1. August 2013, Bayern
Zuhause bei Ziegenmelker und Zeidler
Ein „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ in Franken hat ein überraschendes Thema: Sand und Dünen. Die 84 Kilometer lange Rundtour „Fränkischer Dünenweg“ im Nürnberger Land führt durch einen einzigartigen Lebensraum, der mit heißen Wüstenlandschaften aber nichts zu tun hat: Die Sanddünen, die der Strecke ihren Namen geben, entstanden vor 10.000 Jahren während der jüngsten Eiszeit, als Flüsse und Bäche austrockneten oder vom Eis bedeckt waren. Kalte Winde türmten riesige Sanddünen auf, auf denen heute seltene Pflanzen wie Silbergras und Besenginster oder Kiefernwälder wachsen.Scheue Tiere wie der Ziegenmelker, eine Nachtschwalbenart, die Kreuzkröte und der Feuerfalter haben hier ihr Zuhause.
Die Strecke ist in fünf Etappen unterteilt, deren Ausgangs- bzw. Endpunkte jeweils mit öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos zu erreichen sind. Übernachtungsmöglichkeiten stehen natürlich auch zur Verfügung, und so lässt sich die Tour auf dem „Fränkischen Dünenweg“ ganz individuell planen. Die Route startet in Altdorf bei Nürnberg, einer berühmten ehemaligen Universitätsstadt der Renaissance, wo unter anderem der Feldherr Wallenstein und der Philosoph Leibniz studierten.
Unterwegs liegt faszinierende Natur auf der Strecke, aber auch die Wiege der weltberühmten Nürnberger Lebkuchen: Im Lorenzer Reichswald befinden sich viele alte Zeidlerdörfer, wo früher die Imker den Honig für die Gebäckspezialität ernteten. Wie das genau ablief, erfährt man im Zeidelmuseum in Feucht. Ein Höhepunkt für Naturgenießer ist die fünfte Etappe von Feucht zurück nach Altdorf: Hier führt der Weg durch die Schwarzachklamm, eine wildromantische Sandsteinschlucht voller Höhlen und bizarr geformter Felsen.