13. August 2010, Nordrhein-Westfalen
Kulturhauptstadtprojekt B1 A40 - Die Schönheit der großen Straße hinterlässt Spuren und blickt in die Zukunft
Mit einem umfangreichen Finissageprogramm ging jetzt eine der größten und mit Sicherheit auch eine der ungewöhnlichsten Kunstausstellungen der /Kultur/Metropole-Ruhr_786_4.html/Kultur/Metropole-Ruhr_786_4.html zu Ende: „B1|A40 – Die Schönheit der großen Straße“. Ein kontrastreiches Programm lockte die Besucher noch ein letztes Mal an die so unterschiedlichen Ausstellungsorte. Während im Landschaftspark Kreuz Kaiserberg in Duisburg ein Abschlussgrillen mit der Künstlerin Jeanne van Heeswijk den runden Dorftisch mit Gästen füllte, wurde am Dückerweg in Bochum eine andere Gangart aufgefahren. Gemeinsam mit D&W wählten die Besucher, Tuner und Künstler „Die Schönheit der großen Straße“ – das schönste Auto in der Metropole Ruhr.
Nicht nur das Abschluss-Wochenende war gut besucht, bereits während der zweimonatigen Ausstellungszeit fand das RUHR.2010-Projekt außergewöhnlich großen Zuspruch. Insgesamt besichtigten nach Veranstalterangaben 28.000 Besucher eines der 18 Kunstwerke an sechs Ausstellungsorten. Ein umfangreiches Begleitprogramm mit Bustouren und Wanderungen im Kreuz Kaiserberg brachte Kunstinteressierten die künstlerischen Interventionen näher. Vor allem jedoch zeigten sich zufällige Besucher der frei zugänglichen Ausstellung und die Anwohner der A40 von den Kunstparcours begeistert: Das wöchentliche Programm auf der Open Stage am Motel Bochum in Wattenscheid beispielsweise wurde von der Tunergemeinde sofort angenommen. Auch der Kurator Markus Ambach zieht eine positive Bilanz: „Die Idee, die wichtigste Verkehrsader des Ruhrgebiets und mit ihr den Stadtraum Autobahn als zentrales Thema der Kulturhauptstadt zu etablieren, stieß gerade bei der Bevölkerung auf verzückte Zustimmung. Es zeigte sich, dass die A40 tatsächlich von allen als Lebensraum und Boulevard der Ruhrmetropole wahrgenommen und gelebt wird.“
Nach dem Ende der temporären Kunstausstellung können entlang der A40 auch einige bleibende Veränderungen entdeckt werden, erste Bausteine aus dem von Straßen.NRW und Kommunen verabschiedeten "Gestalthandbuch A40". Die Errichtung von sieben Textbrücken – Beschriftungen von Autobahnbrücken, etwa „Ich bin gerne hier“ – von Moers bis Unna sollen nach Entwürfen des Büros orange.edge die Identifizierung mit der großen Ost-West- Verbindung der Region vorantreiben und die große Straße als Teil des Stadtraums zurück erobern. Die Epiphaniaskirche in Bochum-Hamme, die neue Autobahnkirche Ruhr an der A40, erstrahlt mit einer dunkel orangenen Illumination des Lichtdesigners Uwe Knappschneider als weithin sichtbare Landmarke am Ruhrschnellweg.
Für alle, denen die Ausstellung zu schnell vorüberging und für diejenigen, die einen Besuch verpasst haben, wird im Herbst der Katalog zu „B1|A40 – Die Schönheit der großen Straße“ erscheinen. Der mit circa 280 Seiten umfangreiche Kunstkatalog wird im Jovis Verlag veröffentlicht und für 35 € im Handel erhältlich sein.
B1|A40 wurde realisiert von MAP Markus Ambach Projekte unter der Trägerschaft der Stadt Bochum im Verbund mit den Anrainerkommunen der A40/B1 und dem Landesbetrieb Straßen.NRW. Es wurde gefördert durch die RUHR.2010, die Kunststiftung NRW, das MBV NRW, die Landesinitiative StadtBauKultur NRW und das Niederländische Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft (OCW).