19. Januar 2024, Mannheim, Baden-Württemberg
Reiss-Engelhorn-Museen ziehen positive Bilanz und freuen sich auf genussreiches Ausstellungsjahr 2024

Mit insgesamt rund 224.000 Besuchern blicken die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim (rem) auf ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr 2023 zurück. Sie konnten mit einem vielfältigen Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm punkten: Das neue Stiftungsmuseum Peter & Traudl Engelhornhaus wurde eröffnet, das Finale der großen Normannen-Ausstellung sorgte für lange Besucherschlangen und die beiden beliebten Mitmach-Abenteuer „Unsichtbare Welten“ und „Rom lebt!“ für Andrang und Begeisterung bei Groß und Klein. Darüber hinaus waren die rem mit der umfangreichen Präsentation „Mannheim: Eiszeit, Klima, Wandel“ auf der Bundesgartenschau 2023 vertreten und präsentierten spektakuläre Ergebnisse der hauseigenen Klimaforschung. rem-Generaldirektor Prof. Dr. Wilfried Rosendahl freute sich über den großen Andrang und die vielen begeisterten Reaktionen: „Die Reiss-Engelhorn-Museen sind ein lebendiges Museum für alle. Deshalb ist es besonders schön, dass immer mehr Familien und junge Besucherinnen und Besucher die Welten der rem für sich entdecken. Zur Attraktivität tragen auch neue Inklusionsangebote und unser stimmungsvolles Sommerfest bei.“
Für 2024 verspricht der Hausherr ein besonders interessantes Ausstellungsprogramm. Gleich mehrere Präsentationen widmen sich einem zentralen Thema der Menschheit. Unter dem Titel „Essen und Trinken“ erwarten die Besucher ab 13. Oktober im Museum Weltkulturen und im Museum Zeughaus zwei spannende und inhaltsreiche Reisen durch Körper und Zeit. Während die eine dem Weg der Nahrung durch den menschlichen Körper folgt, entführt die andere auf eine Zeitreise durch die vielfältige europäische Kulturgeschichte. Interaktive Inszenierungen, anatomische Modelle, archäologische Funde, kulturhistorische Zeugnisse und zukunftsweisende Technologien bieten faszinierende und überraschende Einblicke und laden zum Entdecken, Mitmachen und Weiterdenken ein. Einen leckeren Blick in Küchen rund um den Globus wirft ab dem 10. November die neue Fotoausstellung „In Her Kitchen“. Der preisgekrönte Fotograf Gabriele Galimberti hat auf seinen Reisen Großmütter gebeten, ihre Lieblingsgerichte für ihn zu kochen und die Vorbereitungen sowie die fertigen Speisen in kunstvollen Fotografien festgehalten. „Zum Wohl“ heißt es schließlich in einer Ausstellung, die ebenfalls ab dem 10. November gläserne Trinkgefäße aus den reichen Sammlungen der rem von der Antike bis zur Gegenwart in den Mittelpunkt stellt.
Neben dem Thema „Essen und Trinken“ feiern die Reiss-Engelhorn-Museen in diesem Jahr ein für Mannheim ganz besonderes Jubiläum: 100 Jahre „Neue Sachlichkeit“. Aus diesem Anlass vereint die Fotoausstellung „SACHLICH NEU“ ab dem 22. September eindrucksvolle Aufnahmen der beiden wichtigsten Fotografen dieser Stilrichtung: August Sander und Albert Renger-Patzsch. Ihre Inkunabeln der 1920er und 1930er Jahre treten erstmals in einen spannungsvollen Dialog mit Foto-Ikonen von Robert Häusser. Die Schau erinnert zugleich an den 100. Geburtstag des renommierten Mannheimer Fotografen.
Zum Jahresende gibt es einen weiteren Grund zum Feiern: den 300. Geburtstag von Kurfürst Carl Theodor. Ab dem 6. Dezember zeigt eine kleine, aber feine Ausstellung, wie erstaunlich modern der kultur- und wissenschaftsbegeisterte Regent war.
Bis zum Sommer sind zudem zahlreiche Sonderausstellungen zu sehen - von einer interaktiven Zeitreise ins alte Rom über historische Spielzeug- und Wohnwelten bis hin zu Foto- und Kunstgenüssen.
Neue Sonderausstellungen im Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
SACHLICH NEU
22.9.2024 – 27.4.2025
Photographien von August Sander, Albert Renger-Patzsch & Robert Häusser Reiss-Engelhorn-Museen, Forum Internationale Photographie im Museum Peter & Traudl Engelhornhaus C4,12
Im Jahr 2025 jährt sich die legendäre Mannheimer Ausstellung Neue Sachlichkeit" zum 100. Aus diesem Anlass präsentieren die Reiss-Engelhorn-Museen gemeinsam mit dem Forum Internationale Photographie die Sonderausstellung „SACHLICH NEU“. Die Schau vereint eindrucksvolle Werke der beiden wichtigsten Fotografen der Neuen Sachlichkeit: August Sander (1876-1964) und Albert Renger-Patzsch (1897-1966). Ihre Inkunabeln der 1920er und 1930er Jahre treten erstmals in einen spannungsvollen Dialog mit fotografischen Ikonen des vielfach ausgezeichneten Mannheimer Fotografen Robert Häusser (1924-2013). Die Ausstellung stellt faszinierende Korrespondenzen zwischen den Fotografien der drei Künstler her und konzentriert sich auf die Themen „Porträt und Menschendarstellung“, „Industrie und arbeitende Menschen“ sowie „Landschaftsräume und Pflanzenwelten“. Die ausgewählten Arbeiten spiegeln die Umbruchszeit zwischen Fortschrittsglaube und -skepsis nach den beiden Weltkriegen, die Zäsur und den Neuanfang sowie die Zerbrechlichkeit unseres Seins in seiner Schönheit und Abgründigkeit wider.
„SACHLICH NEU“ ist ein besonderer Beitrag zum Jubiläumsjahr „Neue Sachlichkeit“ und ergänzt die große Sonderausstellung in der Kunsthalle Mannheim. Gleichzeitig feiern die Reiss-Engelhorn-Museen mit dieser Ausstellung den 100. Geburtstag des renommierten Fotografen Robert Häusser.
Essen und Trinken - Reisen durch Körper und Zeit
13.10.2024 - 27.7.2025
Reiss-Engelhorn-Museen, Museum Weltkulturen D5 & Museum Zeughaus C5
Essen und Trinken sind für alle Menschen lebensnotwendig. Als erstes Museum in Deutschland widmen sich die Reiss-Engelhorn-Museen in einer großen Gesamtschau diesem zentralen Menschheitsthema aus naturwissenschaftlicher und kulturgeschichtlicher Sicht. In einer facettenreichen Zusammenstellung bieten interaktive Inszenierungen, archäologische Funde, anatomische Modelle und kulturhistorische Zeugnisse spannende Einblicke in die Geschichte der Ernährung sowie die Wege und die Verwertung der Nahrung in unserem Körper. Die Ausstellung „Essen und Trinken - Reisen durch Körper und Zeit“ lädt zum Entdecken, Mitmachen und Weiterdenken ein. Die Ausstellung ist in zwei Teile gegliedert: Im Museum Weltkulturen erleben die Besucherinnen und Besucher eine unterhaltsame Reise durch den menschlichen Körper.
Sie folgen der Nahrung durch ein Tunnelsystem vom Mund über Speiseröhre und Magen bis in den Darm. An interaktiven Stationen erfahren sie spielerisch, wie Geschmack entsteht, wie Enzyme arbeiten, welche Bedeutung die einzelnen Organe haben und wie wichtige Nährstoffe ins Blut gelangen. Das Kohlenhydrat Zucker wird kritisch unter die Lupe genommen und auch die Begegnung mit dem „inneren Schweinehund“ gehört dazu, denn schließlich fragen sich viele, warum der Mensch trotz besseren Wissens zu ungesunden Lebensmitteln greift.
Im Museum Zeughaus werden die Uhren in einer kulturgeschichtlichen Zeitreise um Jahrtausende zurückgedreht. Die Ausstellung beginnt in der Altsteinzeit mit der Entstehung des kochenden Menschen und führt durch verschiedene Epochen der europäischen Geschichte bis hin zu einem „Markt der Zukunftsmöglichkeiten“. Im Mittelpunkt stehen Meilensteine der Ernährungsgeschichte, aber auch verbindende Themen wie Nachhaltigkeit bei den eiszeitlichen Rentierjägern, Essen to go im alten Rom, Insektenessen in der frühen Neuzeit, Fleischverzicht und Fairtrade um 1900 oder was Pizza mit Globalisierung und regionaler Identität zu tun hat. Die Besucherinnen und Besucher merken schnell, dass so manches vermeintlich Moderne nur in Vergessenheit geraten ist. An interaktiven Elementen können sie zudem ihr Talent beim Feuermachen oder Melken unter Beweis stellen.
Gabriele Galimberti: In Her Kitchen
10.11.2024 - 6.7.2025
Reiss-Engelhorn-Museen, ZEPHYR - Raum für Fotografie im Museum Bassermannhaus in C4,12
Auch ZEPHYR - Raum für Fotografie der Reiss-Engelhorn-Museen widmet sich ab dem 10. November 2024 dem Thema Essen. Mit „In Her Kitchen“ begibt sich der italienische Fotograf Gabriele Galimberti (*1977) auf eine fotografisch-kulinarische Reise durch die Küchen der Welt. Rund um den Globus hat er Großmütter in ihrer heimischen Küche und mit ihrem Lieblingsgericht fotografiert. Seine insgesamt 58 Porträts dokumentieren die universelle Sprache des Essens, der Familie und der Gastfreundschaft. Denn überall, wo Gabriele Galimberti als Couchsurfer übernachtete, bat er seine Gastgeberinnen und Gastgeber, die eigene oder eine bekannte Großmutter kennenzulernen, mit ihr zu kochen und zu essen. Als neugieriger und hungriger „Enkel“ erfuhr er nicht nur viel über die Lebensgeschichten seiner Gastgeberinnen, ihr Selbstverständnis als Großmütter und ihre Leidenschaft fürs Kochen. Vielmehr wurde jede dieser Begegnungen zu einer ganz individuellen Annäherung an die zum Teil exotischen Zutaten und traditionellen Zubereitungstechniken der jeweiligen Landesküche und offenbarte intime Einblicke in den hohen Stellenwert, den Kochen als Ausdruck von kultureller Identität, Stolz und Liebe haben kann - ganz gleich, in welchem Land der Erde man sich zum Essen hinsetzt.
Gabriele Galimberti ist im Auftrag renommierter Magazine weltweit unterwegs. Die künstlerische Handschrift seiner fotografischen Dokumentationen basiert auf geometrischen Ordnungen. Ob Waffen, Spielzeug oder Lebensmittel - in seinen Bildserien treten die wie in einer Explosionszeichnung exakt angeordneten Gegenstände in ein aufschlussreiches Verhältnis zu ihren Protagonisten. Im Mittelpunkt steht dabei immer der Mensch. So berühren Galimbertis Fotografien bei aller formalistischen Strenge auf eindrucksvolle Weise soziale und kulturelle Realitäten und vermögen in ihrer individuellen Bildsprache das vielfältige Spektrum des menschlichen Alltags aufzuzeigen. Für seine Reportage „The Ameriguns“ erhielt er 2021 den World Press Photo Award, die bedeutendste internationale Auszeichnung für Fotojournalismus.
Zum Wohl! Gläserne Trinkgeschichten
10.11.2024 - 6.7.2025
Reiss-Engelhorn-Museen, Museum Peter & Traudl Engelhornhaus C4,12
Durchsichtig oder undurchsichtig, einfarbig oder bunt schillernd, in Form gewickelt, gegossen oder geblasen, bemalt oder geschliffen - aus Glas werden bis heute die unterschiedlichsten Trink- und Schankgefäße hergestellt. Ihre Betrachtung gibt nicht nur Einblicke in die Glasherstellung und die verschiedenen Techniken, sondern erzählt auch spannende Geschichten über die Entwicklung unserer Trinkkultur. Die Sonderausstellung „Zum Wohl!“ versammelt Krüge, Becher und Kannen von der Antike bis zur Gegenwart.
Sie stammen größtenteils aus den umfangreichen Sammlungen der Reiss-Engelhorn-Museen und sind nur selten zu sehen. Einige der archäologischen Objekte wurden bei Ausgrabungen in Mannheim gefunden und teilweise aus unzähligen Scherben rekonstruiert. Andere Gefäße zeugen von aufwendigen Trinksitten. Neben repräsentativen Gläsern und Karaffen mit aufwändigem Dekor sind auch schlichte Gebrauchsgegenstände zu sehen, die auf die Alltagstauglichkeit des Werkstoffs Glas verweisen. Das Repertoire des Trinkgeschirrs illustriert zudem zahlreiche Moden, die wiederum neue Gefäßformen hervorbrachten.

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