5. September 2018, Düsseldorf, Städte Nordrhein-Westfalen
Popmusik-Historie als Tourismusfaktor
Neuer Online-Guide zeigt wichtige Orte in Düsseldorf für Fans von Kraftwerk, Toten Hosen und BroilersMusiktourismus zu pop-historischen Orten gewinnt stetig an Bedeutung. Deshalb hatte die Düsseldorf Tourismus GmbH internationale und nationale Experten für Musiktourismus eingeladen und begab sich mit ihnen auf die Spuren von NEU!, Kraftwerk und den Toten Hosen. Bei einer Podiumsdiskussion im Düsseldorfer Rathaus sprachen Fachleute darüber, warum die Stadt eine so große Bedeutung für die Popmusik besitzt. Der Tag in Düsseldorf knüpfte an die Music Tourism Convention in Köln an und setzte die Theorie in die Praxis um.
Als wichtiger Service für die Musik-Fans unter den Touristen wurde ein neuer Online-Guide vorgestellt, der den „Sound of Düsseldorf“ erstmals erlebbar macht. Wer sich auf die Spuren der Popmusik in Düsseldorf begeben möchte, kann ab sofort 15 wichtige Stationen der Musik-Historie ansteuern. Dabei erfährt man interessante Geschichten, sieht historische Fotos und hört die Musik wichtiger Düsseldorfer Bands. Düsseldorf Tourismus reagiert damit auf die steigende Nachfrage insbesondere von Musik-Fans aus Großbritannien und den USA.
Oberbürgermeister Thomas Geisel: „Kraftwerk und Düsseldorf, das ist eine Verbindung wie die Beatles und Liverpool. Immer mehr Menschen möchten die Entstehungsorte ihrer Lieblingsmusik sehen und erleben. Ich freue mich daher, dass wir zahlreichen internationalen Tourismusexperten vor Ort zeigen konnten, wie Düsseldorf seine Popmusik-Historie Touristen nahe bringt. Auch große Konzerte sind touristische Faktoren. Wenn die Toten Hosen im Oktober wieder zwei Konzerte spielen, kommen an einem Wochenende über 100.000 Fans. Die Gäste reisen aus ganz Deutschland und manche sogar aus Argentinien an. Musik-Tourismus ist eine echte Bereicherung des kulturellen Lebens und die Musik-Szene selbst ein perfekter Botschafter der Landeshauptstadt.“
Bedeutung der Musikkultur für den Städtetourismus
Der Düsseldorf-Tag schloss sich an die Music Tourism Convention in Köln am Vortag an. Realisiert wurde er mithilfe der Unterstützung von Lastminute.com. Erstmals fand die Music Tourism Convention 2016 statt, damals in Liverpool, der Stadt der Beatles. 2017 trafen sich die Teilnehmer in Franklin/USA, nicht weit von der Country-Music-Hochburg Nashville. 2018 gastierte die Fachveranstaltung mit Köln und Düsseldorf erstmals in Deutschland. Die Convention beschäftigt sich unter anderem mit der Bedeutung der Musikkultur für das touristische Angebot von Destinationen und geht der Frage nach, wie man lokal verwurzelte, kreativ-musikalische Potenziale und Schätze für Touristen zu einem Erlebnis machen kann. Mehr als 80 Teilnehmer nahmen die Einladung von Düsseldorf Tourismus zur sogenannten Post Convention Tour an. Die Tour führte sie vom Boutique-Hotel 25hours über das legendäre Studio der Elektronik-Pioniere Kraftwerk im Bahnhofsviertel bis in die Düsseldorfer Altstadt. Höhepunkt war eine Panel-Diskussion im Düsseldorfer Rathaus, bei der Oberbürgermeister Thomas Geisel die Gäste persönlich begrüßte.
Ole Friedrich, Geschäftsführer Düsseldorf Tourismus: „Musik erreicht Menschen emotional und transportiert viele Erinnerungen. Wir wollen das Thema Musik daher nutzen, um die Destination Düsseldorf im positiven Sinne emotionaler in Geschichten zu vermitteln und gleichzeitig besser zu vermarkten. Die Music Tourism Convention nutzt das musikalische Erbe der Stadt effektiv in der Vermarktung. Mit dem Online-Guide ‚Sound of #urbanana‘ können sich die vielen Musik-Fans unter den Touristen ab sofort individuell mit Hilfe ihrer Smartphones auf pop-musikalische Expeditionen durch die Stadt begeben. Für Düsseldorf Tourismus ist das aber nur der Auftakt für eine nachhaltige musiktouristische Vermarktung der Stadt. Unser Ziel ist es, die Bedeutung der Stadt für die Pop-Musik noch intensiver für die Vermarktung zu nutzen.“
Neu: Der Online-Guide zum „Sound of Düsseldorf“
Erstmals wurde anlässlich der Music Tourism Convention auch ein touristisches Produkt vorgestellt, das den Musik-Tourismus unterstützen soll. In Zusammenarbeit mit Tourismus NRW, KölnTourismus und Ruhr Tourismus hat Düsseldorf Tourismus einen digitalen Guide namens „Sound of #urbanana“ entwickelt, mit dem Besucher auf popkulturelle Streifzüge durch Düsseldorf, Köln und das Ruhrgebiet gehen können.
Zu finden ist der Online-Guide – der in einer deutschen und englischen Version vorliegt – ab sofort auf der Website von Tourismus NRW unter: www.nrw-tourismus.de/soundofduesseldorf#dersoundofduesseldorf
Der Online-Guide führt Besucher zu relevanten Orten der Popmusik und erzählt dort ihre Geschichten. Vom ehemaligen Tonstudio bis zum Plattenladen geht es zu insgesamt über 150 Stationen in Düsseldorf, Köln und dem Ruhrgebiet. Recherchiert und getextet wurden die Inhalte von Dr. Ole Löding, dem Autor des Popmusik-Reiseführers „Sound of the Cities“. Die Einbindung des Streaming-Dienstes Spotify macht den digitalen Guide mit zahlreichen passenden Songs zu einem echten Musikführer. O-Töne von Künstlern und Videos bieten auch tagsüber Eindrücke vom Nachtleben. In Düsseldorf berichtet zum Beispiel Sammy Amara, der Sänger der Broilers, über die Bedeutung der Kurze Straße für die Band.
Nutzer können vorgegebenen Pop-Routen folgen oder im Impro-Modus die Musik-Spots auf eigene Faust entdecken. Zudem gibt es die Möglichkeit über lange Reportagen in die Pop-Geschichte der Städte einzutauchen. In limitierter Auflage wird der Guide zusätzlich als Printprodukt auf Fachmessen und Veranstaltungen ausliegen.
Im Hinterhof auf den Spuren von Kraftwerk
In Düsseldorf lernten die Teilnehmer der Music Tourism Convention zum Einstieg das Konzept des im Mai 2018 eröffneten Boutique-Hotels 25hours kennen. Dort gehört es zum guten Ton, dass der Hotelgast einen Plattenspieler und eine Auswahl von Vinylplatten neben seinem Bett stehen hat. Thomas Pichler, Sales & Marketing Manager 25hours Düsseldorf, und Alicia Holthausen, Event-Agentur ZackBumm, berichteten zudem von der Zusammenarbeit zwischen Boutique-Hotel und dem lokalen Open Source Festival.
Bei der zweiten Station, am ehemaligen Ort des Kling-Klang-Studios der Elektro-Pioniere Kraftwerk, übernahmen die Musik-Experten Michael Wenzel (einer der Autoren von „Keine Atempause – Musik aus Düsseldorf“/erscheint im September 2018) und Rüdiger Esch (Autor von „Electri_City – Elektronische Musik aus Düsseldorf“ und „Das ist DAF“) die Führung. Zuvor hatte Ole Löding, Buchautor von „Sound of the Cities“, den Gästen an Bord des roten HopOn HopOff-Busses bereits wichtige musikhistorische Informationen zur Stadt vermittelt. Wenzel und Esch gaben im Hinterhof an der Mintropstraße an historischer Stätte Einblicke in den Mythos Kraftwerk.
Musik- und Kunstszene sind in Düsseldorf eng verknüpft
In der Altstadt begab man sich auf die Spuren legendärer und aktueller Clubs. Vom Salon des Amateurs in der Kunsthalle ging es vorbei am ehemaligen Creamcheese und Ratinger Hof zur Kunstakademie. Auf wenigen Quadratmetern wurde für alle Gäste nachvollziehbar, wie nah sich Musikszene und Kunststudenten noch immer sind.
Michael Wenzel moderierte im Plenarsaal eine Podiumsdiskussion, die unter anderem der Frage nachging, warum eine relativ kleine Stadt wie Düsseldorf eine solch große Bedeutung für die internationale Elektromusik und die Punk-Bewegung hat. Zu den Panel-Teilnehmern gehörten die Düsseldorfer Musiker Carmen Brown und Rob Keane aka WATT!, Tina Husemann, Gründerin und Chefredakteurin von THE DORF, sowie der musikalische Zeitzeuge Xao Seffcheque.
Einen Einblick in die aktuelle Musikszene erhielten die Tourismus-Experten anschließend nur wenige Meter entfernt bei einem Konzert der Düsseldorfer Newcomer-Band Love Machine. New.Heimat.Sounds, ein Projekt des Kulturamts der Landeshauptstadt Düsseldorf und des Verbands unabhängiger Musikunternehmen e.V. zur Nachwuchsförderung, hatte den Showcase im Musik-Club The Tube ermöglicht.
Stadt mit großem Potential für Musiktourismus
Die Teilnehmer zogen ein positives Fazit ihrer Düsseldorf-Expedition. Viele zeigten sich überrascht davon, wie viele Einflüsse auf überschaubarem Raum entwickelt wurden und noch heute nachwirken. Während des Tages entstanden zahlreiche Fotos, die unter dem Hashtag #MusicTourismDuesseldorf via Social Media weltweit verbreitet wurden. Unter den Teilnehmern in Düsseldorf waren u.a.: Dr. Julia Jones, CEO „Found In Music“ aus London, Nick Brooks-Sykes, Tourismus-Direktor der Stadt Manchester, Olaf Furniss, Managing Director „Music Tourist“ aus Glasgow, Lori Janson, Director Destination Development aus Vancouver, und Izumi Sawamoto, DJ aus Kobe/Japan.
Shain Shapiro, CEO Sound Diplomacy, Veranstalter der Music Tourism Convention aus London: „Wir danken Düsseldorf Tourismus für die Organisation der Post Convention Tour der Music Tourism Convention 2018. Es ist immer wieder beeindruckend, in Städte zu kommen, die den Musiktourismus gerade neu erfinden. Wir sind überzeugt, dass Düsseldorf schon bald signifikante Zuwächse in diesem Bereich haben wird. Die Lage in Europa und die Hotellandschaft sind ebenso perfekt dafür wie die großen Namen wie NEU!, Kraftwerk oder Toten Hosen.“
Michael Wenzel, einer der Autoren des Buches „Keine Atempause – Musik aus Düsseldorf“: „Es ist eine große Freude zu erleben, wie sich die Stadt auf ihr reichhaltiges popmusikalisches Erbe besinnt. Hier weiß man: Popmusik ist mehr als ein Konsumprodukt und besitzt einen kulturellen wie identifikatorischen Wert für Millionen Menschen. Speziell Kraftwerk ist ein internationales Phänomen, das nur mit wenigen anderen Bands zu vergleichen ist. Ich bin überzeugt, dass viele von denen, die heute dabei waren, jetzt zu Hause erzählen: Visit Düsseldorf!“

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