19. Januar 2012, Deutschland
Die Kunst des Heilfastens
Schon im Mittelalter wussten die Menschen um die reinigende Wirkung des Heilfastens. Für einen definierten Zeitraum, der mindestens zehn Tage, aber maximal fünf Wochen andauern soll, auf jede feste Nahrung und natürlich auch Genussmittel wie Kaffee, Alkohol und Zigaretten. Diese Maßnahme soll nicht nur den Körper, sondern auch die Seele entlasten.
Im Körper passiert beim Fasten Folgendes: Zunächst einmal muss der Darm entleert werden. Dies kann durch einen Einlauf oder Glaubersalze geschehen. Man löst 40g Glaubersalz in ¾ Liter Wasser auf und trinkt die Flüssigkeit langsam. Während der gesamten Fastenzeit sind nur Wasser, etwas Saft oder Kräutertee erlaubt. Außerdem darf man zum Mittagessen Gemüsebrühe ohne Einlage zu sich nehmen. Wichtig ist, dass man sich auf eine Fastenkur vorbereitet, das heißt, dass man schon einige Wochen vorher anfangen sollte, langsam auf bestimmte Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Wurst, Fleisch oder Schokolade zu verzichten. Während des Fastens wird der gesamte Magen-Darm-Trakt entlastet. Außerdem sinkt der Blutdruck und der Körper beginnt Fettdepots und Eiweiße abzubauen. Der Erfolg ist natürlich der Verlust von Gewicht, des Weiteren steigert Fasten die Abwehrkräfte und strafft die Haut. Da durch das Fasten auch das Muskeleiweiß abgebaut wird, darf so eine Kur nur kurzzeitig zuhause durchgeführt werden. Wer eine längerfristige Kur plant oder eine Grunderkrankung hat, sollte eine Heilfastenkur nur in einer speziellen Klinik durchführen. Vor einer Kur sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Wer sich und seinem Körper im Urlaub etwas Gutes tun möchte, kann dies mit einer Fastenreise ideal kombinieren.
Wer sich für eine solche Kur entscheidet, sollte sich während dieser Zeit viel Ruhe gönnen. Wichtig ist auch, dass man nach Beendigung des Heilfastens sich erst vorsichtig an feste Nahrung herantastet, damit sich der Magen-Darm-Trakt langsam daran gewöhnen kann.
Die Arten des Heilfastens sind sehr vielfältig. Für verschiedene körperliche Beschwerden gibt es entsprechende Methoden. In unserer modernen Gesellschaft ist eine Übersäuerung des Magens ein gängiges Krankheitsbild. Statt starker Medikamente sollte man es hier zunächst einmal mit einer Basenfasten-Kur versuchen. Eine Basenfasten Anleitung ist unbedingt zu beachten. Die wahrscheinlich älteste Fastenmethode geht übrigens auf Hildegard von Bingen zurück. Die berühmte Nonne versuchte jedoch durch das Fasten nicht nur den Körper zu entgiften, sondern auch den Kontakt zur Seele herzustellen. Bei von Bingens Fastenplan waren gedünstete Äpfel und gekochtes Dinkelschrot erlaubt, insgesamt 800 kcal pro Tag.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass man sich in der körperlichen Verfassung befindet, um eine Fastenkur anzutreten. Und man darf Heilfasten auf keinen Fall mit einer Diät verwechseln.