
Ceviche: das kulinarische Aushängeschild Perus
Am 28. Juni feiert Peru den Día Nacional del Ceviche, den Nationaltag seines kulinarischen Exportschlagers. Ceviche ist frisch, aromatisch und traditionsreich. Es gilt nicht nur als eines der beliebtesten Gerichte Perus und als weltweites Trendgericht, sondern auch als ein Stück gelebter Kulturgeschichte. Die Spezialität aus rohem, in Limettensaft mariniertem Fisch begeistert Feinschmecker auf der ganzen Welt und hat auch in der deutschen Gastroszene längst ihren festen Platz gefunden.
UNESCO-Auszeichnung für kulinarisches Erbe
Seit 2023 ist Ceviche offiziell Teil des immateriellen Kulturerbes von Peru, anerkannt von der UNESCO. Die Art der Zubereitung und die tief verwurzelte Bedeutung des Gerichts spiegeln die über 2.000-jährige kulinarische Geschichte des Landes wider. Bereits die präkolumbianischen Küstenkulturen wie die Moche bereiteten eine Form von Ceviche zu. Heute steht das Gericht sinnbildlich für die kreative, vielfältige und nachhaltige Küche Perus.
Ceviche-Genuss von der Küste bis zum Regenwald
Kaum ein Gericht zeigt die Vielfalt Perus so anschaulich wie Ceviche, denn jede Region interpretiert das Traditionsgericht auf ihre eigene Art.
- Die Küste: klassisch und international bekannt
An der Pazifikküste, insbesondere in und um Lima, wird Ceviche klassisch mit weißem Fisch wie Corvina, Limettensaft, roter Zwiebel, Salz und scharfem Ají Limo zubereitet. Dazu serviert man traditionell Süßkartoffeln und Mais – eine frische, würzige Komposition, die weltweit Liebhaber hat. - Die Anden – Ceviche aus den Bergen
In den Hochanden ersetzt oft Forelle den Meeresfisch. Diese Variante steht für die Kreativität der Bergbewohner und ihre enge Verbindung zu lokalen Zutaten. - Die Amazonasregion – exotisch und aromatisch
Im peruanischen Regenwald wird Ceviche mit Flussfischen wie Paiche sowie exotischen Zutaten wie der Zitrusfrucht Cocona, Koriander oder Amazonas-Chilis verfeinert – ein Geschmackserlebnis, das die beeindruckende Artenvielfalt der Region widerspiegelt.

Schon gewusst?
Bereits vor über 2.000 Jahren marinierten die damaligen Bewohner Perus Fisch mit Fruchtsäften – lange bevor Limetten ihren Weg in die Küche fanden.
- Die Moche-Kultur verewigte den Fischfang in kunstvoller Keramik. Ihre traditionellen Schilfboote, die „Caballitos de Totora“, werden bis heute in den peruanischen Regionen La Libertad und Lambayeque an der Nordküste gebaut und genutzt.
- Die würzige Marinade des Ceviche, die sogenannte „Leche de Tigre“ (Tigermilch), gilt in Peru als geschmackliches Highlight.
- Ceviche wird in Peru traditionell mittags gegessen, wenn der Fisch am frischesten ist.
Ein weltweiter Botschafter peruanischer Esskultur
Ceviche steht für den kulinarischen Reichtum Perus, der von vielfältigen Landschaften, kultureller Verschmelzung und tiefem Respekt vor heimischen Zutaten geprägt ist. Ob an der Küste, in den Anden oder im peruanischen Amazonasgebiet – Ceviche ist Ausdruck regionaler Identität und zugleich das kulinarische Aushängeschild Perus, das weltweit Genießer begeistert.
Quelle: Promperú c/o fame creative lab