16. Februar 2011, Hitzacker, Niedersachsen
Spaziergang durch 400 Jahre Architekturgeschichte
Anmutig wirken die Ensembles auf der historischen Fachwerkinsel, lauschig die Gassen, gepflegt die Fassaden. Auf den zweiten Blick erzählen die Häuser eine 400 Jahre währende Architekturgeschichte, denn jede Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. 400 Jahre deshalb, weil Hitzacker 1668 in Schutt und Asche gelegt worden war. Mitten auf der Fachwerkinsel steht das Alte Zollhaus, erbaut Ende des 16. Jahrhunderts als spätmittelalterliches Herrschaftshaus. Es ist das einzige Gebäude, das die Brandkatastrophe überdauert hat. Als Stadtmuseum steht es gastfreundlich allen offen, die sich für Architektur und Geschichte begeistern. Die Ackerbürger und Handwerker im 18. und 19. Jahrhundert nutzten die Rohstoffe der Region, fügten Ziegel, Lehm, Stein und Holz in typischer Fachwerkmanier. Prächtig die „Drawehnertor-Schenke“, die seit mehr als 300 Jahren zur Einkehr einlädt. Auch am Marktplatz, in der Hauptstraße, der Deichstraße und Am Brink stehen Fachwerkhäuser Spalier und erzählen vom gediegenen Geschmack ihrer Erbauer und deren Nachbewohnern, die ihr Zuhause bis heute liebevoll renoviert und gepflegt haben. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Eisenbahn ins Wendland gebaut, die Elbestadt wurde „Bad Hitzacker“, Investoren bauten im Stil der Bäderarchitektur. Das Hotel „Waldfrieden“, die „Villa Vinberg“ und das heutige Pflegeheim „Sanssouci“ (frz. ohne Sorge) sind Zeugen der Aufbruchstimmung. Mit ein wenig wenig Phantasie sieht man vornehme Kurgäste auf den Balkons und in den Veranden ihre Teestunde genießen. Die heiter wirkenden Sommerhäuser in Fachwerkbauweise wurden mit modernen Baumethoden bei Wahrung ihres Charakters restauriert. Nach dem ersten Weltkrieg wurde in der Drawehnertorstraße, der Zufahrt zur Stadtinsel, im Stil des Backsteinexpressionismus gebaut. Raue, kantige Ziegel wurden kunstvoll gesetzt, Ornamente prägen die Fassaden, Säulen verzieren die Hauseingänge. Man setzte äußere Zeichen für bürgerlichen Wohlstand. Die Arbeiter jener Zeit konnten sich den teuren Baustil nicht leisten, mochten es aber behaglich.
Die „Lanke“ ist ein Beispiel für gelungene Gartenstadtarchitektur. Heute ist die Straße mit den Gärten zur Jeetzel eine beliebte Adresse für Freiberufler und Kunsthandwerker, die es schätzen, dass die Lanke unter Denkmalschutz steht. Seit mindestens 4.000 Jahren wird an der Elbe gesiedelt. Im Archäologischen Zentrum wurden die Langhäuser nach Grabungsfunden gebaut. Hier erhalten Gäste einen Eindruck von der Architektur und der Lebensweise in der Bronzezeit. Die historische Fachwerkinsel steht unter Denkmalschutz. Beim Spaziergang werden Gäste feststellen, dass die „Insulaner“ gern die Auflagen erfüllen und mit viel Liebe zum Detail den Stil wahren.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.hitzacker.de
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