30. März 2010, Reisenews
Wissenswertes rund um die Tradition des Maibaumaufstellens
Der Mai kommt und mit ihm viele beliebte und amüsante bayerische MaibräucheDen Anfang macht die "Walpurgisnacht" am 30. April, der Nacht auf den 1. Mai, in der die Hexen tanzen und allerlei Schabernack veranstalten, um den Frühling zu vertreiben. Der 1. Mai steht dann ganz im Zeichen der Freude über den Frühlingsbeginn und das wird in den bayerischen Orten mit der Tradition des Maibaumaufstellens gefeiert.
Herrichten des Maibaums
Alljährlich kommt es unter den Orten und Städten in Bayern zu einem Wettstreit, wo der höchste (teilweise bis zu 30 Meter) und prachtvollste Baum errichtet wird. In jeder Region kann der Maibaum anders aussehen. Manchenorts wird er mit der Rinde aufgestellt und andernorts geschält und weiß-blau gestrichen, mit bunten Bändern behängt, verziert mit geschnitzten Figuren und mit einem Kranz geschmückt.
Maibaum aufstellen
Bei diesem Akt werden alle kräftigen Männerhände des Ortes gebraucht, denn die Benutzung von technischen Hilfsmitteln ist verpönt. Nach alter Tradition wird der Baum mit dicken langen Stangen "Schwaibeln", die zu "Scheren" zusammengebunden werden, nach Kommando aufgerichtet. Diese Arbeit kann sich über zwei Stunden hinausziehen.
Maibaum stehlen
Ein beliebter und spannender Wettbewerb unter den Burschengemeinschaften der Nachbargemeinden. Nach alter Sitte darf der Baum, der schon mehrere Wochen vor dem Aufstellungstag geschlagen werden muß "gestohlen" werden. Trotz Bewachung durch die Gemeindebevölkerung und -burschenschaft kommt dies häufig vor. Nun sind feuchtfröhliche Rückgabeverhandlungen nötig, denn als Auslöse wird eine große Menge Bier vereinbart, das dann bei der Übergabe gemeinsam getrunken wird.
Maibaumfeste
Um es erst gar nicht dazu kommen zu lassen, sind Gäste und einheimische Bevölkerung oft herzlich eingeladen den Maibaum zu beschützen oder um die Aufsteller anzufeuern. Für das leibliche Wohl und für Spaß und Gaudi sorgen vielerorts lustige Maibaumfeste mit traditionellen Bändertänzen um den Baum oder die Wahl einer Maikönigin.
Maibaumkraxeln - Pech, Spucke und einen 30 Meter hohen Maibaum
Zum Maibaumkraxeln in Rottenstuben im Südlichen Niederbayern brauchen die Dorfburschen keine große Ausrüstung. Sie schmieren sich Pech an die Füsse, spucken sich in die Hände und aufwärts geht's. Unterm Maibaum trifft man sich zum Feiern und man pflegt die bayerische Gemütlichkeit. Das Kraxeln ist eine Maibaum-Gaudi, die im Südlichen Niederbayern und im Passauer Land entstanden ist.