3. Juni 2024, Merseburg, Sachsen-Anhalt
Kaiserdom in Merseburg: Die Magie einer einzigartigen Kathedrale
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Schöne direkt vor der Haustür liegt? Nach diesem Motto entdecken die Menschen in Deutschland ihre Heimat und stoßen dabei immer wieder auf verborgene Schätze. So auch in Merseburg in Sachsen-Anhalt. Der Kaiserdom St. Johannes und St. Laurentius ist einer der bedeutendsten Dome Deutschlands, der Grundstein wurde 1015 gelegt. Alle Informationen: www.merseburger-dom.de. Begeben Sie sich auf eine Zeitreise durch 1.000 Jahre Domgeschichte:
Betreten Sie den größtenteils aus Sandstein erbauten Dom über den Domplatz, ein prächtiges Ensemble mit zwei mächtigen, über 150 Jahre alten Platanen. Der erste Raum ist die Vorhalle. Sie wirkt bescheiden, birgt aber kulturhistorische Schätze. Ins Auge fallen die prächtige Gewölbekonstruktion, die sieben farbigen Medaillonscheiben über den drei Fenstern des Hauptportals und an anderer Stelle der massive Taufstein.
Von der Vorhalle gelangt man in das spätgotische Hauptschiff, das sogenannte Langhaus. Auch hier richtet sich der Blick zunächst nach oben auf das eindrucksvolle Netzgewölbe. Neben dem Altarraum entdecken Sie eine reich verzierte Kanzel aus Eichenholz. Wendet man den Blick vom Altar in die entgegengesetzte Richtung, so wird man vom Anblick der berühmten Ladegast-Orgel mit ihren 51 Registern und weit über 5.000 Pfeifen überwältigt. Die Orgel wurde im Laufe der Jahre mehrfach restauriert und erweitert, um ihren historischen Klang zu erhalten. Sie wird auch heute noch regelmäßig für Konzerte und Gottesdienste genutzt.
Vom Hauptschiff gelangt man in die Bischofskapelle. Neben zahlreichen Kunstwerken an den Wänden und verzierten Fenstern befindet sich in der Mitte des Raumes der Grabstein des Bischofs Thietmar von Merseburg. Thietmar gilt als der bedeutendste Chronist der Ottonenzeit und legte den Grundstein für den Dom. Beim Durchschreiten des romanischen Kreuzganges kann man die Eindrücke des Domes in Ruhe auf sich wirken lassen. Der Kreuzgang umschließt den Kreuzhof, rund um den leise plätschernden Thietmarbrunnen stehen Holzbänke, auf denen Sie sich eine Pause gönnen. Zum Abschluss erwartet Sie ein weiterer Höhepunkt: das Handschriftengewölbe im südlichen Kreuzgang. Hier werden die berühmten Merseburger Zaubersprüche präsentiert, die einzigen in Deutschland erhaltenen heidnischen Beschwörungsformeln, die schon Jakob Grimm inspirierten und noch heute durch die besondere Klangfülle der althochdeutschen Sprache verzaubern.