Ein Fürstpropst hat die Wallfahrtskirche Schönenberg erbauen lassen. - Ellwangen: Eine Stadt zwischen Kirche und Krone
Schwäbische Alb

Ellwangen: Eine Stadt zwischen Kirche und Krone

In den Ausläufern der Ostalb liegt mit Ellwangen eine Stadt, die eine besondere kirchlich-weltliche Doppelrolle innehat. Sie war eine von nur drei Fürstpropsteien im Heiligen Römischen Reich. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten, vom Schloss bis zur Basilika, zeugen noch heute von ihrer Geschichte. Wer nach dem Stadtrundgang Erholung sucht, findet sie im umliegenden Ellwanger Seenland.

Herrscher über zwei Welten

Die Fürstpropstei Ellwangen wurde von einem Fürstpropst regiert. Genau wie ein Fürstbischof hatte der Fürstpropst geistliche und weltliche Macht über ein Territorium, über das er als Landesherr herrschte. Der Abt von Ellwangen wurde im Jahr 1460 zum Fürstpropst ernannt und erhielt dadurch zusätzlich zur kirchlichen Macht auch die weltliche Macht.

Er und seine Nachfolger lebten im Schloss ob Ellwangen, ihrem Wohn- und Herrschaftssitz. Dieses gibt es heute noch. Es beherbergt unter anderem sakrale Kunstgegenstände, Schrezheimer Fayencen, fürstliches und königliches Mobiliar sowie eine umfangreiche Puppenstubensammlung. Besonders spannend ist die Sonderführung zur Hexenverfolgung, die die Geschichte eines 16-jährigen Mädchens erzählt. Ein Mahnmal im Galgenwald erinnert ebenfalls an diese Zeit. Die Fürstpropstei bestand fast 350 Jahre, bis sie im Jahr 1802 säkularisiert wurde.

Historie in der ganzen Stadt erleben

Über das Schloss hinaus gibt es weitere Gebäude, die mit der ehemaligen Fürstpropstei zusammenhängen, wobei es sich um ein Ensemble aus Schloss, Kirche und Wirtschaftsgebäuden handelt. So ließ der Fürstpropst Johann Christoph Adelmann die Wallfahrtskirche Schönenberg erbauen, die zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten der Diözese Rottenburg-Stuttgart zählt. Im Palais Adelmann in der Innenstadt wohnten viele Freiherren und Grafen, die als Stiftsherren und adelige Beamte im Dienst der Fürstpropstei standen. In der Basilika St. Vitus, einer spätromanischen Kirche aus dem 13. Jahrhundert, hängen an einer Wand Gemälde von allen Fürstpröpsten.

Der Palais Adelmann stammt aus der Zeit der Fürstpröpste.

Wer mehr über die Zeit der weltlichen und geistlichen Herrschaft erfahren möchte, dem empfiehlt die Touristen-Information auf ihrer Website www.tourismus-ellwangen.de die Führung „Den Fürstpröpsten auf der Spur”. Bei dieser Stadtführung erkunden die Teilnehmenden die historische Altstadt, besichtigen die Basilika St. Vitus, die evangelische Stadtkirche und den Marktplatz mit den barocken Stiftsherrenhäusern.

Extra-Tipp: Entspannen im Seenland

Nach der ganzen Geschichte ist ein Besuch im umliegenden Seenland zur Erholung eine gute Idee. Zahlreiche Wander- und Radwege führen zu mehreren Badeseen und sind ideal für eine Pause im Grünen.

Quelle: Stadt Ellwangen c/o DJD deutsche journalisten dienste GmbH & Co. KG