Vom Stäffele aus hat man eine tolle Aussicht auf den Kessel. - 49. Stuttgarter Weindorf vom 21. August bis 6. September 2025
Baden-Württemberg, Deutschland

49. Stuttgarter Weindorf vom 21. August bis 6. September 2025

Anlässlich von Herzog Ulrichs Hochzeit im Jahr 1511 sollen angeblich nicht weniger als viereinhalb Millionen Liter Wein aus einem Brunnen geflossen sein. Was wie ein Ort aus dem Märchen vom Schlaraffenland klingt, ist die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart.

Seit dem 16. Jahrhundert zählt sie zu den bedeutendsten Weinanbaugebieten Deutschlands. Noch heute profitieren Einheimische wie Urlauber davon, wenn sie nur wenige Schritte vom Zentrum entfernt stehen und den Blick über die Weinberge schweifen lassen.

Stuttgart oder Wein – was war zuerst da?

Der Kessel, der Neckar und die schützenden Höhen des Nordschwarzwalds und der Schwäbischen Alb bieten ein mildes Klima, in dem die Reben der Weinregion Stuttgart auf rund 423 Hektar Fläche gedeihen. Da die kargen Böden keinen landwirtschaftlichen Anbau ermöglichten, versuchten sich viele Bauern im Weinbau – und zwar so erfolgreich, dass die Ausweitung der Rebflächen im 14. Jahrhundert sogar zeitweise verboten wurde, um die Lebensmittelversorgung zu sichern. Heute gilt dieses Verbot nicht mehr, sodass die steilen, terrassierten Weinberge entlang der Neckarschleifen zu den typischen Merkmalen der Region zählen. Bei Steigungen von bis zu 50 Prozent ist jedoch immer noch Handarbeit gefragt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden dafür Treppen und Wege, die sogenannten Stäffele, angelegt.

Auf den Stäffele geht es neben den Reben hoch hinaus – belohnt wird der Anstieg mit einem Picknick und der Aussicht auf den Kessel.

Heute wird in 16 von 23 Stadtbezirken Weinbau betrieben. Dort werden vor allem Rot- und Weißweine angebaut, darunter klassische Sorten wie Lemberger, Spätburgunder, Riesling, Weißburgunder, Kerner und Sauvignon Blanc. Übrigens: Der rubinrote Trollinger gehört untrennbar zur Region, ebenso wie Porsche und Mercedes-Benz. Die Rebsorte stammt ursprünglich aus Südtirol, wo sie als Vernatsch bekannt ist.

Als einzige deutsche Metropole verfügt Stuttgart über eigene Rebflächen von rund 16 Hektar. Seit 2023 ist das Städtische Weingut zudem vollzertifiziert bei Bioland. In der zentral gelegenen Vinothek können die Weine verkostet und gekauft werden.

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Dem Wein auf der Spur

Die Bedeutung des Weinbaus für die Region wird unter anderem jedes Jahr im Spätsommer beim Stuttgarter Weindorf zelebriert, das 2025 vom 21. August bis zum 6. September stattfindet. Dann lassen sich sowohl Gäste als auch Einheimische durch die stimmungsvoll dekorierten Lauben in der Stuttgarter Innenstadt treiben und genießen den Geruch von Käsespätzle, selbst gemachten Maultaschen und Schupfnudeln. Rund 30 Wirte schenken dazu eine Auswahl von etwa 500 verschiedenen regionalen Weinen aus.

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Für alle, die nicht nur feiern wollen: Auf den Stuttgarter Weinwanderwegen genießen Besucher den wohl schönsten Blick auf die weitläufige Rebenlandschaft vom geschichtsträchtigen Württemberg samt Grabkapelle. In Stuttgart-Uhlbach, am Fuß des Württembergs, informiert das Weinbaumuseum Stuttgart über die 2.000-jährige Weinkultur (mit der StuttCard ist der Eintritt kostenlos). Wer schon kurz vor dem Wochenende in der Stadt ist, sollte die „Freitagsweinprobe“ nicht verpassen, bei der ein Experte drei Stuttgarter Weine vorstellt.

Die Stuttgart-Marketing GmbH bietet das ganze Jahr über Stadtrundgänge und Rundfahrten wie die saisonale Stuttgart Weintour an. Dabei können Gäste an verschiedenen Weingütern, dem Weinbaumuseum Stuttgart oder der Grabkapelle auf dem Württemberg ein- und aussteigen. Aktive Radfahrer absolvieren den Württemberger Weinradweg mit seinen sieben Tagesetappen selbst.

Quelle: Stuttgart-Marketing GmbH c/o AHM Kommunikation