4. September 2014, Hannover, Städte Niedersachsen
Neue Weltbevölkerungsuhr am Erlebnis-Zoo Hannover eingeweiht
Stiftung Weltbevölkerung und Erlebnis-Zoo Hannover kooperieren bei neuer AusstellungHannover hat eine neue Weltbevölkerungsuhr. Dirk Roßmann, Gründer der Stiftung Weltbevölkerung, und Andreas Casdorff, Geschäftsführer des Erlebnis-Zoos Hannover, haben die Installation im Eingangsbereich des Erlebnis-Zoo heute feierlich enthüllt. Die zwei mal drei Meter große Uhr zählt, wie viele Menschen zurzeit auf der Erde leben. Pro Sekunde kommen 2,7 Menschen hinzu – das sind mehr als eine viertel Million Menschen täglich. Das Wachstum erfolgt fast ausschließlich in Entwicklungsländern, wo die Menschen schon heute oft in großer Armut leben.
„Mit der Uhr machen wir darauf aufmerksam, dass das Weltbevölkerungswachstum zu einem großen Teil auf ungewollten Schwangerschaften beruht“, sagte Dirk Roßmann. „Wenn wir die Armut bekämpfen wollen, müssen wir Frauen helfen, ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden. Aufklärung und freiwillige Familienplanung spielen hierbei eine Schlüsselrolle. Ich finde es gut, dass sich nun Menschen aus ganz Deutschland am Erlebnis-Zoo Hannover über das wichtige Thema informieren können.“
Standort am Zoo
„Das stete Wachstum der Bevölkerung ist eines der dringlichsten Probleme dieser Welt“, so Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. „Als Zoo möchten wir auf den direkten Zusammenhang von Bevölkerungswachstum und dem Verlust des Lebensraumes vieler Tierarten aufmerksam machen – und zum Nachdenken anregen.“ So entstand die Idee, eine neue Weltbevölkerungsuhr am Erlebnis-Zoo aufzustellen und mit einer besonderen Ausstellung zum Zusammenhang der Themen zu verbinden.
Ausstellung am Sambesi
In über 400 Jugendklubs der Stiftung Weltbevölkerung in Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda informieren speziell ausgebildete Jugendberater ihre Altersgenossen, wie sie sich vor ungewollten Schwangerschaften schützen können.
Die Jugendlichen erhalten zudem Schulungen im Bereich Kleingewerbemanagement und Umweltschutz und lernen so, ihr Leben mit Rücksicht auf die Natur selbst in die Hand zu nehmen und gleichzeitig den Regenwald in seiner biologischen Vielfalt zu schützen. In den Klubs können die jungen Menschen eine eigenes Einkommen erwirtschaften. So stellen sie Ketten aus Altpapier her, Körbe aus Kronkorken, Taschen aus alten Plastiktüten und Übertöpfe aus Milchtüten für Setzlinge zur Wiederaufforstung
Genau so einen Jugendklub zeigt der Erlebnis-Zoo in seiner afrikanischen Themenwelt Sambesi. Zentrales Ausstellungsstück ist die Brikett-Presse, mit der die Jugendlichen Heiz-Briketts aus Altpapier, Laub und anderen Recycling-Materialien herstellen. Mit dem Verkauf der Briketts verdienen sie ihr eigenes Geld und tragen dazu bei, dass weniger Bäume des Regenwaldes als Brennmaterial gefällt werden.
Artenschutz
Abholzungen, Brandrodung, „Landgrabbing“ internationaler Investoren haben dazu geführt, dass der Waldbestand in Ostafrika seit den 1960er Jahren massiv zurückgegangen ist. Neben dem enormen Ressourcenbedarf der Industrieländer ist Armut eine der Hauptursachen. Als Kleinbauern leben die meisten Menschen in Ostafrika von der Hand in den Mund. Um ihre Familien zu ernähren, roden sie den Wald und bebauen das Land. Doch so zerstören sie langfristig ungewollt ihre eigene Lebensgrundlage und den Lebensraum zahlreicher Tierarten.
Allein in Kenia gelten 43 Säugetier- und 24 Vogelarten als gefährdet. Zu den bedrohten Arten zählen beispielsweise die Sokoke-Zwergeule im Arabuko-Sokoke-Wald, die Haubenmangabe, der Rotkopfstummelaffe und die Echte Karettschildkröte. Im Regenwald an der Grenze zu Uganda leben die vom Aussterben bedrohten Berggorillas, die Verbreitungsgebiete der Schimpansen und östlichen Gorillas gehen bis an die Grenzen von Uganda und Ruanda.
„Mit dieser Ausstellung wollen wir vermitteln, dass eine aufgeklärte Jugendgeneration nicht nur für sich selbst Zukunftsperspektiven aufbauen kann, sondern dass diese Jugendlichen einen wichtigen Teil zum Ressourcenschutz beitragen und helfen, den Lebensraum von Mensch und Tier nachhaltig zu bewahren“, so Andreas Casdorff.
Perle für Perle Hoffnung
Der Zoo unterstützt die afrikanischen Jugendlichen durch den Verkauf ihrer filigran gefertigten Altpapier-Ketten im Shop am Sambesi. Der Erlös kommt den Jugendklubs zugute.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.zoo-hannover.de
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