13. Juli 2010, 3,
Historisch-Technisches Museum Peenemünde
Ort verdeutlicht Schrecken des Krieges und technische Entwicklung zugleichDie in Peenemünde entwickelte Rakete A4 - bekannter als V2 - gilt heute sowohl als Vorläufer aller militärischen als auch aller zivilen Trägerraketen und symbolisiert sehr gut die ambivalente Geschichte des Ortes Peenemünde auf der Insel Usedom. Auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks ist das Historisch-Technische-Museum untergebracht. Es setzt sich mit der Geschichte der Heeresversuchsanstalt und der Erprobungsstelle der Luftwaffe "Peenemünde-West", insbesondere der dort zwischen 1936 und 1945 entwickelten Raketen, auseinander.
Das Kraftwerk ist heute das größte technische Denkmal in Mecklenburg-Vorpommern und als Teil der Ausstellung individuell begehbar. In der Ausstellung im Kraftwerk wird ein Eindruck vermittelt, welch fatale und zugleich fortschrittliche Vision die Raketenbauer um Wernher von Braun angetrieben hat. Das Museum bietet zudem einen umfassenden Besucherservice: Das Angebot reicht von persönlichen Führungen über ein wissenschaftliches Archiv bis zu einem Museumsshop und einer Reihe von Sonderveranstaltungen. Am 12. und 13. Juli 2010 wird zur Veranstaltung "Birds in the Park" der amerikanischen Bildhauerin Christy Hengst geladen, die mit ihren Installationen international für Aufsehen sorgt. Selbstmodellierte Tauben dienen ihr als Text- und Informationsträger. Sie werden mit besonderen Bezügen wie historischen Dokumenten, Fotos oder Plakaten bestückt.
Die Installationen waren bereits an vielen historischen Orten auf der Welt zu sehen, unter anderem in Santa Fe, Los Alamos, New Orleans, Washington DC, New York City und sogar auf den Galapagos Inseln. Am 16. Juli 2010 wird eine Sonderausstellung über das Kraftwerk für die ehemalige NS-Heeresversuchsanstalt und zur Geschichte des Ortes eröffnet. Sie steht unter dem Motto "Gebaut für die Ewigkeit" und besteht aus 30 Stationen mit Bild- und Texttafeln. Grundlage für die Ausstellung sind über 200 bislang unbekannte Fotos und Dokumente von Josef Greiner, der zur Zeit der Errichtung des Kraftwerks Baustellenleiter war. Außerdem lädt die "Wissenssafari im Blauwagen" noch bis zum 18. Juli 2010 auf das Gelände Historisch-Technisches Museum Peenemünde in Mecklenburg-Vorpommern.
Mit Experimenten und (Live-)Satellitenbildern versucht der Laborwagen der Sternwarte Bochum der Klimawende auf die Spur zu kommen. Seit Januar 2007 ist das Peenemünde Museum Teil der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH).
Weitere Informationen zu dem Historisch-Technisches Museum Peenemünde erhalten Sie online unter: www.peenemuende.de