Büste des Künstlers A. Paul Weber. Bis zum 18. Mai 2025 ist das Schlossmuseum Arnstadt Schauplatz einer Ausstellung von Werken des 1893 in Arnstadt geborenen Zeichners und Grafikers. - Das Schlossmuseum Arnstadt zeigt Zeichnungen und Grafiken von A. Paul Weber
Thüringen, Deutschland

Das Schlossmuseum Arnstadt zeigt Zeichnungen und Grafiken von A. Paul Weber

Enge Gassen zwischen weiten Marktplätzen, mittelalterliches Fachwerk neben barocker Opulenz, große Musik in einer kleinen Residenz - die Bachstadt Arnstadt in Thüringen vereint faszinierende Gegensätze zu einem Reiseerlebnis abseits der ausgetretenen Touristenpfade. Das Schlossmuseum gehört zu den zahlreichen Museen Thüringens, die sowohl ihre bauliche Substanz als auch den größten Teil ihrer Kunstsammlungen einem Thüringer Fürsten verdanken. Bis zum 18. Mai 2025 ist im Schlossmuseum eine Ausstellung mit Werken des 1893 in Arnstadt geborenen und 1980 verstorbenen Zeichners und Grafikers A. Paul Weber zu sehen, über die Sie sich unter www.bachstadt-arnstadt.de informieren können.

Zwischen Kritik und Ruhm

A. Paul Weber zählt zu den bekanntesten deutschen Zeichnern und Grafikern seiner Zeit. Doch trotz aller Würdigungen gibt Weber bis heute Anlass zu heftigen Debatten über Werk und Wirkung. Kompromisslosigkeit und Unbestechlichkeit gehörten lange zu seinen Tugenden - schließlich engagierte er sich nach dem Zweiten Weltkrieg für die Aufarbeitung der Vergangenheit und nahm kritisch Stellung zu Remilitarisierung und Umweltzerstörung. Doch gerade mit Blick auf das Dritte Reich hat dieses Bild Webers Risse bekommen. Denn Weber war keineswegs der unbeugsame Widerstandskämpfer und Antifaschist, als der er in der Nachkriegszeit lange gesehen wurde.

Schenkung bedeutender Werke

Das Schlossmuseum verfügte bereits über einen reichen Bestand an Werken des Künstlers aus allen Schaffensphasen. Im April 2024 kam durch eine Schenkung der Brüder Wulf, Heiner und Eckhard Bodenstein ein weiteres Konvolut von Lithographien, Zeichnungen und Gemälden hinzu. Die ersten grafischen Arbeiten Webers entstanden im Auftrag von Arnstädter Firmen und Bürgern. 1921 ließ die Stadt Arnstadt von A. Paul Weber Notgeld mit Motiven aus der Stadtgeschichte entwerfen. Etwa zur gleichen Zeit gelang Weber der Durchbruch als Buchillustrator. Nach verschiedenen Stationen fand Weber in einem einsam gelegenen Forsthaus in Schleswig-Holstein einen Ort zum Leben und Arbeiten.

Weitere Ausstellungen im Schloßmuseum

Neben der Weber-Sonderausstellung beherbergt das Schlossmuseum mehrere Ausstellungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während die Beletage den Besucher in die opulente Welt des Barock entführt, zeigt die Ausstellung Hörbarer Glaube. Johann Sebastian Bach in Arnstadt" modern und interaktiv. Im Anschluss an die Weber-Ausstellung wird sich ab dem 20. Juni 2025 eine Sonderausstellung dem Leben und Werk der Schriftstellerin E. Marlitt widmen. Marlitt beschäftigen. Die beliebte Puppenstadt „Mon plaisir“ wird aufwendig restauriert und kann 2025 nicht gezeigt werden.

Quelle: Kulturbetrieb der Stadt Arnstadt