14. März 2012, Hamm, Ruhrgebiet
Verwischte Spuren - Hammer Lebenswege in der Zeit des Nationalsozialismus
Ausstellung vom 18.3. - 8.7.2012 im Gustav-Lübcke-Museum HammDie Ausstellung im Gustav-Lübcke-Museum Hamm „Verwischte Spuren“ – Hammer Lebenswege in der Zeit des Nationalsozialismus wird ab dem 18. März in den Räumen der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung zu sehen sein. Auf besondere Nachfrage vor allem von Schulen soll sie für die Öffent-lichkeit weiter zugänglich sein. Sie setzt sich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander und kann insbesondere in den Unterricht der Sekundarstufen I und II einbezogen werden.
Die Ausstellung ist einzelnen Biografien von Menschen aus Hamm gewidmet, die in der NS-Zeit als Amtsträger tätig waren oder unter der Macht der Nationalsozialisten zu leiden hatten. Vorgestellt werden z.B. NSDAP-Kreisleiter Erich Deter, der 1933 Oberbürgermeister der Stadt Hamm wurde, führende Vertreter des Oberlandesgerichts in Hamm, die alle oppositionellen Kräfte verfolgten, Landrat Tengelmann, der ein Konzentrationslager einrichtete, aber auch Menschen, die den Mut hatten, sich gegen den Nationalsozialismus zu stellen, sei es die Kommunistin Hanna Melzer, Pfarrer Ernst Kalle von der Bekennenden Kirche oder der Sozialdemokrat Walter Poller, und schließlich auch Menschen, die aus rassistischen Gründen verfolgt wurden. Die Darstellung der konkreten Biografien verdeutlicht die Vielfalt möglicher Lebenswege im Nationalsozialismus, sie erleichtert uns heute auch den Zugang zur Geschichte der NS-Zeit.
Das museumspädagogische Angebot
Nach einer Einführung in das Thema erschließen sich die Schüler und Schülerinnen in der Ausstellung mittels eines Arbeitsauftrages die Biografien von Opfern und Tätern aus Hamm. Es wird deutlich, dass es zum einen ganz unterschiedliche Opfergruppen gab. Aber auch bei der Gruppe der Täter sollen die Schüler eine Differenzierung zwischen Täter, Mitläufer oder auch nur passivem Zuschauer herausarbeiten. In der abschließenden Diskussion wird es unter anderem um die Frage gehen, warum Täterbiografien mit lokalen Bezügen erst jetzt in den Mittelpunkt der Forschung und der Erinnerung rücken und ob man nach fast 70 Jahren einen Schlussstrich unter die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus ziehen sollte.
Das 1,5-std. Programm ist geeignet ab Klasse 9.
Eintritt
1,30 EURO und 40 EURO für die Führung
Anmeldung
Museumspädagogik: Telefon: 02381/175704
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.hamm.de/gustav-luebcke-museum