18. Februar 2013, Niedersachsen
Kuriose Köstlichkeiten aus Niedersachsen
Das Land Niedersachsen besticht durch seine abwechslungsreiche Küche, die sowohl von Tradition und Regionalität als auch von Moderne und Internationalität geprägt ist: Mit deftigem Grünkohl und Bregenwurst, feinem Fisch, frischem Spargel und vielem mehr, locken Landgasthöfe und noble Gourmetrestaurants ihre Gäste. Jeder Landstrich hat seine besonderen Spezialitäten. In Küstennähe gehört natürlich frischer Fisch auf den Teller, in der Heide erntet man von den sandigen Böden und Weiden, in den Flussregionen dagegen von fruchtbaren Äckern und saftigen Wiesen. Im gebirgigen Harz bietet das Wild und die klaren Seen und Bäche eine Inspiration für die Töpfe und Pfannen der einheimischen Gastgeber. Und die lassen sich gerne mal über die Schulter schauen.
Speisen wie die Bergmänner
Im Oberharzer Bergwerksmuseum in Clausthal-Zellerfeld, dem ältesten und bedeutendsten Bergwerksmuseum Niedersachsens, können Besucher das Schaubergwerk mit einem etwa 250 Meter langen Besucherstollen besichtigen und dazu ein traditionelles Harzer Bergmannsessen in authentischer Umgebung genießen. Die rustikale „Schärpermahlzeit“ war in früheren Zeiten die tägliche Speise der Bergmänner im Harz. Sie besteht in der Regel aus harztypischen Produkten wie dem Sauermilchkäse Harzer Roller, regionalen Wurstspezialitäten, Mett, Schmalz, dunklem Brot, einer Gurke und einem Verdauungsschnaps. Traditionell werden das dunkle Sauerteigbrot und die rustikalen bergmännischen Köstlichkeiten mit Hilfe eines kurzen Messers „über den Daumen“ geschnitten. Das „Schärpermesser“ war ein unentbehrliches Allzweckwerkzeug der Bergleute, die es sowohl für kleine Reparaturen aber auch zum Zerkleinern ihrer Mahlzeiten in mundgerechte Stücke verwendeten.
Kulinarische Hochgenüsse mit dem Gold der Heide
In den Wirtschaftswunderjahren galten sie als das „Gold der Heide“, in den Jahren des Überflusses waren sie als „Dickmacher“ verschrien, aktuell erleben sie ihr Comeback in der gehobenen Küche: Kartoffeln. Gut vierzig Prozent der deutschen Kartoffeln kommen aus der Lüneburger Heide, rund hundert Sorten werden um Bad Bevensen gezüchtet, bis zu 700.000 Tonnen der schmackhaften Knolle jährlich um das Heide-Heilbad geerntet. Landwirte, Gastronomen und Touristiker rücken die „Heidekartoffel Bad Bevensen“ in den Fokus von Gourmets und Genießern. Für jeden Monat des Jahres haben die Bauern aus der Heide eine „Kartoffel des Monats“ bestimmt. Seit Beginn der Kartoffelsaison im Juni verarbeiten Köche und Gastronomen die jeweilige Sorte zum „Kartoffelgericht des Monats“ und belegen damit, dass die Gourmet-Knolle durchaus auch die Hauptrolle eines Feinschmeckergerichtes übernehmen kann. Gäste und Einheimische sind die Juroren: Für Geschmack, Zubereitung und Präsentation vergeben sie je ein bis drei Sterne. Wer seinen Stimmzettel abgibt kann sogar gewinnen: Jeden Monat drei Mal fünf Kilo „Kartoffeln aus der Heide“ oder vor Beginn der nächsten Saison sogar Kartoffeln für ein ganzes Jahr. Eine 32seitige Broschüre im Jackentaschenformat stellt zwölf Kartoffelsorten vor, porträtiert die Gastronomen und die Erzeugerbetriebe und nennt Adressen und Öffnungszeiten der Hofläden.
Seesterne-Express tourt durch das Jeverland
Mit einer „Bimmelbahn“ bieten zehn Gastronomen, die sich zu den „Seesternen“ zusammengeschlossen haben, ihren Gästen eine kulinarische Rundreise an. Dabei werden ausgehend von Horumersiel jeweils fünf Restaurants angefahren, in denen es dann einen Menü- Part gibt. Angefangen mit dem Begrüßungsgetränk und einer Vorspeise im ersten Restaurant gibt es vier weitere Stationen mit Suppe, Hauptgericht, Nachspeise und Ostfriesen-Tee mit Kuchen. Jeweils wird ein Getränk dazu serviert. Da es gemütlich von einer Station zur nächsten geht, ist auch die Fahrt durch das Jeverland schon ein Genuss.
„Ritter der Rotwurst“ - Pralinen der besonderen Art
Hann. Münden ist bekannt für die „Original Mündener Wurstpralinen“, die der in Frankreich mehrfach ausgezeichnete „Ritter der Rotwurst“ in der Feinkost-Fleischerei Schumann als außergewöhnliche Spezialität anbietet. Die Zusammensetzung aus wertvoller schwarzer Schokolade mit Blutwurstfüllung oder mit Champagner- und Leberwurstparfait-Füllung sowie weiteren edlen Zutaten lässt diese ungewöhnliche Praline entstehen.
Schoosollen backen
Mit alten Waffeleisen, die über Generationen in den Familien vererbt wurden, werden die „Schoosollen“ über dem offenen Feuer gebacken. Der Brauch geht auf eine lange Tradition in der Grafschaft Bentheim zurück, um das Ende des alten und den Beginn des neuen Jahres zu feiern. Die Mägde und Knechte bekamen dann meist einen ganzen Stapel dieser Kuchen, mit dem sie ihre Familien besuchen durften. In den feuchten Kammern des Gesindes wurden die zunächst knusprigen Kuchen bald feucht und damit zäh und biegsam, wie Schuhsollen eben. Heute werden in der ganzen Grafschaft Bentheim vor allem rund um Neujahr Schoosollen gebacken.
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