21. Juli 2011, Esbjerg, Dänemark
Gegenwartskunst für Kinder im Esbjerg Kunstmuseum
„Hallo! Fass die Bilder mal an. Zieh an den Klappen, vielleicht findest Du verborgene Kunst in zweiter Schicht? Schieb die Teile neu zusammen. Schlüpf in ein Kunstwerk!“ Kinder können in der Ausstellung Vokseværk im Esbjerg Kunstmuseum den ganzen Sommer hindurch bis zum 4. September 2011 moderner Kunst mit allen Sinnen begegnen – ausdrücklich auch mit dem Tastsinn. Berühren erbeten statt verboten. Man kann in Kunstwerke hineinkrabbeln, man kann sich in der Kunst verwandeln. Kind erlebt Kunst, macht Kunst, wird Kunst, ist das Konzept. Museumspädagogen helfen und begleiten vor Ort.
Die beteiligten Künstler Lilibeth Cuenca Rasmussen, Maiken Bent, Peter Holst Henckel, Henrik Menné, Marianne Jørgensen, Anne-Marie Pedersen, Maria Bruun, Jette Gejl und Helene Holmes haben ganz spezielle Werke für Kinder geschaffen und folgen dabei einem Dogma, dass wirkliches Erleben der Kunst erst durch physische Interaktion mit ihr entsteht. So wachsen Ausstellungsstücke im Zusammenspiel mit den Kindern, und die wiederum können durch die Begegnung mit der Kunst wachsen – ein Vokseværk.
Darüber hinaus besitzt das Esbjerg Kunstmuseum in seiner permanenten Ausstellung eine der besten Sammlungen dänische Kunst ab dem ›Modernen Durchbruch‹ der 1920er bis zur Gegenwart. Berühmt ist es ferner für seine Duftinstallation, in der man sich ganz persönliche, innere Bilder erschnüffelt, und für sein offenes Archiv, dessen große Rollwände Besucher bedienen können, wenn sie Werke sehen wollen, die gerade nicht an den Wänden Platz finden.
Ein Schwerpunkt des Kunstmuseums ist der Konstruktivismus. Gut vertreten ist dessen international bekanntester dänischer Vertreter Robert Jacobsen, der lange in Deutschland lehrte. Das Kunstmuseum teilt sich das Dach mit dem Konzerthaus Musikhuset Esbjerg, eine architektonisch extravagante Arbeit von Dänemarks Architekturstars Jørn Utzon und seinem Sohnes Jan – Utzons bekannteste Arbeit ist die Oper von Sydney.
Überragt und stilistisch kontrastiert wird dieser moderne Kulturpalast von Esbjergs imposantem Wasserturm mit architektonischen Anleihen beim mittelalterlichen Nassauer Haus in Nürnberg. Von seiner Aussichtsplattform bekommt man einen überwältigenden Blick auf die größte Stadt an der dänischen Nordseeküste, ihren modernen Hafen, die nördlichsten Ausläufer des europäischen Wattenmeeres und auf die vorgelagerte Insel Fanø.
Esbjerg ist vom Autobahngrenzübergang Padborg bei Flensburg in knapp anderthalb Stunden (ca. 115 km), ab Hamburg in drei Stunden (ca. 280 km) bequem zu erreichen. Von den großen dänischen Ferienhausgebieten Blåvand oder Henne Strand sind es jeweils weniger als eine Stunde Fahrzeit.
Die Ausstellung VOKSEVÆRK ist bis zum 4. September 2011 tgl. 10-16 Uhr geöffnet und für alle unter 18 Jahren gratis, ab 18 Jahren 60 Kronen (ca. 8 Euro).
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.eskum.dk