22. August 2013, Hannover, Städte Niedersachsen
Richtfest in Kibongo
Neue Themenwelt für Menschenaffen - Dach aus filigranem NetzgeflechtHeute feierte der Erlebnis-Zoo Hannover Richtfest in Kibongo, der neuen Themenwelt für Menschenaffen. Ein ungewöhnliches Richtfest: Statt Dachstuhl spannt sich ein filigranes Netzgeflecht aus Stahl über sandsteinfarbene Felsen und zwei große afrikanische Baobabs. Der Richtkranz hing an einem der Netz-Trägerseile, unter dem Montagemeister Luca Casati den (selbst verfassten!) Richtspruch verkündete:
„Ein schönes Werk ist uns gelungen,
Gar stattlich steht das Gehege da.
So frei und leicht und ungezwungen,
wie besser ich es nirgends sah.
Drum wünsche ich, so gut ich’s kann, so kräftig wie ein Handwerksmann,
mit stolz empor gehobenen Blick
dem neuen Gehege viel Glück.“
Das Glas, das traditionell geleert und zu Boden geworfen wird, war mit Bananensaft gefüllt – schließlich werden hier später einmal Schimpansen leben. Und weil in ein Netz kein symbolischer letzter Nagel geschlagen werden kann, presste Jens Behn, der technische Leiter des Zoos, für den Bauherren „Zoo“ eine letzte Masche des Netzes zusammen. „Frei, leicht, ungezwungen und einmalig ist die perfekte Beschreibung von Kibongo“, bedankte sich der technische Leiter bei dem Montagemeister und allen am Bau beteiligten Handwerkern und Architekten, „mit Ihrer Hilfe entsteht hier eine ganz neue Anlage, die es so in der Zoowelt noch nicht gibt.“
Das 850 m² große Netz bildet das „Dach“ der neuen Themenwelt Kibongo, die mitten im Erlebnis-Zoo Hannover entsteht.
Auf 2.100 Quadratmetern wächst hier eine afrikanische Feuchtsavanne mit Felsen und Bäumen zum Klettern, mit Wasserfall, Bachlauf, Schattenplätzen, Sandbad und Ruhezonen für die Schimpansen.
Mit jedem Tag werden die Umrisse deutlicher, langsam trocknet das Flussbett aus und wird zum markanten Weg, auf dem die Zoobesucher in einigen Wochen Kibongo erkunden werden. Beeindruckend strecken sich bereits jetzt die dicken Äste der berühmten Baobab-Bäume durch das filigrane Netz.
Stahlrahmen in den Felswänden zeigen, wo künftig acht große Scheiben den Blick auf das Leben der Schimpansen in der afrikanischen Feuchtsavanne freigeben. Die riesigen Scheiben werden in der kommenden Woche in Millimeterarbeit eingesetzt. Jedes Fenster ermöglicht später eine neue Blickrichtung auf die Tiere und die Anlage. Im nächsten Schritt werden die Rahmen in die Felsengestaltung integriert und dann nicht mehr zu sehen sein. Auch die Scheiben werden als trennendes Objekt nicht wahrgenommen – ein Baum wächst von der Anlage auf die Besucherseite, auf beiden Seiten der Scheiben hat der Boden das selbe Niveau und den selben Belag, es scheint dass nichts Mensch und Tier trennt.
Wenn die Gestaltung der künstlichen Felsen außen und innen fertiggestellt ist, der Wasserfall fließt und die Kletterbäume stehen, rücken die Gärtner an, um Kibongo mit über 1.200 Sträuchern, Bäumen, Stauden, Ranken und Gräsern zu bepflanzen, bis der das Netz tragende Pylon, das Netz selbst und das Dach des angrenzenden Urwaldhauses im Grün der Feuchtsavanne verschwinden.
Bevor die Schimpansen Ende September ihr neues Außengehege erstmalig betreten, wird Kibongo mit Hängebrücken, Seilen, Kletterfelsen und zahlreichen Beschäftigungseinrichtungen wie Futterklappen und Nektartankstellen ausgestattet. Und dann können Max, Schika, Jeany, Maleika, Toto, Viktoria und Chunya das über 700 m² große Areal in aller Ruhe erkunden und erklettern – bis in 14 Meter Höhe.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.zoo-hannover.de