1. Juli 2014, Europa
Mit Laib und Seele
Urlaubsideen für KäsefreundeDer älteste archäologische Nachweis der Käseherstellung stammt aus dem 6. Jahrtausend vor Christus. Seitdem wurde die Kunst des Käsens außerordentlich verfeinert und perfektioniert, so dass heutige Käseliebhaber in einer schier unüberschaubaren Zahl an raffiniert veredelten Sorten schwelgen können. Viele Regionen sind stolz auf ihre Spezialitäten und widmen ihnen Feste und Märkte.
Alles Käse in Luzern
Das Leben auf einer Schweizer Alp schaut ein bisschen anders aus, als die Idylle in den beliebten Magazinen über die Freuden des Landlebens. Aufstehen um fünf, melken, käsen, Gäste bewirten, den Ziegen und Kühen nachklettern, noch mal melken, die Käselaibe kontrollieren. So ein Arbeitstag endet erst nach vielen Stunden, aber das Ergebnis kann sich sehen, riechen und schmecken lassen. Alpkäse ist ein reines Naturprodukt aus Milch von Tieren, die auf Almen weiden und ein artgerechtes Leben führen dürfen.
In der Region Luzern-Vierwaldstättersee, im Zentrum der Schweiz, gibt es entlang der Wanderwege viele kleine Käsereien zu entdecken, in denen man den Alpkäse probieren und kaufen kann. Bequemer hat es der Käsefreund, wenn er anlässlich des Luzerner Käsefestes am 18. Oktober 2014 am Käsemarkt von Stand zu Stand schlendert und sich genussvoll durch 200 Käsesorten kostet. Weitere Programmpunkte sind eine Schaukäserei, ein Wettbewerb im Kuhmelken und eine große „Festwirtschaft“ mit musikalischer Unterhaltung. www.lucerne.com
Glückliche Kühe im Tiroler Kaiserwinkl
Das kulinarische Markenzeichen des Kaiserwinkls ist der Heumilchkäse. Die Milch für diese Köstlichkeit stammt nur von Kühen, die kein gärendes Futter, also Silage, bekommen. Sondern eben nur Heu und Gras sowie naturreines Kraftfutter ohne jede Genmanipulation. Sechs Sennereien im Kaiserwinkl produzieren ihre Milch heute ausschließlich als Heumilch und verarbeiten sie ohne jeden Zusatz zu Heumilchkäse. Der gehört längst zum Sortiment der Supermärkte ringsum und findet sich auf den Frühstücksbüffets der großen Ferienhotels. Auf der Burger Alm wird nur die Milch der eigenen Kühe verarbeitet, die guten Produkte daraus können Gäste bei einer Einkehr auf der Alm verzehren und dabei auch noch die schöne Aussicht auf den Zahmen und den Wilden Kaiser genießen. www.kaiserwinkl.com
Raclette Du Valais AOC – ein Gaumenschmaus aus dem Wallis

Wer hat‘s erfunden? Der Legende nach waren es Walliser Winzer, die sich an einem kalten Arbeitstag im Weinberg während einer Pause an einem Feuer wärmten und dabei mit Brot, Wein und Käse stärkten. Ein gewisser Léon wollte gerne etwas Warmes essen und briet deshalb seinen Käse am offenen Feuer. Et voilà, das Raclette war erfunden.
Walliser Raclette AOC (Appellation d’origine controlée) ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung und darf nur für Raclette-Käse verwendet werden, bei dem Milchproduktion, Verarbeitung und Reifung im Kanton stattfinden. Dem Käse dürfen sowohl bei der Herstellung wie auch während der Reifung keine Zusatzstoffe oder getechnisch veränderte Organismen beigefügt werden. Das Futter besteht zu 75% aus Gras und Heu, Silagefutter ist verboten. Den unvergleichlichen Genuss eines von einem echten „Racleur“ zubereiteten Raclettes können die Besucher des 3. Walliser Raclettetages am 23. August 2014 in Leukerbad erleben. An zehn verschiedenen Ständen werden Käsesorten und Weine aus dem Ober- und Unterwallis präsentiert. www.valais.ch
Selbst ist der Käser in Niederösterreich
Büffelmozzarella verortet man eher in Italien, doch auch in Niederösterreich wird in Diendorf am Kamp im Niederösterreichischen Waldviertel die im Mund zergehende Köstlichkeit hergestellt. Nach dem Biologie-Studium zog es Robert Paget aufs Land, wo er sich einen Stall voller Ziegen und Österreichs einzige Wasserbüffel-Herde zulegte. Aus der Milch seiner Tiere produziert er ausgezeichnete Rohmilchkäse, die im Ab-Hof-Laden der Hofkäserei Paget in perfektem Reifezustand verkauft werden.
Mehrmals im Jahr lädt er zum „käse.sonntag.diendorf.“ In gemütlicher Runde wird gemeinsam Käse gemacht, mit Käse gekocht, gegessen, getrunken und geplaudert. Die Termine 2014 sind 6. Juli, 31. August, 19. Oktober und 9. November. Der Kursbeitrag inkl. Essen und Getränken beträgt 110,- Euro. www.niederoesterreich.at
