14. Juni 2024, Radolfzell am Bodensee, Baden-Württemberg
Radolfzell am Bodensee feiert seine Ortsteile
Die historische Stadt Radolfzell, im 9. Jahrhundert von Bischof Radolt von Verona gegründet, ist für alle Gäste und Urlauber aus dem Westen sozusagen das Tor zum Bodensee. Umgeben ist die schöne Stadt von ihren reizvollen Teilorten. Sie liegen inmitten der Natur auf dem waldreichen Höhenzug des Bodanrücks und in der Landschaft des Hegaus.
Böhringen, Güttingen, Liggeringen, Markelfingen, Möggingen und Stahringen wurden erst vor 50 Jahren nach Radolfzell eingemeindet und damit zu Stadtteilen. Kein Wunder, dass sie sich bis heute ihren dörflichen Charakter bewahrt haben und Gästen wie Einheimischen ganz besondere Erlebnisse bieten. Die Stadt Radolfzell nimmt das Jubiläum zum Anlass, die Ortsteile ein Jahr lang in den Mittelpunkt zu stellen und widmet ihnen unter anderem die Ausstellung „Dorfleben“ im Stadtmuseum Radolfzell.
In Rundgängen die Ortsteile erkunden
Fünf der sechs Radolfzeller Stadtteile werden durch die Radolfzeller Runden erschlossen. Die Rundwanderwege verbinden in leicht begehbaren Schleifen Naturschätze, Aussichtspunkte und die reizvollen Ortskerne der Stadtteile. So sind Markelfingen, Möggingen, Güttingen, Liggeringen und Stahringen jeweils Ausgangs- und Endpunkt für herrliche Wanderungen und Spaziergänge auf durchgehend markierten Wegen.
Möggingen und der Mindelsee
Nur einen Steinwurf vom großen Bodensee entfernt erstreckt sich zwischen Möggingen und Markelfingen der Mindelsee. Bereits 1938 wurde er als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Der acht Kilometer lange Mindelsee-Rundweg beginnt in Möggingen und führt einmal rund um den Gletscherzungensee. Hier lohnt sich auch ein Besuch der Ausstellung „Natur und Umwelt rund um den Mindelsee“ in der Geschäftsstelle des BUND Baden-Württemberg, der hier seinen Sitz hat. Sie informiert ausführlich über die artenreiche Flora und Fauna des Naturschutzgebietes.
Großes Jubiläum in Markelfingen
Auf der Südwestseite des Mindelsees liegt Markelfingen. Der Ort am Bodenseeufer gegenüber der Halbinsel Mettnau feiert in diesem Jahr - wie auch die Klosterinsel Reichenau - sein 1300-jähriges Bestehen. Das Zusammentreffen der Jubiläen ist kein Zufall. Denn der Ort Markelfingen wurde dem Reichenauer Orden im Gründungsjahr des Klosters 724 vom Großvater Karls des Großen, Karl Martell, geschenkt und erstmals urkundlich erwähnt. Bei einem Rundgang durch den Ort wird die Geschichte Markelfingens anlässlich des Jubiläumsjahres auf 30 Tafeln erzählt.
Weitblick in Liggeringen
Liggeringen ist der höchstgelegene Stadtteil von Radolfzell. Am Südhang des Bodanrücks gelegen, gibt es rundum herrliche Aussichtspunkte, die weite Blicke über die Landschaft des Hegaus und den westlichen Bodensee bis nach Konstanz und in die Alpen ermöglichen. Wer noch höher hinaus will, dem sei die Bodanrück-Runde ans Herz gelegt. Sie führt von Liggeringen zu einem Wisentgehege und dann auf dem Premiumwanderweg SeeGang durch einen im Sommer angenehm schattigen Wald mit vielen Lichtungen zum Aussichtspunkt Schneckenberg. Zurück in Liggeringen kann man sich im traditionsreichen Gasthaus Kranz mit einem typischen Dünnele stärken.
Badespaß in Güttingen
Das etwas näher bei Radolfzell gelegene Güttingen verfügt über ein eigenes Strandbad. Es liegt allerdings nicht am Bodensee, sondern an den Buchenseen, die wie der Mindelsee ein Erbe der Eiszeit sind. Damals schürften die Gletscher tiefe Mulden, in denen sich das Wasser sammelte. Seen entstanden. Gleichzeitig ist Güttingen ein bei Wanderern und Spaziergängern beliebter Ausgangspunkt für den Mühlsbergrundweg, der von Güttingen aus den Südhang des Bodanrücks hinaufführt, vorbei an zahlreichen Aussichtspunkten. Immer wieder laden Bänke und Rastplätze zum Genießen der Fernsicht ein.
Streuobstwiesen in Stahringen
Am Fuße der Burgruine Bad Homburg liegt der für seine Streuobstwiesen bekannte Ortsteil Stahringen. Von hier führt der Radolfzeller Rundwanderweg „Homburg-Steig“ hinauf zur Ruine der mittelalterlichen Burg, die einst über die Region wachte. Sie liegt auf einem steil zum Ort abfallenden Bergsporn. Ihre mächtigen Mauerreste sind teilweise begehbar, eine Treppe führt auf den höchsten Punkt und bietet einen traumhaften Blick über Radolfzell, den westlichen Bodensee und in den Hegau mit seinen steil aufragenden Vulkankegeln.
Störche in Böhringen
Als „Storchendorf“ am Bodensee bekannt, ist Böhringen der größte Teilort von Radolfzell. Die Weißstorchkolonie mit über 50 Nestern ist einzigartig im Land. Seit den achtziger Jahren sind sie hier zu Hause. Kamen sie früher nur als Sommergäste an den Bodensee, kann man sie heute fast das ganze Jahr über auf den Wiesen und Feldern in und um Böhringen bei der Nahrungssuche beobachten. Die meisten Jungstörche schlüpfen Mitte bis Ende April. In den Folgemonaten kann man bei einem Spaziergang durch Böhringen das muntere Treiben der Störche miterleben. Mehr über die Geschichte der Böhringer Störche erfährt man in einem Infokasten an der Ecke Rickelshausener-/Paul-Gerhardt-Straße. Dort sind auch die aktuellen Zahlen der Böhringer Storchennester und der geschlüpften Jungstörche zu finden.
Ausstellung erzählt die Geschichte der Stadtteile
Wer tiefer in die Geschichte der liebenswerten Radolfzeller Teilorte eintauchen möchte, erfährt viel Wissenswertes in der Ausstellung „Dorfleben. Geschichte(n) aus den Radolfzeller Ortsteilen“ im Stadtmuseum Radolfzell. Sie gibt einen spannenden Einblick in die Entwicklung der Ortschaften, die sich von ihren weit zurückreichenden Ursprüngen bis in die 1960er Jahre zu eigenständigen Gemeinden entwickelt haben. Die Eingemeindung vor 50 Jahren im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform stieß damals durchaus auf Widerstand. Heute sind alle Teilorte durch ein reges Vereinsleben geprägt, viele Menschen stärken das Dorfleben durch ehrenamtliches Engagement und tragen dazu bei, dass Radolfzell und seine Teilorte vielfältig und lebenswert bleiben.

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