5. Juli 2010, Reisenews
Energie tanken im Sommer - Pilgern in Österreich
Ausgetretene Pilgerwege wird man in Österreich nicht finden, wenngleich die Pilgerkultur alt und bodenständig ist. Wer ganz Unbekanntes entdecken möchte, pilgert am besten durch das oberösterreichische Mühlviertel.
Die Strecke ist Teil des Jakobsweges Böhmen-Bayern-Tirol und führt über sonnige Wiesen und durch kühle Wälder und an wenig besuchten sakralen Juwelen wie dem Stift Schlägl (mit herrlichem Bier) oder Maria Trost vorbei. Dem Gedenken an die Klostergründerin Hemma von Gurk sind sieben Pilgerrouten gewidmet, die zwischen dem slowenischen Sveta Ana und dem steirischen Stift Admont in Österreich ihren Anfang nehmen und alle ins Kärntner Gurk führen.
Überirdisch schön die Kärntner Seen, die in einige der Wege eingebunden sind. Pilgern ist aber nicht gleich katholisch. Auch hier hat die Reformation ihren Platz errungen. Der protestantische „Weg des Buches“ empfindet die vom oberösterreichischen Schärding ins Kärntner Arnoldstein reichende Geheimroute der deutschen Bibel nach und führt am Weltkulturerbe Dachstein vorbei.