4. August 2011, Europa
Zu den Wurzeln zurück
Tradition, Handwerk und Folklore in ausgewählten Ferienregionen in Österreich, in Südtirol und in der SchweizDie Pflege von Bräuchen und die Wiederbelebung des heimischen Handwerks ist wieder voll im Trend. Da gibt es Kulturelles und Kurioses, wohin man im Alpenraum auch blickt. Bemerkenswertes aus Niederösterreich, dem Schweizer Kanton Wallis aus Bayern, Südtirol und dem Salzburger Land bietet der folgende Überblick.
Biohandwerk vom Pausnhof im Nationalpark Bayerischer Wald
Das 4-Sterne-Bio-Hotel Pausnhof ist eng mit dem Nationalpark Bayerischer Wald verwachsen und pflegt seine bäuerliche und ökologisch ausgerichtete Landwirtschaft seit gut 600 Jahren. Der Neubau zum Pausnhof entstand 1989 durch den Architekten und Schreinermeister Franz Haffner, bekannt durch große Auftragsarbeiten im Stephansdom in Passau, sowie durch weitere sakrale Bauten im näheren Umfeld. Typisch für den „Hafner-Stil“ sind klare Formen, naturbelassene Materialien und ihre traditionelle Verarbeitung. Das Interieur wurde 2006 erneuert. Für seine Einrichtung wählte Hans Simmet, der erste Bio-Hotelier Deutschlands, ganz bewusst heimische, unbehandelte Hölzer wie Ahorn, Eiche, Tanne, Solnhofer Naturstein und Glaskunst aus der Region. Die Glastradition reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück – so existiert in den alten Glaszentren Spiegelau und Riedlhütte noch heute die Mundglasfertigung. Das größte Plus, das den Pausnhof allerdings neben seiner Verbindung zum heimischen Handwerk auszeichnet, ist die wunderbare, fast körperlich spürbare Ruhe der gesamten Umgebung. Ab 84,-- Euro pro Person/Tag gibt’s die Übernachtung im allergikerfreundlichen Bio-Zimmer inkl. Frühstück mit frischem Gebäck, hausgemachten Marmeladen, einem cremig-fruchtigen Frischkornbrei, deftigem Käse, Schinken und einer würzigen Salami vom Weidelamm, alles 100% biologisch. Buchung und Information unter www.pausnhof.de
Brauchtum aus dem Schweizer Kanton Wallis
Das Wallis ist eine Welt für sich: Es ist die Heimat von Traditionen, die heute so lebendig wie damals zelebriert werden. Neben Hexenabfahrten auf Skipisten, farbenfrohen Alpaufzügen und unblutigen Ringkuhkämpfen, ist die Gemeinde Evoléne vor allem für ihre Eringer Kühe bekannt. Vom 11.-15. August 2011 lockt im Val d´Hérens ein großes interkulturelles Fest der Berge. CIME steht für „Célébrations Interculturelles de la Montagne“ und präsentiert fünf Tage lang Folklore-Gruppen und Bergsportler aus der ganzen Welt. Höhepunkt ist der Umzug mit etwa 30 Wagen und Gruppen. Flächenmäßig ist Evoléne die viertgrößte Gemeinde der Schweiz und bietet majestätische Berge, riesige unberührte Gletscher, 250 Kilometer Wanderwege, mehr als 100 Kilometer Mountain-Bike Strecken und die Via Ferrata Klettersteige. Eine urige Pension gibt es vor Ort schon ab 55,-- Euro pro Person inkl. Frühstück. Buchung und Information unter www.wallis.ch
Römerland Carnuntum in Niederösterreich
Es ist eine noch fast unbekannte Seite Niederösterreichs, dabei haben die Römer diese Region bereits vor fast 2.000 Jahren für sich entdeckt. Das Gebiet zwischen den Metropolen Wien und Bratislava ist als Römerland Carnuntum bekannt und war oftmals Drehscheibe der Weltpolitik: Tiberius, Marc Aurel oder Septimius Severus – sie alle prägten die Geschichte dieses wunderschönen Landstrichs. Den fulminanten Auftakt für die sogenannte Carnuntum Experience bildet am 12. August 2011 die legendäre White Wine Fashion, bei der Gäste und Winzer in Weiß erscheinen. Zum krönenden Abschluss am 28. August 2011 findet die Rubin Carnuntum Präsentation statt, ein Fest für die ganze Familie. Im Zeitraum zwischen den beiden Großveranstaltungen organisieren die Rubin Carnuntum Weingüter gemeinsam mit den Gastronomen, Kulturtreibenden und Unternehmern der Region eine Vielzahl an kleinen, persönlichen Veranstaltungen. Eigens hergerichtete Genießerzimmer gibt es schon ab 64,-- Euro pro Person inkl. Frühstück. Buchung und Information unter www.niederoesterreich.at
Bäuerliche Kultur am Pustertaler Radweg/Ferienregion Kronplatz
Das Pustertal zeichnet sich durch viele Traditionen, Bräuche, und vor allem eine weit zurückführende bäuerlichen Kultur aus. Am besten erfährt man die folkloristischen und handwerkliche Vielfalt auf einer Tour entlang des Pustertaler Radweges. Die Route bietet 13 Erlebnispunkte, an denen man sich ausruhen, erholen und so manches dazulernen kann. Viele verschiedene Besonderheiten dieses Tales sind hier erlebbar. Von der Wein- und Schnapsproduktion, über die Museen der Schafwolle und der Volkskunde und eine Schaukäserei, bis hin zum Reiterlebnis ist alles geboten. Natürlich kann man vielerorts auch die heimischen Produkte verkosten und kaufen. Infos und Broschüre zum Radweg unter www.kronplatz.com
Das große Fest der Lungauer Volkskultur/Salzburger Land
Brauchtum und Kultur sind seit eh und je das, was die Ferienregion Lungau auszeichnet. Viele der ursprünglichen Bräuche sind bis heute unberührt erhalten geblieben. Als besonderer Veranstaltungstipp in diesem Herbst gilt das nur alle sechs Jahre abgehaltene „Große Fest der Lungauer Volkskultur“, das vom 2.-4. September 2011 in Tamsweg stattfindet. Anlässlich des Ereignisses versammeln sich alle lokalen Brauchtumsgruppen und –vereine zu einem großen Festumzug bei dem alle Samsone, riesige Holzfiguren, präsentiert werden. Neben dem Brauchtum steht bei dem Fest auch die Kulinarik im Vordergrund. Schließlich gilt der Lungau nicht ohne Grund als Genussregion Österreichs. Von seinen lukullischen Qualitäten zeugen die zahlreichen Betriebe, die im Rahmen der Via Culinaria prämiert wurden. Weitere Informationen unter www.lungau.at