
Alta Badia Green: Nachhaltigkeit beginnt vor Ort
Wenn in Alta Badia von Nachhaltigkeit die Rede ist, dann sind damit authentische Werte gemeint: Amur (Liebe), Teritore (Territorium), Insegnamënt (Bildung), Respet (Respekt) und Ambiänt (Umwelt). Aus dieser tiefen Verbundenheit mit der eigenen Heimat ist ATIRA entstanden – ein ladinisches Wort, das „jetzt“ bedeutet und eine Aufforderung ist, mit kleinen, aber bedeutsamen Gesten jetzt zu handeln.
ATIRA ist jedoch viel mehr als nur ein Name, denn es ist ein Programm aus Begegnungen und Exkursionen. Es führt Gäste und Bewohner den ganzen Sommer über auf einen Weg der Sensibilisierung für Fragen der Nachhaltigkeit, indem es ihnen die Gelegenheit bietet, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und mehr über Nachhaltigkeit zu lernen. Unter der Leitung von Fachleuten aus der Region wird jede Aktivität zu einer Gelegenheit, die Berge aus neuen Blickwinkeln zu entdecken, ihr Gleichgewicht zu verstehen und zu lernen, wie man sie schützen kann. Bei ATIRA sind alle Teilnehmende nicht nur Zuschauer, sondern sie agieren aktiv als Protagonisten und sie sind die wahren Hüter der Dolomiten.
Alle in ATIRA 2025 angebotenen Ausflüge und Aktivitäten
Mykologie: Der Wald aus der Sicht eines Pilzes
Andrea, ein leidenschaftlicher Mykologe, nimmt die Teilnehmer mit auf eine Entdeckungsreise in die Welt der Pilze, um ihre ökologische Rolle und medizinischen Eigenschaften zu erforschen. Mit Andrea betrachten die Teilnehmer den Wald aus der Perspektive der Pilze, die nicht nur eine Frucht der Erde sind, sondern auch Mittler zwischen allen Lebensformen im Ökosystem Wald. Die Wanderung findet in den Wäldern von La Val statt, die eine Vielzahl von Pilzen beherbergen, die über die bekannten Steinpilze und Pfifferlinge hinausgehen.
Andrea macht den Spaziergang zu einer wahren sensorischen und kognitiven Reise, bei der jeder Pilz, dem man begegnet, den Anlass für eine Geschichte über Ökologie, Biologie und Chemie bietet. Die Teilnehmer:innen werden das Reich der Pilze und ihre außergewöhnlichen medizinischen Eigenschaften entdecken, die oft die neuen Grenzen der pharmakologischen Forschung vorwegnehmen. Die Termine sind der 18. Juli sowie der 8. und 22. August 2025, jeweils von 9:30 bis 12:30 Uhr.
Der Bauer: Hüter der Bergwiesen
Am Nachmittag unternehmen die Teilnehmer in Begleitung eines jungen Landwirts, dem Hüter der ladinischen Landwirtschaftstradition, einen einfachen Spaziergang über die von ihm gepflegten Wiesen. Der Bauer erklärt den Teilnehmern die Kunst und Wissenschaft des Mähens und erläutert ihnen die Bedeutung und Notwendigkeit dieser Tätigkeit. Er erläutert auch die verschiedenen Methoden, den Zeitpunkt des Mähens im Laufe des Sommers sowie die Auswirkungen der einzelnen Schnittarten auf die spätere Verwendung des Heus.
Dank des jungen Landwirts wird deutlich, dass die Folgen der Nichtpflege von Bergwiesen und -weiden nicht nur ästhetische, sondern vor allem ökologische Schäden verursachen können. Die Gäste erkennen, wie wichtig es ist, die Wiesen zu respektieren, und würdigen die harte Arbeit der Bauern, die sich Saison für Saison um diese für das Ökosystem der Berge lebenswichtigen Flächen kümmern. Die Aktivität endet mit einer Führung durch die Scheune und den Stall. Hier können die Gäste das bäuerliche Leben in den Bergen, die Tiere und die Geräte zum Mähen und zur Bewirtschaftung der Wiesen aus nächster Nähe betrachten. Sie erfahren auch, wie das Heu geerntet, gelagert und verwendet wird. Die Termine sind der 27. Juni, der 25. Juli und der 12. September 2025.
Alta Badia Eco-Hiker: Sanftes Wandern
Ziel von „Alta Badia Eco-Hiker” ist es, Wanderer für Themen rund um den Schutz der Umwelt und das äußerst empfindliche Ökosystem der Dolomiten zu sensibilisieren. Denn viel zu oft werden Abfälle und Müll in der Natur verstreut. Während der Termine von „Alta Badia Eco-Hiker“ mit Alessia, Wanderführerin und Botschafterin von Alta Badia, haben Wanderer die Möglichkeit, sich aktiv für die Natur einzusetzen. Die Teilnehmer werden mit Handschuhen, Werkzeug, Biosäcken und weiterem Equipment ausgestattet, um die Abfälle, die sie entlang ihres Weges durch Wiesen und Wälder finden, aufzusammeln und ins Tal zu bringen.
Das Erlebnis endet mit einem Picknick, das Alessia als Dankeschön für das Engagement organisiert. Jeder Gast erhält eine umweltfreundliche Box, die dazu beiträgt, den Verbrauch von Verpackungen beim Picknick in den Bergen zu reduzieren. Die Veranstaltungen finden am 11. Juli, 22. August und 5. September 2025 statt.
Die Reservierung der einzelnen Aktivitäten ist obligatorisch und kann online unter www.altabadia.org oder direkt bei den Tourismusbüros in Alta Badia vorgenommen werden.
Weitere nachhaltige Aktivitäten in Alta Badia entdecken
Food Forest: Die Natur in völliger Entspannung genießen
Ein Food Forest, auch essbarer Wald oder Waldgarten genannt, ist ein multifunktionales Anbausystem aus Bäumen, Pflanzen, Heil- und Gewürzkräutern, Beeren und weiteren Waldfrüchten. Es handelt sich dabei um ein Lebensmittelproduktionssystem, das dauerhaft CO₂ bindet, die biologische Vielfalt in den Alpen fördert und die Bodenfruchtbarkeit erhöht.
Gemeinsam mit Etifor, einem Spin-off der Universität Padua, identifizierte Alta Badia den Masisti-Wald am Campolongo-Pass als idealen Ort für die Erschaffung eines Food Forests. Dank des Projekts „WOWnature Alta Badia” wurde vor einigen Jahren mit der Wiederaufforstung des Waldes begonnen, der durch den Sturm Vaia massiv beschädigt wurde. Der Wald birgt eine einzigartige Artenvielfalt und hält schmackhafte Überraschungen wie Blaubeeren, Himbeeren, Walderdbeeren, Wacholderbeeren, Holunderbeeren und viele weitere Beeren und Früchte bereit.
Im Sommer 2025 wird es wieder möglich sein, den Wald bei einem Spaziergang zu erkunden. Entlang des Weges wurden Informationstafeln aufgestellt, die alle Geheimnisse des umliegenden Waldes preisgeben.
Sanfte Mobilität
Im Hinblick auf den Umweltschutz ist es von entscheidender Bedeutung, die Reduzierung der verkehrsbedingten CO₂-Emissionen zu thematisieren. In diesem Zusammenhang ist auch die sommerliche Inbetriebnahme der Aufstiegsanlagen zu berücksichtigen, da sie eine weitere Möglichkeit für eine nachhaltige Fortbewegung bietet und es ermöglicht, die Berge auch ohne Auto zu erkunden. Dank der Sommeröffnung der Borest-Gondelbahn wird dieser Service zusätzlich ausgebaut und bietet die ideale Möglichkeit, sich auch zwischen Corvara und Colfosco autofrei zu bewegen. Von der Bergstation in Colfosco aus kann man mit den Aufstiegsanlagen ins Edelweißtal fahren oder mit dem Plans-Frara-Lift zum Grödnerjoch weiterfahren. Die Sessellifte La Fraina und Bamby verbinden die Orte La Villa und San Cassiano auf der Piz-Sorega- und Piz-La-Ila-Hochebene miteinander.
Ab dem 1. Juli ist die neue Kabinenbahn La Crusc 1 in Betrieb. Sie bringt die Besucher noch bequemer zu der kleinen Kirche am Fuße des Heiligkreuzkofels, einem Wallfahrtsort und Ausgangspunkt für viele Wanderungen. Vom 14. Juni bis zum 5. Oktober 2025 stehen insgesamt 19 Aufstiegsanlagen zur Verfügung, die mit der Alta Badia Summer Card genutzt werden können. Sie werden so zu einem effizienten Instrument der Mobilität. So ist es möglich, sich frei im Gebiet zu bewegen und dessen ganze Vielfalt und Pracht auf nachhaltige Weise zu genießen.
Auch im Sommer 2025 wird wieder die Gästekarte erhältlich sein, mit der alle Personen, die in einem Mitgliedsbetrieb der Tourismusgenossenschaft Alta Badia übernachten, alle öffentlichen regionalen Verkehrsmittel in Südtirol kostenlos nutzen können.
E-Bike-Sharing auf 2.000 m Höhe ist ein weiteres Element des Projekts für nachhaltige Mobilität
Mit dem E-Bike-Sharing können Sie nicht nur bequem von einem Ort zum anderen radeln und die schönsten Ecken dieses Gebiets erkunden, sondern auch die drei Movimënt-Parks auf 2.000 m Höhe erreichen. Dank der Trethilfe bieten die elektrisch betriebenen Fahrräder die Gelegenheit, ohne großen Kraftaufwand in die Pedale zu treten. Somit lädt diese Outdoor-Aktivität auch weniger sportlich aktive Menschen ein, die Landschaft der Dolomiten auf dem Radsattel in vollen Zügen zu genießen.
Die Abhol- und Abgabestationen der Fahrräder befinden sich an den Bergstationen der Gondelbahnen Col Alto, Piz La Ila und Piz Sorega. Außerdem können die neuesten Modelle in den örtlichen Sportgeschäften und Radverleihen gemietet werden.
Das Wasser der Berge
Alta Badia will alle Bürger und Besucher für umweltfreundliches Verhalten sensibilisieren. Eines der Hauptthemen des Projekts ist Trinkwasser. Der Konsum von Wasser in Plastikflaschen hinterlässt bleibende Spuren. Aus diesem Grund möchte Alta Badia die Menschen dazu ermutigen, Wasser aus dem Wasserhahn und aus den Brunnen zu trinken und wiederverwendbare Flaschen zu benutzen. Zu diesem Zweck hat Alta Badia eine eigene Flasche entwickelt. Sie ist in den Informationsbüros von Alta Badia erhältlich.
Nachhaltigkeit, nicht nur Umweltbezogen
Neben der ökologischen Nachhaltigkeit konzentrieren sich die GSTC-Zertifizierungskriterien auf drei weitere grundlegende Konzepte: sozioökonomische Nachhaltigkeit, kulturelle Nachhaltigkeit und nachhaltiges Management. In diesem Sinne hat Alta Badia ein internes „Green Team” ins Leben gerufen, das täglich an nachhaltigen Projekten in allen Bereichen arbeitet. Dank des Engagements aller lokalen touristischen Anbieter werden neben Umweltprojekten auch Aktivitäten und Initiativen ins Leben gerufen, die darauf abzielen, in allen Bereichen immer höhere Qualitätsstandards zu erreichen.
In den Sommer- und Wintermonaten wird beispielsweise die Veranstaltung „Nos Ladins – Wir Ladiner” angeboten. Sie bietet eine Reihe von Erlebnissen mit den Einheimischen und ermöglicht es, die kulturellen Kenntnisse der ladinischen Welt zu vertiefen. Darüber hinaus werden die lokalen Produzenten und Landwirte in die touristischen Initiativen einbezogen. Sie organisieren beispielsweise ladinische Kochkurse oder Besichtigungen der Bauernhöfe und stärken damit auch die sozioökonomische Nachhaltigkeit.
Quelle: Tourismusbüros Alta Badia