3. September 2024, Tölzer Land
Herbstliche Kulturspuren im Tölzer Land
Aktiv-Tipps abseits klassischer WanderwegeWie war die Entwicklung von Dietramszell von den frühgeschichtlichen Anfängen und der Gründung des Klosters bis zur heutigen Großgemeinde? Warum war Wasserkraft für Benediktbeuern so wichtig und was verbindet Bad Heilbrunn mit der Münchner Theatinerkirche? Die Kunst- und Kulturwege im Tölzer Land verbinden die landschaftliche Schönheit der Region mit historischem Wissen und amüsanten Anekdoten. Zeit für kulturelle Streifzüge. Infos zu allen Themenwegen unter www.toelzer-land.de/themenwege.
Bad Heilbrunn: Einst Hofbad der Wittelsbacher
Auf dem Bad Heilbrunner Geschichtspfad erfährt man an elf Stationen mehr über die Geschichte des Ortes, der dank einer bromierten Jodquelle 175 Jahre lang Hofbad der Wittelsbacher war. Das gesunde Heilbrunner Wasser und die frische Landluft heilten auch die schwer kranke Kurfürstin Henriette Adelheid von Bayern, die aus Dankbarkeit nach der Geburt des Thronfolgers in München die Theatinerkirche als ersten Barockbau nördlich der Alpen errichten ließ. Schautafeln informieren auch über das letzte Projekt des großen Münchner Naturschützers und Architekten Gabriel von Seidl und die Bewaldung des Bierhäusls. Mittels Smartphone und QR-Codes können die Geschichten auch angehört werden.
Die Kraft des Wassers: Historischer Mühlenweg in Benediktbeuern
Wie in Bad Heilbrunn spielte auch in Benediktbeuern das Wasser eine große Rolle. Deshalb zeigt der Historische Mühlenweg an 17 Stationen, welche Bedeutung die Wasserkraft des Mühlbachs einst für den Ort und das Kloster hatte. Über 30 Mühlen waren zwischen 1294 und 1802 in Betrieb und dem Kloster unterstellt, darunter Schleif- und Walkmühlen, Getreide- und Sägemühlen sowie Öl- und Gerbmühlen. Eine besondere Rolle spielte die Moosmühle, in der die im Moor gesammelten Heil- und Gewürzkräuter verarbeitet wurden - das Kloster Benediktbeuern hatte einen großen Bedarf an Arzneimitteln, da die Mönche über viele Jahrhunderte Heilkunst praktizierten, wie das Benediktbeurer Rezeptar von 1250 belegt. Es gilt bis heute als Quelle der traditionellen Klostermedizin.
Geschichte rund um Dietramszell
Schon lange vor der Klostergründung 1098 siedelten Menschen auf dem heutigen Gemeindegebiet von Dietramszell. Mit vor- und frühgeschichtlichen Aspekten beschäftigt sich deshalb auch der Geschichtspfad im historischen Ortskern. Natürlich spielen das Kloster und seine Gemeinschaft auch in der Neuzeit eine wichtige Rolle bei den Eckpunkten der Ortsgeschichte. Der Weg, den der Historiker Dr. Michael Holzmann mitkonzipiert hat, thematisiert unter anderem die Situation während der beiden Weltkriege - mit einem Schwerpunkt auf dem umstrittenen Generalfeldmarschall und Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. 1922 bis 1932 verbrachte er seinen Jagdurlaub in Dietramszell. Es geht also auch um die Aufarbeitung der eigenen Ortsgeschichte, die derzeit mit der 1978 abgeschlossenen Gebietsreform endet, aber sukzessive vervollständigt werden soll. „Wichtig ist mir, dass ein breites Publikum angesprochen wird, das nicht über das Detailwissen eines Historikers verfügt“, betont Dr. Michael Holzmann.
Weitere Themenwege: von Geokultur bis Bankerlwege
Doch nicht nur auf historischen Pfaden lässt sich das Tölzer Land erkunden. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Geokulturpfad in Bad Tölz, der Kultur mit Natur und Geologie verbindet? Die Bankerlwege in Wolfratshausen hingegen kann man per App erleben und dabei dem Rauschen der Loisach lauschen oder mit der Familie im Bergwald spielen und rätseln. Besinnlicher wird es auf dem Benediktusweg in Benediktbeuern, wenn man den Impulsen des Namensgebers folgt.
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