25. Oktober 2010, Nordrhein-Westfalen
Heilige Tempelaffen haben Nachwuchs
Exotisches Herbstbaby in der Erlebniswelt AsienAm Montagmorgen schaute ein „süß-verknautschtes Knäuel“ die Tierpfleger bei ihrer Routinerunde mit großen Augen aus der Tempelruine in der Erlebniswelt Asien an: Die Hanuman-Languren haben Nachwuchs.
Schon lange kündigten deutlich gewachsene Bäuche bei den Hanuman-Languren oder Hulmans von der nahenden Geburt. Als dann noch die Zitzen bei Affenchefin Shanti anschwollen, warteten die Tierpfleger jeden Tag auf den Nachwuchs. Nach gut 200 Tagen Tragzeit war es dann am 4. Oktober so weit: Etwa 500 Gramm Hulman erblickte das Licht der Erlebniswelt Asien. Noch ist das Geschlecht des kleinen asiatischen Affen nicht bestimmt, weshalb der Neuankömmling noch keinen Namen trägt.
Die neunjährige Mutter Shanti kümmert sich liebevoll um ihren Nachwuchs. Der nur ein Jahr ältere Papa Heinz-Stefan aus dem Zoo Heidelberg zeigt noch wenig Anteilnahme. Mit seinen kleinen Armen klammert sich das Affenbaby am Bauchfell der Mutter fest, so dass sie trotzdem weite Sprünge machen kann. Doch auch andere Familienmitglieder dürfen das Baby mal tragen und entlasten so die Mutter.
Mit gut zwei Wochen wird das Kleine bereits erste feste Kost zu sich nehmen, trinkt jedoch noch bis zum sechsten Monat als Hauptmahlzeit Milch bei der Mama. In nur zwei Monaten rennt das Jungtier dann bereits selbstständig herum und spielt mit seinen Artgenossen. Etwa ein Jahr lang wird das Kleine gesäugt, schon während dieser Zeit nimmt es erste feste Nahrung auf. Mit drei bis sechs Jahren ist es selbst in zeugungsfähigem Alter und kann für den Fortbestand der Hanuman-Languren in der ZOOM Erlebniswelt Asien seinen Teil beitragen.
Hulmans können bis zu 25 Jahr alt werden und gehören zu den Schlankaffen, die sich auf die Ernährung von schwerverdaulicher Blätterkost spezialisiert haben. Sie leben in tropischen und subtropischen Wäldern sowie Bergwäldern bis über 4000 Meter Höhe, kommen aber auch in bewohnte Gebiete und sogar in die Städte: Als „Heilige Affen Indiens“ sind sie vor Verfolgung sicher. Sie sind in vielen Tempelanlagen des Affengottes Hanuman zu finden und werden dort auch gefüttert.
