15. Mai 2024, Deutschland
Waldbaden in Deutschlands Naturparken

Die heilende Wirkung des Waldes ist längst kein Geheimnis mehr: Shinrin-Yoku - besser bekannt als Waldbaden - ist eine Praxis, die auf jahrhundertealte Traditionen zurückgeht. Doch während immer mehr Menschen die wohltuende Wirkung des Waldes für ihre körperliche und seelische Gesundheit entdecken, stehen Deutschlands Wälder vor großen Herausforderungen: Hitzewellen, Dürren und andere Wetterextreme, die durch den Klimawandel auch in Deutschland immer häufiger auftreten, setzen unseren Wäldern zu.
Sie zu schützen, ist deshalb eine der vielfältigen Aufgaben der über 100 deutschen Naturparke. Einige Modell-Naturparke des Projekts "Katzensprung" nutzen dabei die Beliebtheit des Waldbadens, indem sie die Besucherinnen und Besucher mit speziellen Waldangeboten für die Schönheit und Schutzbedürftigkeit des Waldes sensibilisieren.
Geführte Erlebnisse im Einklang mit der Natur
So bietet der Naturpark Habichtswald im Norden des Hessischen Berglandes geführte Wanderungen und Naturführungen an, die speziell auf das Waldbaden ausgerichtet sind. Unter fachkundiger Anleitung erfahrener Naturführerinnen und Naturführer tauchen die Teilnehmenden in die gesundheitsfördernde Atmosphäre der Wälder ein. Auch der hessische Spessart lockt mit geführten Gesundheitswanderungen - inklusive speziellem Waldbaden.
Vielfältige Möglichkeiten der Regeneration und Entspannung
Im Naturpark Neckartal-Odenwald können Einheimische und Gäste an verschiedenen Waldbaden-Veranstaltungen teilnehmen und so die Natur besonders intensiv erleben. Mehrere im Wald versteckte Trekkingplätze laden zudem zum Übernachten unter freiem Himmel ein. Eine echte Innovation erwartet die Besucher im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord: die beiden ersten Waldluft-Badewannen der Welt auf dem Sommerberg bei Bad Wildbad. Dort heißt es: Einsteigen, hinlegen, Augen schließen, tief durchatmen und ein Waldbad der Superlative genießen.
Die Kraft des Waldbadens
Doch was genau macht Waldbaden so wirksam? Waldbaden entschleunigt. Die meisten von uns verbringen ihren Alltag in geschlossenen Räumen. Ein Waldbad verändert unsere Perspektive und stoppt das Gedankenkarussell. Wir sind umgeben von Vogelgezwitscher und Blätterrauschen. Spezielle Duftstoffe der Waldpflanzen, so genannte Terpene, werden beim Waldbaden über die Atmung aufgenommen. Sie stärken unser Immunsystem und bauen Stresshormone ab. Blutdruck und Puls sinken. Außerdem regt die entspannende Atmosphäre unter dem Blätterdach die Produktion von Serotonin an. Das so genannte Glückshormon verbessert unser seelisches Wohlbefinden.
Und wer regelmäßig im Wald badet, schläft besser und tiefer. All das fördert nicht nur unsere körperliche Gesundheit, sondern hilft uns auch, unser inneres seelisches Gleichgewicht wiederzufinden. Die Dauer des Waldbadens kann variieren. Schon regelmäßige Kurzaufenthalte von 20 bis 30 Minuten können sich positiv auf Körper und Geist auswirken. So lässt sich die Praxis des Shinrin-Yoku ideal in den heute oft so stressigen Alltag integrieren.

Das könnte Sie noch interessieren
Das Chiemsee-Alpenland bietet aktive und entspannte Entdeckungen
Tief verschneite Berge, stille Seen und wohlig warme Thermen - Landschaften wie das Chiemsee-Alpenland entfalten bei jedem Wetter ihren ganz eigenen Zauber und bieten für jeden Urlaubstyp und jede Schneelage das passende Wintererlebnis. Der bewusste Naturgenuss spielt in der oberbayerischen Bilderbuchlandschaft eine große Rolle. Hier genießen Einheimische und Gäste den Winter...35 Jahre Wiedervereinigung, 35 Erlebnisse
Thüringer Wald und Frankenwald verstärken die Zusammenarbeit am Grünen BandUm noch mehr Aktivurlauber für das Grüne Band und seine Angebote zu begeistern, verstärken der Thüringer Wald und der Frankenwald ihre Zusammenarbeit. Anlässlich des 35-jährigen Jubiläums der Wiedervereinigung im Jahr 2025 ist eine neue Erlebniskarte mit 35 Erlebnissen entstanden, die Rad- und Wandertouren, Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen übersic...