
Eine Zeitreise im Naturparadies der Scheidegger Wasserfälle
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen zeigen sich wilde Kräuter und Orchideen bei den Scheidegger Wasserfällen. Bei neuen Führungen erfahren die Besucher Wissenswertes über Wildkräuter und das traditionelle Räuchern.
Über zwei Gesteinsstufen stürzt das Wasser der beiden Scheidegger Wasserfälle 18 bzw. 22 Meter in die Tiefe. Die bis zu 200 Meter tiefe Schlucht ist das größte Naturschutzgebiet im Landkreis Lindau und genießt einen besonderen Schutzstatus. Mit ihren Nass- und Streuwiesen, Quellen, Fels- und Offenlandbereichen sowie dem Schluchtwald bietet sie vielen seltenen Tieren und Pflanzen ein Zuhause. Rundwege führen durch den Tobel. Einige Tümpel und der Wasserspielplatz stehen den Kindern zur Verfügung.
Es gibt neue Führungen und Vorträge übers Räuchern
Interessierte erhalten bei den Führungen Einblicke in die heimischen Heil- und Wildkräuter. Seit dem 11. April stehen Wildkräuterführungen auf dem Programm und ab dem 25. April 2025 Vorträge zum traditionellen Räuchern in Stuben und Ställen. Wer sich mit Heidi Prinz auf den Weg macht, lernt die Wirksamkeit und Anwendung der wilden Kräuter kennen. Schon als Kind erfuhr sie vieles über ihre heilende Wirkung. Ihre Eltern bewirtschafteten im Allgäu eine Alpweide mit Berghütte auf über 1.000 Metern. Die Allgäuer Wildkräuterführerin erklärt beispielsweise, dass man Haselnussblätter jung essen sollte und dass saftige Wiesen viele gesunde Pflanzen bergen. „Mit einer Handvoll Wildkräuter ist der tägliche Bedarf an Spurenelementen und Vitaminen gedeckt”, sagt sie. Damit folgt sie den Worten von Paracelsus und Kneipp: „Deine Nahrung soll dein Heilmittel sein.“
Im Allgäu hat auch das Räuchern von Ställen und Stuben eine lange Tradition. Zudem zählt das Räuchern zu den klassischen Ritualen der Raunächte. Um diese Zeit zwischen den Jahren ranken sich viele Geschichten und Aberglaube. Wer in diese mystische Welt eintauchen möchte, kann bei der Räucherexpertin Aurelia Nachbaur altes und neues Wissen erfahren.

Nicht weniger mystisch, aber bis heute erlebbar, zeigt sich die Natur entlang des Geo-Erlebnispfads rund um die Wasserfälle. Hier werden erdgeschichtliche Vorgänge, die vor Millionen von Jahren stattgefunden haben, auf beeindruckende Weise erlebbar. Mithilfe einer App kann man eine virtuelle Zeitreise unternehmen. Ur-Elefanten oder riesige Haie werden sichtbar. Im Märchenwald führt ein Hörspiel die kleinen Besucher zu den Schätzen der Wälder.
Bayerns schönste Geotope: die Wasserfälle und ihr Nagelfluh
Das Gestein der Scheidegger Wasserfälle, eines der bayerischen Geotope, sieht aus, als hätte man große Nägel so tief hineingeschlagen, dass nur noch die Köpfe herausschauen. Daher nennt man derartig verfestigte Schotter in der gesamten Bodenseeregion sowie die Bergkette „Nagelfluh”. Vor 17 bis 15 Millionen Jahren wurde das Gestein auf dem Festland abgelagert.
Reißende Flüsse brachten grobes Geröll heran und setzten es bei nachlassender Fließgeschwindigkeit ab. Sand und feiner Schlick verfestigten sich später zu Sand- und Mergelstein. Reste eingeschlossener Pflanzen und Tiere sind als Fossilien erhalten geblieben. Dies wird auf dem Geo-Erlebnispfad anschaulich dargestellt.
Zu Scheidegg
Scheidegg, ein charmantes Westallgäuer Urlaubsdomizil, liegt auf einer Sonnenterrasse zwischen 600 und 1000 Metern Höhe. Dank der Sommer-Sonnen-Stimmung auf dem Pfänderrücken zwischen Alpen und Bodensee ist die Luft klar und rein. Die Gäste genießen alle Annehmlichkeiten eines heilklimatischen Kurortes.
Bundesweit einmalig ist das glutenfreie Urlaubsangebot für Menschen mit Zöliakie. Spannende Erlebnisse versprechen der Waldwelt Skywalk Allgäu, ein Klettergarten und ein Reptilienzoo. Das Alpenfreibad für die ganze Familie lädt im Sommer zu einem Besuch ein.
Infos und Eintritt
Die Scheidegger Wasserfälle sind seit dem 3. April 2025 täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen 5 Euro, Kinder 3,50 Euro. Die Rundwege sind mit festem Schuhwerk gut begehbar und teilweise für Kinderwagen geeignet. Freien Eintritt erhalten Inhaber des „vielPass“, des Zusatzpakets „MehrWestallgäu“ und der „Bodensee Card PLUS“.
Quelle: Scheidegg-Tourismus c/o Heiss Public Relations