3. September 2024, Italien
Südtirol im Glas: Törggelen inmitten der Weinberge
Vom Vinschgau über das Eisacktal bis ins Etschtal und darüber hinaus: Südtirol verfügt angesichts seiner geringen Fläche über eine erstaunliche Vielfalt an Weinbaugebieten und Rebsorten. Klassiker wie Chardonnay, Sauvignon Blanc und Blauburgunder gedeihen hier ebenso wie die autochthonen Sorten Lagrein und Vernatsch. Den langen Weg von der Traube bis ins Glas erleben Urlauber auf den Winzerhöfen mit dem Qualitätssiegel "Roter Hahn" hautnah mit - beim Wimmen, also der Lese im Herbst, beim Keltern und schließlich bei der Verkostung des Nuien" in geselliger Runde. Besonders authentisch wird der Brauch beim „Törggelen am Ursprung“ zelebriert, mit Keschtnfeuer, regionalen Schmankerln und herzlichen bäuerlichen Gastgebern.
Von römischen Ursprüngen zu revolutionären Ideen
Mit über 150 verschiedenen Gesteinsvorkommen herrscht jenseits des Brenners eine große geologische Vielfalt, darunter vulkanische Böden, Kalkstein und Schiefer. Sie verleihen den Südtiroler Weinen ihren einzigartigen Charakter und ermöglichen den Anbau von über 20 Rebsorten. Das Terroir zwischen alpinem und mediterranem Klima wussten schon die Römer zu schätzen: Kühle Nächte und warme Tage begünstigen die langsame Reifung der Trauben, was zu intensiven Aromen und ausgewogener Säure führt.
Die Weingüter des Roten Hahns sind durchweg klein und familiengeführt. Das Credo Qualität statt Quantität gilt für die handwerkliche Produktion ebenso wie die Offenheit für Neues. So sind die eigens gezüchteten, pilzresistenten PIWI-Sorten keine Seltenheit. Schädlingen wie dem Echten und Falschen Mehltau haben Cabernet Jura, Johanniter, Solaris und Co. kaum etwas entgegenzusetzen. Dank ihnen kann die Familie Sinn vom Weingut St. Quirinus in Oberplanitzing bei Kaltern bei Pflanzenschutz, Unkrautbekämpfung, Düngung und Verarbeitung gänzlich auf chemische oder synthetische Zusätze verzichten. „Unsere nach biologischen Richtlinien vinifizierten Weine glänzen durch ihren fruchtigen Geschmack, ihre Struktur und ihre Eleganz“, sagt Winzer Robert.
Auch Wilhelm Gasser vom Santerhof in Mühlbach baut seine Trauben nach den strengen Richtlinien des Gütesiegels an. Wie der Hofname schon verrät, liegt das Obst- und Weingut auf sandigem Boden. Der hohe Silikatanteil im Brixner Granit verleiht den Produkten ihre besondere Note. Insgesamt erfüllen derzeit 365 Südtiroler Weinhöfe die strengen Kriterien des „Roten Hahns“.
Törggelen, aber richtig!
Was in München das Oktoberfest ist, ist in Südtirol das Törggelen. In der „fünften Jahreszeit“ genießen die Gäste in den zertifizierten „Roter Hahn“-Wirtshäusern traditionelle kulinarische Spezialitäten und selbst gekelterte Weine. Das Qualitätssiegel des Südtiroler Bauernbundes eröffnet die Saison jedes Jahr mit einem Fest am ersten Samstag im Oktober - 2024 wird es der 5.10. sein. 18 „Roter Hahn“-Wirtshäuser laden dann zum „echten“ Törggelen in ihre urigen Stuben ein.
Neben der authentischen Herzlichkeit und Gastfreundschaft der teilnehmenden Bauernfamilien dürfen sich die Urlauber auf ein traditionelles Keschtnfeuer mit gerösteten Kastanien freuen. Beim "Törggelen am Ursprung" gibt es außerdem hauseigene Weine, regionale Produkte, Hofführungen, Verkostungen und vieles mehr.
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