18. Februar 2014, Hamm, Ruhrgebiet
Ins Münsterland, nach Aachen, ins Kloster und in den Maxipark
Gustav-Lübcke-Museum stellt sein Baustellenprogramm vorIm Gustav-Lübcke-Museum wird derzeit kräftig gebaut – dennoch bietet das Haus auch in der Sanierungszeit vielfältige Angebote. Druckfrisch ist jetzt ein „Baustellenprogramm“ erschienen, das an vielen öffentlichen Orten in Hamm ausliegt und die Aktivitäten des Museums während der einjährigen Schließung präsentiert. „Uns ist es wichtig, weiter für die Menschen da zu sein, auch wenn Besucher 2014 leider nicht zu uns ins Gustav-Lübcke-Museum kommen können“, betont die Direktorin Dr. Friederike Daugelat. „Deswegen haben wir ein Programm entwickelt, das an unterschiedlichen Orten in und außerhalb Hamms stattfindet und für alle Altersgruppen etwas zu bieten hat: Der Museumsverein lädt wieder zu seinen beliebten Exkursionen ein, wir haben einen Stadtrundgang zum Ersten Weltkrieg organisiert und unterstützen außerdem den Maxipark bei seiner großen Archäologieausstellung zum Thema Bodenschätze.“ Bereits im letzten Jahr startete die Aktion „Museum auf Reisen“, die sich speziell an Kindergärten, Schulen und Seniorenheime wendet. Pädagogen kommen mit maßgeschneiderten Angeboten in die Einrichtungen und haben einen Koffer mit spannenden Informationen dabei: Die jüngsten Teilnehmer können zum Beispiel lernen, wie ein eiszeitlicher Höhlenbär auf die Jagd geht, Schulkinder tauchen ein in die Welt eines ägyptischen Schreibers, zudem stehen Stadtrundgänge und Ritterturniere auf dem Programm, und in den Altenheimen können die Bewohner zusammen mit den Museumsmitarbeitern auf Zeitreise gehen in das Hamm der 50er Jahre. „Alle Ideen werden bereits gut angenommen.“, freut sich Friederike Daugelat. „Besonders nachgefragt sind wie jedes Jahr auch wieder die Fahrten des Museumsvereins, der 2014 insgesamt dreimal auf Reisen geht.“
Zum Auftakt bricht die Kunsthistorikerin Anke Bäätjer am Samstag, 5. April 2014 zu den Wasserschlössern ins Münsterland auf. Mit Schloss Lembeck und der Wasserburg Anholt stehen dabei zwei sehenswerte Anlagen im Mittelpunkt, die sich seit Jahrhunderten in Familienbesitz befinden, gleichzeitig aber auch als Museumsschlösser Einblick in das Leben vergangener Epochen gewähren. In Lembeck begegnet den Teilnehmern mit der Ausstattung des großen Saales der berühmte Barockbaumeister des Münsterlandes Johann Conrad Schlaun. Anholt ist seit dem 17. Jahrhundert im Besitz der Fürsten zu Salm-Salm und prunkt mit hervorragender Innenausstattung und einer hochwertigen Gemäldesammlung, die auch über ein Rembrandt-Gemälde verfügt. Beide Anlagen sind von Parks umgeben, die zumindest in Teilen noch ihre ursprüngliche Gestaltung bewahrt haben. Die zweite Exkursion führt Anke Bäätjer am 28. und 29. Juni 2014 nach Aachen. Anlass ist die umfangreiche Jubiläumsausstellung zum 1200. Todestag Karls des Großen. Die Schau geht an drei Orten auf die Aspekte „Macht“, „Kunst“ und „Schätze“ ein und versucht damit, einen tiefen Einblick in das Karolingische Reich und seine Hinterlassenschaften zu geben. Zusätzlich folgen die Teilnehmer auf einer Führung durch die Altstadt den Spuren Karls in Aachen und lernen auch die spätere Entwicklung seiner Kaiserpfalz kennen.
Als letzte Fahrt geht es 2014 ins Kloster: Nach dem großen Erfolg der Reise zu den Klöstern Corvey und Brenkhausen in Höxter im letzten Jahr steht diese Tour 2014 am 27. September erneut auf dem Reiseplan des Museumsvereins. Die Leitung liegt wieder in den Händen der Ägyptologin Carola Nafroth, die dabei von Markus Klüppel vom Städtischen Friedhofswesen unterstützt wird. Corvey, ursprünglich eine Benediktinerabtei, gilt heute als das beliebteste Kloster Nordrhein-Westfalens. Auch das Kloster Brenkhausen hat eine wechselvolle Geschichte: Nachdem dort zunächst Zisterzienserinnen und dann Benediktinerinnen wohnten, leben dort seit 1993 koptische Mönche. Beide Klöster lernt die Gruppe bei einer Führung kennen – und in Brenkhausen wartet sogar Bischof Damian mit einer ägyptischen Mittagsmahlzeit. Informationen zu allen Angeboten mit Preisen und Anmeldmöglichkeiten finden sich im Baustellenflyer oder auf der Website des Museums unter www.hamm.de/gustav-luebcke-museum.
Die Exkursionen des Museumsvereins werden von einführenden Vorträgen begleitet, die in der Reihe „Mittwochs um Zwei“ in Kooperation mit der VHS Hamm stattfinden. Anke Bäätjer spricht dort am 26. Februar um 14 Uhr über die Architektur der Münsterländer Wasserschlösser. Am 28. Mai informiert sie um 14 Uhr über die Funktion der Kunst im Reich Karls des Großen, und am 27. August stellt Carola Nafroth um 14 Uhr die Kopten als Begründer des Klosterwesens vor. Die Vorträge, die offen für alle Interessierten sind, finden im Raum 2.058 der VHS Hamm statt und kosten 6 Euro (ermäßigt 4 Euro).
Neben dem Ausflugsprogramm ist das Gustav-Lübcke-Museum 2014 auch vor Ort in Hamm präsent: Am 29. August um 15 Uhr bietet Museumsmitarbeiterin Dr. Maria Perrefort zusammen mit Wolfgang Komo einen Rundgang zum Thema „Erster Weltkrieg“ an. Der Ausbruch des Kriegs jährt sich am 1. August 2014 zum 100. Male. Die Kämpfe fanden jedoch nicht nur in den Schützengräben der westlichen Nachbarstaaten oder in Russland statt, sondern haben auch in Hamm viele Spuren hinterlassen. So war zum Beispiel die Zivilbevölkerung ebenfalls in unterschiedlicher Weise am Krieg beteiligt oder davon betroffen, sei es durch unterstützende Begeisterung, durch humanitäre Hilfe, durch Hunger und Leid, in Lazaretten oder in Waffenschmieden. Der Stadtrundgang in Kooperation mit dem Hammer Geschichtsverein führt vom Museum bis zur Pauluskirche. Es geht dabei gleichermaßen um die Situation vor dem Krieg wie um die Folgen des Krieges, außerdem lernen die Teilnehmer strategisch wichtige Punkte wie den Hammer Bahnhof kennen oder setzen sich mit ideologisch besetzten Straßennamen auseinander.
Schließlich kann man das Gustav-Lübcke-Museum 2014 auch im Maxipark treffen: „Bodenschätze – Geschichten aus dem Untergrund“ heißt die große Archäologie-Ausstellung, mit der der Maximilianpark Hamm 2014 sein 30-jähriges Bestehen feiert. Das Museum beteiligt sich an der Jubiläumspräsentation für die ganze Familie und unterstützt die Schau durch eine Reihe von wertvollen Leihgaben. Von der Altsteinzeit bis zum Mittelalter sind alle Epochen durch wichtige Exponate vertreten. Gleichzeitig beteiligt sich das Gustav-Lübcke-Museum auch an dem pädagogischen Begleitprogramm: Wenn Kinder in der Mitmachausstellung selbst zu Forschern und Archäologen werden, sorgt Christoph Aßmann für fachmännische Unterstützung. Die Ausstellung wird am 6. April eröffnet und lädt bis zum 10. August täglich zum Graben ein.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.hamm.de/gustav-luebcke-museum