7. Februar 2013, Hamm, Ruhrgebiet
Rückblick - Das Gustav-Lübcke-Museum im Jahr 2012
Knapp über 20.000 Besucher in 2012 - das ist die Bilanz des Gustav-Lübcke-Museums in Hamm für das letzte Jahr. In der Vergangenheit konnte das Haus oft durch große Sonderausstellungen punkten, die überregional wahrgenommen wurden und zu einer entsprechend hohen Resonanz beim Publikum führten. In Spitzenzeiten hatte das Museum über 50.000 Besucher, im Jahr 2011 waren es rund 30.000. Dass dieser Wert nun nicht mehr erreicht werden konnte, beruht vor allem auf den Auswirkungen der finanziellen Kürzungen, die das Haus seit dem Jahr 2010 im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes zu tragen hat. Die Einsparungen führten dazu, dass im letzten Jahr erstmalig kein Etat mehr für Sonderausstellungen zur Verfügung stand, so dass die Ausstellungen „125 Jahre Museumsverein“, „Hier und Jetzt“ sowie die „Menschenbilder im Expressionismus“ komplett durch Drittmittel finanziert werden mussten. Dem Museumsverein, der Marianne-Vogel-Stiftung sowie der LWL-Kulturstiftung gebührt dafür Dank. „Unter diesen Voraussetzungen ist ein Ergebnis von über 20.000 Besuchern für uns ein Erfolg“, betont Jürgen Greve, kaufmännischer Leiter des Gustav-Lübcke-Museums. „Wir haben uns auf die Stärken des Hauses konzentriert und Ausstellungen mit einem hohen Anteil an Eigenbeständen präsentiert. Publikumsträchtige Sonderausstellungen mit internationalen Leihgaben sind kostspielig, auch Fördergelder lassen sich oft nur mit einer größeren Eigenbeteiligung an den Ausstellungskosten einwerben, die das Museum 2012 nicht leisten konnte. Ein Werbeetat stand ebenfalls nicht zur Verfügung.“ Dass dennoch so viele Leute erreicht wurden, zeugt von der hohen Qualität der gezeigten Ausstellungen, zu denen auch noch kleinere Präsentationen wie die „hands –on“-Ausstellung „Berühren und Begreifen“ und die Ausstellung „Verwischte Spuren. Er-innerung und Gedenken an nationalsozialistisches Unrecht in Westfalen“ in Kooperation mit dem LWL-Museumsamt, Münster, gehörten.
Besonders das museumspädagogische Angebot hat zum wiederholten Mal zu dem Besucherzuspruch beigetragen: Rund 8.500 Teilnehmer haben die Programmen für Familien, Kindergärten und Schulen wahrgenommen, aber auch Führungen für Erwachsene und Angebote aus den Rahmenprogrammen der Sonderausstellungen wie Lesungen oder Konzerte gehörten dazu. Die Veranstaltungen im Forum zogen ebenfalls etwa 4.500 Teilnehmer an. Über 100 Personen haben zudem das Angebot kunsthistorischer Begutachtungen genutzt, sei es an den öffentlichen Mittwochsterminen oder durch persönliche Beratungen der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen.
Zusätzlich zu den rund 20.000 Besuchern haben auch weitere Kunstliebhaber die Angebote des Museums genutzt. In Kooperation mit dem Museumsverein wurden im Jahr 2012 verschiedene Exkursionen angeboten, etwa zur Munch-Ausstellung in Frankfurt oder zur „documenta“ in Kassel, die insgesamt über 150 Teilnehmer hatten. Auch die Artothek im Haus freute sich über regelmäßigen Zuspruch.
Die Rückmeldungen des Publikums zu den Aktivitäten des Gustav-Lübcke-Museums waren im vergangenen Jahr durchgehend positiv. Viele Besucher sind eigens aus der Region angereist, um die Ausstellungen in Hamm zu besuchen. So hat zum Beispiel die am 3. Februar zu Ende gegangene Ausstellung „Hier und Jetzt“ rund 1.000 Einzelbesucher aus unterschiedlichen Teilen Westfalens angezogen, zusätzlich noch 300 Schulkinder, die gemeinsam den Publikumspreisträger bestimmt haben. Auch die noch laufende „Expressionisten“-Schau zieht auswärtiges Publikum an. Rund 2.300 Einzelbesucher haben die Ausstellung bisher schon gesehen, und das mit steigender Tendenz, allein 2013 kamen außerhalb der museumspädagogischen Kurse über 900 Personen – offenbar spricht sich das positive Angebot herum. Bis zum 24. März locken außerdem noch verschiedene Begleitveranstaltungen wie Kinderführungen, Literatur- und Vortragsangebote.
Ab dem Frühjahr beginnen dann die angekündigten Sanierungsarbeiten im Hause. Das Dach des Museums muss neu gedeckt werden, außerdem wird in Teilen des Gebäudes eine neue Lüftungs-, Heizungs- und Klimaanlage eingebaut. Die Abteilung für Angewandte Kunst muss daher bereits ab dem 11. Februar geräumt werden, die anderen Abteilungen der Dauerausstellung bleiben jedoch auch darüber hinaus vorläufig noch geöffnet. Während der Bauphase können daher weiterhin museumspädagogische Programme stattfinden, auch an der Hammer Kulturnacht am 26. April 2013 und am Internationalen Museumstag (12. Mai 2013) beteiligt sich das Haus mit vielfältigen Aktionen. Für 2014 sind darüber hinaus externe Programme z.B. in Schulen oder Altenheimen angedacht. 2015 steht das Gustav-Lübcke-Museum vor seiner großen Wiedereröffnung – mit einer ansprechenden Sonderschau und einer Neupräsentation der Dauerausstellungen. Für die Zukunft werden etwa 36.000 Besucher im Jahr angestrebt, abhängig von den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.hamm.de/gustav-luebcke-museum