22. August 2013, Indien, Asien
Indien für Entdecker
Mit Djoser nach GujaratWenn es stimmt, dass Landkarten den Entdeckergeist beflügeln, dann sind es vor allem deren berühmte weiße Flecken. Im äußersten Nordwesten Indiens scheint eine solche Weltgegend zu existieren, wenngleich nur im touristischen Sinn: Gujarat. Eine 18-tägige Rundreise des Veranstalters Djoser zeigt die spannendsten Seiten des wenig besuchten Bundesstaates – von den grandiosen Jain-Tempelanlagen über exotische Volksstämme bis zum letzten Habitat des Asiatischen Löwen.
Ahmedabad markiert den Beginn des Reiseabenteuers. In der siebtgrößten Stadt Indiens mischen sich Mittelalter und Moderne, prägen viele Religionsgemeinschaften das Leben. Das vielleicht beeindruckendste ihrer Bauwerke ist die Freitagsmoschee Jama Masjid. Ihre 260 Säulen und 16 Kuppeln machen sie zu einem Prachtexemplar des indo-sarazenischen Stils. Ein anderes Kleinod dieser Verschmelzung von hinduistischer und islamischer Architektur ist die elfenhaft entrückte Sidi-Sayyid-Moschee mit ihren spinnwebenfeinen Gitterfenstern aus Marmor. Das bedeutendste Textilmuseum Indiens wiederum verblüfft mit seiner Sammlung kostbarer Brokatstoffe, Stickereien und Maharadscha-Gewänder. Und im ersten Ashram Mahatma Ghandis wird die jüngere Geschichte Indiens erlebbar – hier begann 1930 die Unabhängigkeitsbewegung. Dass sie strikt gewaltfrei war, verweist auf ihren Ursprung: Gandhi hatte das sanftmütige Credo des Jainismus übernommen, einer Religion, die alle Lebewesen bis zu den Insekten achtet und die nirgendwo so verbreitet ist wie in Gujarat.
In nördlicher Richtung liegt das Dorf Poshina, wo die Ethnien der Garasia, Bhil und Rabari zu Hause sind. Die Reiseteilnehmer tauchen ein in ihre Welt aus konfettibunten Trachten und religiösen Institutionen wie etwa Stammesschreinen voller zahlloser Terrakottafiguren, die den lokalen Göttern geopfert werden.
Gut 200 Kilometer weiter liegt Dasada am Rand der Salzpfannenwüste Little Rann of Kutch. Das Naturschutzgebiet kurz vor der Grenze zu Pakistan ist im Sommer von hypnotischer Leere. Doch seine endlosen Ebenen sind einträglicher, als sie aussehen: Bis zum Horizont glitzern grellweiße Salzfelder in der Sonne und machen Gujarat zum größten Salzproduzenten Indiens. Mit dem Monsun allerdings verwandeln sich Teile der Landschaft in einen amphibischen Kosmos voller Sümpfe und unzähliger Seen. Sie ist dann die Heimat Tausender Flamingos, Reiher und Kraniche.
In die ehemalige Karawanen-Handelsstadt Bhuj geht es in sechsstündiger Fahrt nach Westen. Dort erhebt sich so imposant wie skurril der Marmorpalast Prag Mahal – er wurde im 19. Jahrhundert im Stil der italienischen Gotik errichtet und beherbergt venezianische Lüster, Jagdtrophäen und mannsgroße Fresken. Bhuj ist der Ausgangspunkt für Exkursionen in den Alltag der Stammesdörfer der Banni und Rabari. Ihre Hütten aus Lehm und Dung sind reich verziert und beherbergen kunstvolle Spiegelarbeiten, die das kühle, fensterlose Dunkel im Innern erhellen sollen.
Anderntags geht es bei einem zweiten Ausflug zum exzentrischen Sandsteinpalast Vijay Vilas und in die Hafenstadt Mandavi, wo Dhaus gebaut werden. Hier können die Reisenden zusehen, wie die traditionellen Lastschiffe entstehen, die man in die Arabischen Emirate und nach Afrika exportiert.
Über Gondal erreicht die Gruppe dann die Wald- und Savannenlandschaft es Gir-Nationalparks, um in der Dämmerung an Safaris teilzunehmen. Nicht nur Axishirsche, Vierhornantilopen oder Gazellen lassen sich dabei erspähen, sondern auch Schakale, Hyänen, Indische Leoparden sowie die letzten Asiatischen Löwen. 1913 war deren Bestand auf 20 Tiere zurückgegangen, doch dank der Initiative des Maharadschas leben hier heute wieder 300 Exemplare.
Ganz andere Eindrücke bietet die nächste Station: Die ehemalige portugiesische Kolonie Diu ist eine Insel voller katholischer Geschichte, die sich unter anderem in Form der St. Paul’s Church oder der Church of St. Francis of Assisi präsentiert. Aber auch ein Bad im warmen Indischen Ozean macht großen Spaß. Dazu gibt es hier Bier, Wein und andere Drinks, während im Rest Gurjarats ein strenges Alkoholverbot herrscht.
Der letzte Höhepunkt der Reise ist Palitana, die sagenhafte Tempelstadt der Jains. Nach einer Nacht in Bhavnagar geht es in den noch kühlen Morgenstunden zum heiligen Berg Shatrunajaya, der von knapp 900 Tempeln und mehr als 10 000 Statuen aus dem 15. und 16. Jahrhundert gespickt ist. Die haarfein gemeißelten Reliefs und Skulpturen, Säulen und Kuppeln sind eine Orgie des Filigranen und jeden Schritt der 600 Höhenmeter wert, die es zu bezwingen gilt. Aber es geht auch anders: Wer sich einmal wie ein Maharadscha fühlen möchte, kann die 3309 Stufen gegen eine Gebühr auch in einer Sänfte bewältigen.
Djoser bietet diese Reise ab 2295 Euro an. Inbegriffen sind Flüge, Transfers, Übernachtungen, Ausflüge sowie die Safaris. Freie Termine für 2013 sind der 6. November sowie der 4. Dezember. 2014 startet die Reise am 12. Februar und am 19. März. Mehr Informationen unter www.djoser.de.
Über Djoser Reisen
Der Anbieter von Gruppenreisen Djoser wurde 1992 gegründet und ist auf Fernreisen spezialisiert. Alle Angebote kombinieren das Abenteuergefühl und die Freiheit von Individualreisen mit der Organisation und der Sicherheit, wie sie für Studien- und Erlebnisreisen typisch sind. Seit sieben Jahren gibt es auch Djoser Junior. Das Programm bietet eine deutschlandweit einmalige Fülle an Fernreisen speziell für Familien mit Kindern zwischen fünf und 15 Jahren.