28. Dezember 2011, Wien, Österreich
Geschäftige Muse
Emilie Flöge im Museum für VolkskundeÜber Gustav Klimt, der nie heiratete und bis zu deren Tod bei seiner Mutter lebte, kursierten im Wien der Jahrhundertwende ungezählte Gerüchte, die ihm Affären mit seinen Modellen, aber auch mit den großbürgerlichen Auftraggeberinnen seiner Porträts nachsagten – darunter auch die Modeschöpferin und Inhaberin des Wiener Haute-Couture-Salons, Emilie Flöge, die Klimts zeitweise Lebenspartnerin, Muse und Freundin war.
Ebenso einmalig wie der Einfluss der viel gereisten Geschäftsfrau auf die Modetrends der damaligen Wiener Bohème ist ihr textiler Nachlass: Flöge sammelte leidenschaftlich Textilien – leuchtende Stickereien, zarte Spitzen und feine Borten – die zu einem großen Teil aus dem südosteuropäischen Raum stammen. Über das Sammeln dieser dekorativen, jedoch oft als primitiv und urtümlich bezeichneten Kunstwerke wurde deren künstlerisch-ästhetische Bedeutung erst entdeckt, die schließlich auch Einfluss auf die stilistische Entwicklung des Jugendstils nahm.
Das Österreichische Museum für Volkskunde konnte im Jahr 1998 über 350 dieser Objekte aus dem Nachlass Flöges erwerben. Im Kontext der Entdeckung der „Volkskunst“ um 1900 werden sie in der Ausstellung „Objekte im Fokus: Die Textilmustersammlung Emilie Flöges“ von 24. Mai bis 14. Oktober 2012 erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr
Montag geschlossen außer an Feiertagen
24. Dezember und 31. Dezember von 10.00 bis 15.00 Uhr
Eintritt
Erwachsene 5 Euro
ermäßigter Eintritt ab 2 Euro
Kinder und Jugendliche unter 19 Jahre frei
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.volkskundemuseum.at
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