11. Juni 2012, Hannover, Städte Niedersachsen
In der Luft, zu Lande und unter der Erde
News aus Yukon Bay im Erlebnis-Zoo Hannover
Atemberaubende Showeinlage
Wochenlang hat Familie McKenzie geprobt, Musik ausgewählt, trainiert, Abläufe verändert, hier etwas gestrichen, da etwas hinzugefügt - jetzt ist sie perfekt: McKenzies Robbenshow im Yukon Stadium.
Rund 30 Minuten lang vermittelt sie den Zoogästen auf humorvolle Weise tierisches Wissen: Was sind die Hobbies von Kalifornischen Seelöwen und warum werden sie nicht von Eisbären gefressen? Wie schwer werden ausgewachsene Seebärenbullen? Wie groß ist die Flügelspannweite von Viktoria - und wer ist eigentlich Viktoria?
Letzteres lässt sich schnell beantworten: Viktoria (1) ist ein Seeadler und der neue Showstar in Yukon Bay. Wenn sie ihre Flügel ausbreitet und zu einem majestätischen Flug über das kanadische Hafenstädtchen ansetzt, könnte man fast meinen, es werde dunkel. Gut zwei Meter misst Viktoria von einer Flügelspitze zur anderen! Sie ist bereits ausgewachsen, nur ihr komplett braunes Gefieder deutet noch auf ihr junges Alter hin. Erst in etwa fünf bis sieben Jahren zeigt sich die typische Zeichnung für Seeadler: weißer Kopf, brauner Körper.
Am 27. Februar 2011 pickte sich Viktoria im Wildfreigehege Hellenthal (Nationalpark Eifel) aus dem Ei und hat dort sozusagen ihre Grundausbildung abgeschlossen. Seit dem 11. Februar lebt sie im Zoo Hannover und hat mit dem Showtraining begonnen. „Die Arbeit mit ihr hat sehr viel Spaß gemacht!“, schwärmt Tierpfleger Andreas Pohl, „Ihr atemberaubender Flug - knapp über die Köpfe des Publikums hinweg und quer über das Robbenbecken - begeistert alle.“
McKenzies Robbenshow findet täglich um 13 und 16.30 Uhr in Yukon Bay statt - die Seelöwen, Seebären und Kegelrobben sind täglich dabei. Nur Showstar Viktoria hat eine 6-Tage-Woche und gönnt sich einen freien Tag.
Tiefschwarze Knopfaugen
Am Mittwoch, den 23. Mai, wurde der Präriehund-Nachwuchs zum ersten Mal gesichtet. Vorsichtig zeigten sich die drei kleinen Nager an der frischen Luft und blinzelten mit ihren schwarzen Knopfaugen in die Sonne. Nach so langer Zeit in der dunklen Höhle muss sich das Auge erst einmal an das Licht gewöhnen.
Präriehunde kommen gerade mal 15 Gramm schwer, nackt und blind tief unter der Erde im schützenden Bau zur Welt. Etwa sieben Wochen lang werden die Kleinen gesäugt, ab der 5./6. Woche gehen sie auf Entdeckungstour und werden mit jedem Tag ein bisschen mutiger.
Übrigens: Der Name der flinken Präriebewohner ist verwirrend. Die putzigen Nager sehen eher aus wie kleine Murmeltiere und haben gar keine Ähnlichkeit mit Hunden (auch wenn sie ständig mit dem Schwanz wackeln). Wenn sie allerdings vor Feinden warnen, stoßen sie einen kurzen Ruf aus, der tatsächlich an das Bellen eines Hundes erinnert. Hören die Familienmitglieder diesen Warnlaut, verschwinden sie blitzschnell unter der Erde.
Bis zum Herbst werden die Präriehunde schwer damit beschäftigt sein, sich ein Gewicht von mindestens 500 Gramm für den Winter anzufuttern. Daher trifft man sie häufig in ihrem Gehege an, beim Frühstück, beim zweiten Frühstück, Mittagessen, Nachmittagstee,…. Dass es im Zoo auch im Winter immer Nahrung gibt und sie sich nicht zwangsläufig eine Fettschicht zulegen müssen, können sie ja nicht ahnen.
Flauschiger Karibu-Nachwuchs
Was haben die Karibu-Kühe Takkini (4), Taku (3), Grace (4) und Lindsay (3) gemeinsam? Sie sind vor Kurzem Mütter geworden. Am 16. Mai eröffnete Takkini den Kindersegen bei den Karibus und brachte Snorre zur Welt. Am 20. Mai. folgte Kunigunde, das erste Kind von Taku. Nur einen Tag später blickte Karlotta das erste Mal in die Augen ihrer Mutter Grace. Lindsay komplettierte das Jungtier-Quartett, als sie am 4. Juni Ingeborg zur Welt brachte.
Zurzeit sind Karlotta und Snorre auf der Außenanlage zu sehen. Ingeborg und Kunigunde werden in den nächsten Tagen folgen und befinden sich momentan noch mit ihren Müttern hinter den Kulissen. Vater der vier flauschigen Karibu-Jungtiere ist Carter (4), der sich seitdem weder den Damen, noch seinen Kindern nähern darf. Die fürsorglichen Mütter passen gut auf ihren Nachwuchs auf. Jeder, der ihnen zu nahe kommt, wird verwarnend angeschnauft.
Tipp: Die glücklichen Mütter und Väter freuen sich über Unterstützung. Eine Tierpatenschaft für ein Karibu ist für 800 € pro Jahr erhältlich. Für 500 € im Jahr freut sich ein Präriehund über einen neuen Paten. Alle Preise zzgl. Mehrwertsteuer. Die Patenschaft dauert mindestens ein Jahr. Der Zoo bedankt sich beim Tierpaten mit einer attraktiven Patenschafts-Urkunde, einer Jahreskarte für den Zoo und einem Jahres-Abo unseres Zoomagazins Jambo.
Tierinfos
Seeadler
Bei Weißkopfseeadlern sind die Weibchen das starke Geschlecht, denn sie werden größer und schwerer als die Männchen. Deshalb sind sie es in der Regel, die das Revier mit wütenden Angriffen gegen unerwünschte Eindringlinge verteidigen.
Steckbrief:
Heimat: Nordamerika
Größe: 240 cm Flügelspannweite; Körperlänge 70 – 90 cm
Gewicht: bis ca. 6 kg
Brutzeit: bis ca. 35 Tage
Höchstalter: bis ca. 45 Jahre, in menschlicher Obhut durchaus älter
Nahrung: Fisch, kleine Vögel, Kleinsäuger, Reptilien
Präriehund
Wenn sich zwei Präriehunde treffen, beschnüffeln sie sich im Gesicht und an der Schnauze. Dieser Erkennungskuss ist nicht nur reine Höflichkeit. Die Berührung der Mundwinkel löst bei den Präriehunden eine Beißhemmung aus. Auf diese Weise gehen Freundschaftsbesuche auch wirklich freundlich vor sich.
Steckbrief:
Heimat: Nordamerika
Größe: 40 cm
Gewicht: 900-1400g
Geburtsgewicht: etwa 15 Gramm
Tragzeit: bis zu 35 Tage
Höchstalter: bis zu 8 Jahre
Nahrung: Gräser, Heu, Obst, Gemüse, Würmer, Schnecken, Insekten
Karibu
Karibus sind eine Wildform der Rentiere und leben im Norden Amerikas, von Kanada bis hoch nach Alaska. Karibus können bis zu 275 kg schwer werden (Weibchen bis zu 140 kg) und haben ein mächtiges Geweih – im Vergleich zur Körpergröße tragen diese Wildrentiere die größte Geweihmasse aller Hirscharten (bis zu 15 kg!).
Steckbrief:
Heimat: Nordamerika
Größe: bis zu 2,20 m lang, 1,40 m hoch
Gewicht: bis zu 275 kg
Geburtsgewicht: 4 bis 9 kg
Tragzeit: bis zu 228 Tage
Höchstalter: 10 – 15 Jahre
Nahrung: Flechten, Blätter, Kräuter, Pilze
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.zoo-hannover.de
