21. Juni 2010, Thüringen
Suhler Porzellan - Porzellan aus dem Eisenhammer
Sonderausstellung im Waffenmuseum SuhlDas Suhler Wappen deutet darauf hin – die Geschichte von Suhl in Thüringen ist wohl schon seit der vorrömischen Eisenzeit durch das Eisen und den Bergbau geprägt. Im Mittelalter entwickelte eine umfangreiche Werkzeug- und Waffenproduktion im Tal der Lauter. Wie kommt es dann also, dass die Stadt Suhl im Thüringer Wald auch eine Tradition in der Porzellanproduktion vorweisen kann? Die Antwort ist einfach – aus der Not heraus. Denn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam die Waffenherstellung fast zum Erliegen.
Auf der Suche nach neuen lukrativen Verdienst- und Gewerbemöglichkeiten hat die Porzellanherstellung fast 80 Jahre lang die Wirtschaft und das Leben der Stadt Suhl mitbestimmt. Aus vier ehemaligen Hammer- und Blechwalzwerken wurden Porzellanfabriken und Massemühlen, aus Hammerwerkern Porzellanbrenner und aus Graveuren und Schleifern Porzellanmaler und Formgestalter. Vorwiegend wurde in den Suhler Fabriken Gebrauchsporzellan im jeweiligen Zeitgeschmack hergestellt. Die Scherben war sehr fein und transparent und durchaus mit Meißner Porzellan vergleichbar. Eine Spezialität waren blaues Unterglasurgeschirr und Ziergefäße mit dem sogenannten „Tautropfenmuster“. Die Kombination von Abziehbild mit in Handmalerei ausgeführtem Blumendekor sowie sehr schönen Kanten und Borden aus Gold findet man in allen drei Suhler Schlegelmilch-Fabriken.
Anlässlich des Jubiläumsjahres 250 Jahre Porzellan Thüringen wird in der Sonderschau „Suhler Porzellan – Porzellan aus dem Eisenhammer“ des Waffenmuseums die Geschichte der Suhler Porzellanfabriken von 1861 bis 1937 anhand zahlreicher Leihgaben eindrucksvoll dargestellt. Die Sonderausstellung ist bis zum 3. Oktober 2010 im Waffenmuseum Suhl zu sehen.

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