25. Oktober 2010, Rheinland-Pfalz
Heimatforschung 2.0 - Deutsche und Luxemburger erforschen ihre gemeinsame Geschichte
Internationales Mit-Mach-Buch Unter dem Doppeladler Zeitreisen im Deutsch-Luxemburgischen Naturpark wird am 11.11. in Echternach der Öffentlichkeit vorgestellt.Sie haben sich mit der Öffentlichkeit vernetzt und Aufrufe in der Zeitung, im Radio und im Internet gestartet: Die Autoren des Mitmach-Buches „Unter dem Doppeladler" haben auf diese Weise eine Zeit erforscht, in der es noch keine Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg gab.
Das Besondere: die gesamte deutsch-luxemburgische Grenzregion hatte die Möglichkeit am Buch mitzuwirken. „Unser Ziel war es ein Buch zu schreiben, dass nicht im stillen Kämmerchen entsteht, sondern in der breiten Öffentlichkeit“, sagt Projektkoordinator Marc Bonny. So beteiligten sich viele Bürger aus der Grenzregion: beispielsweise wurden auf der Internetseite des Projektes Beiträge kommentiert, Aufrufe in der Tagespresse wurden mit Informationen, Bildern oder Gedichten beantwortet. Das junge Autorenteam, komplett aus der Region stammend, arbeitete dies dann in die Kapitel ein. "So haben wir Informationen direkt von Bürgern aus erster Hand bekommen, an die wir sonst nie herangekommen wären", ergänzt Bonny.
So ist ein Mitmach-Buch entstanden, das Menschen aus der Region für die Region geschrieben haben. Es befasst sich mit der gemeinsamen Vergangenheit im 18. Jahrhundert, als die heutige Grenze zwischen Deutschen und Luxemburgern noch nicht existierte und das Gebiet von den österreichischen Habsburgern mit dem Doppeladler-Wappen regiert wurde. Das Buch sucht nach den Spuren, die diese Zeit noch heute in der Grenzregion hinterlässt. Zum Beispiel hat die Diplom-Archäologin Elke Wagner aus Irrel den Lebenslauf einer Takenplatte erforscht, die seit ihrer Kindheit in ihrem Elternhaus hängt.
Georges Calteux, ehemaliger Denkmalpfleger in Luxemburg und Initiator des Buches, hat sich mit der barocken Echternacher Abteiarchitektur befasst: „Man muss sich nur in den Dörfern umsehen. Ob in Berdorf, rechts der Sauer oder in Wettlingen, links des Grenzflusses, überall entdeckt man heute noch an Bauernhäusern Stilelemente der „Echternacher Schule - ein europaweit einzigartiges Phänomen“. Weitere Themen sind die Geschichte der Kartoffel, barocke Gärten, die Landschaft im Barock, der Pavillon Echternach, die Familiengeschichte Tiroler Baumeister, bedeutende Biographien der damaligen Zeit oder der Kirchenbau.
„Der Inhalt dieses Buches ist thematisch weitgestreut. Es ist gerade diese Vielfalt, die unterschiedlichste Blickrichtungen auf eine bislang eher unbekannte aber dennoch wichtige Epoche unserer Region wirft“, betont Redaktionsleiter Dr. Michael Weidert und führt weiter aus, dass die Publikation mit ihren rund 240 Seiten, keine wissenschaftliche Publikation sei: „Man kann das Buch zu Hause lesen, aber auch unterwegs, wie einen Reiseführer“.
Buchvorstellung
Zu der Buchvorstellung am 11.11.2010 um 20:00 Uhr im Trifolion in Echternach ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Neben einer filmischen Projekt- und Buchvorstellung erwartet den Besucher Musik von Sylvia Nells (D) und Jos Schartz (Lux). Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. +49 (0049) 6525 500 oder info@felsenland-suedeifel.de
Buchbestellung
Das Buch kann unter www.doppeladler.eu und unter Tel. +49 (0)6525 79 115 bestellt oder ab 11.11.2010 im Buchhandel, bei der Stadt Echternach und in den Tourist Informationen in Bollendorf und Irrel zum Preis von 14,90€ erworben werden.
Hintergrund
Die Regionen Müllerthal/Kleine Luxemburger Schweiz und die Südeifel im Deutsch-Luxemburgischen Naturpark haben weitaus mehr Gemeinsamkeiten, als auf den ersten Blick zu vermuten ist. Dafür gibt es in erster Linie historische Gründe. Das Herzogtum Luxemburg, zu dem auch die heutige Südeifel gehörte, wurde von 1714 bis 1794 von Wien aus regiert. Diese Periode, von Frieden und Wohlstand geprägt, markiert den Beginn einer architektonischen Blütezeit in der Region beiderseits der heutigen Grenze.

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