnellen Übersicht

Ob in Italien oder Griechenland: Fast überall sind Ehefähigkeitszeugnis, internationale Geburtsurkunde, Apostille und beglaubigte Übersetzungen Pflicht. In Italien müssen zusätzlich zwei Trauzeugen anwesend sein und eine Anmeldung beim Standesamt ist vorab erforderlich. In Griechenland müssen alle Unterlagen offiziell ins Griechische übersetzt und mit einer Apostille versehen sein. Oft ist auch ein Dolmetscher vorgeschrieben, wenn die Trauung nicht auf Deutsch stattfindet. Spanien wiederum erkennt standesamtliche Trauungen für Ausländerinnen und Ausländer meist nur an, wenn einer der Partnerinnen oder Partner dort lebt. Das bewegt viele Paare zu symbolischen Zeremonien, die in Deutschland keine rechtliche Wirkung haben.

Österreich und die Schweiz gelten als unkomplizierte Alternativen, da die Verfahren ähnlich wie in Deutschland sind. Allerdings müssen sich Paare auch hier frühzeitig beim örtlichen Amt anmelden. In Österreich ist ein Ehefähigkeitszeugnis unverzichtbar und in der Schweiz ist sogar eine mehrwöchige Voranmeldung beim Zivilstandsamt erforderlich. Auch exotische Ziele wie die Seychellen und Mauritius fordern diese Unterlagen, allerdings mit kürzeren Fristen: elf Tage auf den Seychellen und drei Wochen auf Mauritius. Thailand verlangt zusätzlich eine Konsularbescheinigung der deutschen Botschaft sowie beglaubigte Übersetzungen ins Thailändische, bevor eine Ehe anerkannt wird.

In der Hochzeitshochburg Las Vegas hingegen reichen oft schon der Reisepass und die Beantragung einer „Marriage License“ vor Ort – eine echte Ausnahme. In Portugal und Südafrika ist die Anmeldung aufwendiger: Zeugenpflicht und Übersetzungen sind auch hier Standard.

Sobald die Entscheidung für eine Hochzeit im Ausland gefallen ist, sollte die Organisation frühzeitig beginnen, idealerweise mindestens zwölf Monate vor dem großen Tag.

Besonderheiten für gleichgeschlechtliche Paare

Seit dem 1. Oktober 2017 können gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland problemlos heiraten. Im Ausland ist das nicht überall möglich. „Viele Länder erkennen gleichgeschlechtliche Ehen nicht an oder lassen solche Trauungen nicht zu“, erklärt Bettina Konzack.

In Spanien, Portugal, Österreich, der Schweiz, den USA und Südafrika ist die gleichgeschlechtliche Ehe jedoch ohne große Hürden möglich. In Italien können eingetragene Partnerschaften geschlossen werden, die in Deutschland anerkannt sind. In vielen anderen Ländern, etwa auf den Seychellen, in Thailand oder auf Mauritius, sind nur symbolische Zeremonien möglich, die keine rechtliche Wirkung haben.

„Für gleichgeschlechtliche Paare ist es daher besonders wichtig, sich vorher genau zu informieren, ob eine Eheschließung am Wunschort überhaupt rechtlich möglich ist und ob diese später in Deutschland anerkannt wird“, so Konzack. Bei Unsicherheit können ein Standesamt oder eine deutsche Botschaft im Ausland wichtige Hinweise liefern.

Vor Ort ist es außerdem wichtig, die Heiratsurkunde direkt nach der Trauung zu prüfen.

Praktische Tipps für die Planung vor Ort

Sobald die Entscheidung für eine Hochzeit im Ausland gefallen ist, sollte mit der Organisation frühzeitig begonnen werden, idealerweise mindestens zwölf Monate vor dem großen Tag. Besonders wichtig ist es, sich rechtzeitig um die Unterkunft der Gäste zu kümmern. Bei beliebten Reisezielen empfiehlt es sich, Zimmerkontingente in Hotels oder Ferienhäusern zu reservieren, damit alle nah beieinander wohnen können.

Ein oft unterschätzter Aspekt ist die Reisezeit: In vielen Ländern ist die Hochsaison nicht nur teurer, sondern auch mit großem Andrang verbunden. Alternativen in der Nebensaison können oft günstiger und angenehmer sein. Damit alle Gäste rechtzeitig planen können, sollten Einladungen oder zumindest „Save the Date“-Hinweise zehn bis zwölf Monate im Voraus verschickt werden. So bleibt Zeit für Flugbuchungen, Visa-Formalitäten oder Urlaub.

Vor Ort ist es außerdem wichtig, die Heiratsurkunde direkt nach der Trauung zu prüfen. Enthält sie alle erforderlichen Apostillen und beglaubigten Übersetzungen? „Viele Paare merken erst nach der Rückkehr, dass ihre Urkunde für deutsche Behörden unvollständig ist. Das kann später langwierig und teuer werden“, warnt die Reiseexpertin der ERV.

Ein weiterer Punkt ist, dass es in vielen Ländern ratsam ist, einen erfahrenen Hochzeitsplaner vor Ort zu engagieren. „Lokale Planer kennen die Behördenwege und kulturellen Besonderheiten und haben oft gute Kontakte zu Dienstleistern wie Caterern oder Fotografen“, erklärt die Expertin. Bei der Auswahl des Caterers oder der Location sollte man sich nicht nur auf Fotos verlassen. Eine Empfehlung oder ein Testessen vorab kann dabei helfen, unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Auch die Sprache kann zur Herausforderung werden. Hier sind Dienstleister mit Deutsch- oder Englischkenntnissen besonders wertvoll. Nicht zuletzt ist ein umfassender Reiseschutz empfehlenswert, etwa das RundumSorglos-Paket der ERV, damit die magischen drei Worte „Ja, ich will!“ auch im Ausland ganz ohne Stress über die Lippen kommen.

Weitere Informationen zur ERGO Reiseversicherung finden Sie unter www.ergo-reiseversicherung.de.

Hinweis

Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert. Sie stellen jedoch keine Rechtsberatung dar. Bitte beachten Sie, dass sich Vorschriften und Anforderungen jederzeit ändern können. Für eine rechtsverbindliche Auskunft empfehlen wir, sich direkt an das zuständige Standesamt oder die deutsche Botschaft vor Ort zu wenden.

Über die ERGO Reiseversicherung

Die ERGO Reiseversicherung (ERV) überzeugt durch Kundenorientierung, hohen Qualitätsanspruch und erstklassigen Service. Seit über 115 Jahren prägt sie die Geschichte des Reiseschutzes. Als Unternehmen der ERGO zählt sie weltweit zu den führenden Reiseversicherern. Mit ihrem internationalen Netzwerk sorgt die ERV dafür, dass ihre Kunden vor, während und nach einer Reise optimal betreut werden.

Die ERGO gehört zu Munich Re, einem der weltweit führenden Rückversicherer und Risikoträger. Mehr unter: www.ergo-reiseversicherung.de

Quelle: ERGO Reiseversicherung AG c/o Wilde & Partner Communications GmbH