18. August 2014, Hamm, Ruhrgebiet
Museum auf Reisen startet wieder nach den Sommerferien
Zweiter Teil des Baustellenprogramms mit Angeboten für alle AltersklassenBereits über 1.700 Teilnehmer hat das Gustav-Lübcke-Museum Hamm während der Sanierungsphase im Jahr 2014 mit seinem „Baustellenprogramm“ erreicht. „Wir freuen uns sehr über diese positive Resonanz“, sagt Museumsdirektorin Dr. Friederike Daugelat. „Mit einem geschlossenen Museum ist es nicht leicht, das Publikum zu erreichen. Umso schöner ist es, dass uns unsere Besucher auch ohne Ausstellungsangebot treu bleiben“. Ein großer Erfolg ist vor allem die Idee, das „Museum auf Reisen“ zu schicken. Das Programm für alle Altersklassen geht jetzt nach den Sommerferien in die zweite Runde. Erfahrene Museumspädagogen gehen dabei in Kindergärten, Schulen und Seniorenheime und haben Informatives und Unterhaltsames im Gepäck zur Hammer Stadtgeschichte, zur Archäologie oder zum Alten Ägypten. Besonders bei Schulklassen ist das Programm, das auch Stadtrundgänge oder Rallyes auf dem Burghügel Mark umfasst, beliebt: Über 1.100 Schüler haben schon daran teilgenommen.
Weiterhin wird das Programm auch in den Seniorenheimen gut nachgefragt. „Hier kann man nur in kleinen Gruppen arbeiten, um auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner einzugehen“, erläutert Friederike Daugelat. „Und obwohl die Idee ganz neu ist, spricht sie sich offenbar schnell herum: Wir können mittlerweile auf 300 begeisterte Teilnehmer zurückblicken.“ Anmeldungen für Schulklassen nimmt Christoph Aßmann entgegen unter Tel. 02373 / 70 101 oder Tel. 0179 / 725 97 64 bzw. per Mail unter christ.assmann@web.de. Kindergärten und Altenheime können sich im Museum melden unter Tel. 02381 / 17-57 03 oder 17-57 04 bzw. unter museumspaegagogik@stadt.hamm.de. Die Angebote kosten je nach Art und Umfang zwischen 40 und 70 Euro.
Darüber hinaus hat das Gustav-Lübcke-Museum im August noch zwei weitere Angebote in Kooperation mit anderen Kultureinrichtungen in seinem Baustellenprogramm: Am 27. August hält die Ägyptologin Carola Nafroth im Rahmen der Reihe „Mittwochs um Zwei“ einen Vortrag zu den „Kopten als Begründer des Klosterwesens“ in der VHS, und am 29. August bittet die Historikerin Dr. Maria Perrefort zusammen mit Wolfgang Komo vom Hammer Geschichtsverein zu einem Stadtrundgang auf den Spuren des Ersten Weltkriegs. Carola Nafroth entführt die Zuhörer bei ihrem Vortrag in die Welt der Kopten. Durch die jüngsten Ereignisse in Ägypten ist neben der politischen Lage des Landes auch die schwierige Situation der Kopten als religiöse Minderheit weltweit bekannt geworden. Doch wer sind die Kopten, die als Begründer des Klosterwesens gelten, und wie sieht ihre Kultur aus? Die Referentin gibt einen Einblick in die Kunst und Kultur der Kopten von der Spätantike bis in die heutige Zeit. Sie legt in ihrer Darstellung einen Schwerpunkt auf die Entstehung des Mönchtums, da dieser entscheidende Bereich der koptischen Kultur auch Auswirkung auf die westliche Welt hatte. In vielen Klosterkirchen, wie etwa in den Klöstern Corvey oder Brenkhausen in Höxter, haben sich bis heute Wandmalereien und Ikonen erhalten, die das Erscheinungsbild einer koptischen Kirche prägen und einen guten Eindruck von der christlichen Kunst Ägyptens vermitteln. Neben dieser kunstgeschichtlichen Bedeutung hebt Carola Nafroth auch den Ablauf der koptischen Liturgie hervor und schließt mit einem Ausblick auf die Stellung des Mönchtums in der Gegenwart. Der Vortrag findet am Mittwoch, 28. August 2014 um 14 Uhr im Raum 2.085 der VHS Hamm statt und kostet 6 Euro (erm. 4 Euro). Anmeldungen bitte unter Tel. 02381 / 17-57 03 oder 17-57 04 bzw. unter museumspaedagogik@stadt.hamm.de.
Unter dem Motto „Mit Hurra in die Katastrophe“ rücken Dr. Maria Perrefort und Wolfgang Komo den Ersten Weltkrieg bei ihrem Stadtrundgang in den Fokus. Am 1. August 2014 hat sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100. Male gejährt. Der Krieg fand jedoch nicht nur in den Schützengräben der westlichen Nachbarstaaten oder in Russland statt, sondern hat auch in Hamm viele Spuren hinterlassen. So war zum Beispiel die Zivilbevölkerung ebenfalls in unterschiedlicher Weise am Krieg beteiligt oder davon betroffen, sei es durch unterstützende Begeisterung, durch humanitäre Hilfe, durch Hunger und Leid, in Lazaretten oder in Waffenschmieden. Der Stadtrundgang führt vom Museum bis zur Pauluskirche. Es geht dabei gleichermaßen um die Situation vor dem Krieg wie um die Folgen des Krieges, außerdem lernen die Teilnehmer strategisch wichtige Punkte wie den Hammer Bahnhof kennen oder setzen sich mit ideologisch besetzten Straßennamen auseinander. Treffpunkt ist am Freitag, 29. August 2014 um 15 Uhr am Gustav-Lübcke-Museum. Eine Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich und kostet 5 Euro (erm. 3 Euro).
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.museum-hamm.de