21. September 2011, Niedersachsen
ELBgenuss-Quer zum Strom
Tage der GenussPunkte beiderseits der ElbeDie Elbe ist ein kommunikativer Fluss. Hier gibt es überall gute Nachbarschaften und auch über den Fluss hinweg nutzt man die Vorteile der Kooperation. Unter dem Motto „ Quer zum Strom“ stellt der diesjährige „ELBgenuss“ diese elbentypische Kultur der Vernetzung zwischen Ost und West in den Mittelpunkt des Veranstaltungsgeschehens. Zum dritten Mal machen Gastronomen, Künstler, Kunsthandwerker und auch zahlreiche Landschaftsführer beidseits der Elbe eine Kette von GenussPunkten auf, die mit ihrem viel versprechenden kulinarischen und kulturellen Programm dazu verlocken zwischen den beiden Seiten der Elbe zu pendeln. Das Land zwischen Amt Neuhaus und Schnackenburg, eine Landschaft auf dem halben Weg zwischen Hamburg und Berlin und auch mitten auf der Strecke zwischen Braunschweig und Schwerin lässt ihre Gäste an dem kulturellen Aufbruch teilhaben, der hier in den letzten zwanzig Jahren in aller Stille stattgefunden hat. Das ist der ELBgenuss. Genauer ansehen kann man sich die Region und ihre Beziehung zum Rest der Elbe im Seifenwerk Vietze auf einer 5,5 m langen Landkarte, einem Elbenbild des Berliner Projektes „Stadtfalter“, das hier eine ganz neue Art der Kartografie vorstellt.
Und so kann man zwischen dem 30. September und dem 9. Oktober 2011 allerhand Kluges und Schönes geniessen und manchmal auch kaufen. Da gibt es Menschen, die sich um alte Handwerke kümmern, wie die Filzerinnen in Lenzen und die Holzhandwerker in Vogelsang, Walmsburg, Harmstorf und Bitter. Da werden in Schnackenburg Öle produziert und in Hitzacker Gewürze. Man kann an der Geldwäsche im Seifenwerk Vietze teilnehmen, auch sehr deutsches Geld verbrennen. In Breetz warten sechs Künstler auf Gäste, die ihnen bei der Arbeit über die Schulter schauen und sich vielleicht sogar auch portraitieren lassen. Man kann in Vietze etwas über Kakao lernen und über Käse und Wein, in Schnackenburg lernt man etwas über das Verhalten des Wassers, und in Walmsburg über die Vernetzung der Sinne. In Krusendorf werden 25 vom Aussterben bedrohte Nutztier-Rassen durch eine Fotoausstellung dokumentiert. In Unbesandten kümmert man sich um Frösche und Kröten. In Gartow setzt man auf Nachhaltigkeit und zeigt, wie man karge Böden durch Terra Preta verbessern kann. Und überall entlang der Elbe kann man gut und regional essen, ganz oft auch unter dem Anspruch „bio“.
Zum Mitmachen und Teilhaben regen auch die „Gutstücke“ im Lockbuch an, gedruckte Geldmünzen. Wenn man bei Lina in Dannenberg einkehrt oder bei Kenners in der Göhrde oder bei den Jacobs in Krusendorf kriegt man z.B. 2 € Rabatt auf den Verzehr. Das Lockbuch kostet 5€ und die Gutstücke – sofern man sie alle nutzt – addieren sich auf einen Wert von immerhin 40€. In diesem Jahr fällt der 3. Oktober auf einen Montag und zu dieser Zeit fangen in etlichen Bundesländern auch schon die Herbst-Ferien an. Nach zwei „Pilotveranstaltungen“ in den Jahren 2009 und 2010 hat man jetzt genug geübt und so hoffen die Veranstalter in diesem Jahr auf ungetrübtes Vergnügen, einen goldenen Herbst und reichlich Besuch. Um die touristisch etwas dürren Wochentage zwischen den Wochenenden besser zu organisieren, dürfen die GenussPunkte unterteilt in Nord/Süd und Mitte jeweils unterschiedlich an zwei Tagen in der Woche schließen. So können sie sich gegenseitig besuchen und trotzdem gibt es immer eine Region mit offenen Veranstaltungen. Auch die Einheimischen nutzen bei ihren ELBgenuss-Ausflügen sehr gern den Elbe-Radweg.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.elbgenuss.de