12. Juli 2024, Schwäbische Alb
Die Donau, ein Fluss der verbindet

Die Menschen hier haben eine besondere Beziehung zur Donau. Sie wachsen mit ihr auf, finden an ihren Ufern Ruhe, Abkühlung, Inspiration und Spaß. Wir stellen drei Donaustädte vor:
Wenn sich das Tor des Golems öffnet, ist der Morgen längst zur Mittagspause bereit. Nicht selten hat sich dann auf dem schmalen Gehsteig vor dem Tuttlinger Café schon eine kleine Schlange gebildet. Das Golem in Tuttlingen ist ein echter Publikumsmagnet, und das zu Recht. Auf der Karte stehen Pizza, Pasta und Risotto. Dazu gibt es hausgemachten Eistee und den freien Blick auf die Donau gratis dazu. Langsam und gemächlich fließt sie am Café vorbei, unter einer Brücke hindurch und verschwindet ein paar Meter weiter hinter einer Kurve.
Schnell haben sich die Gäste auf dem weitläufigen Gelände verteilt. Einige haben es sich auf den Liegestühlen im Sand bequem gemacht. Eine Gruppe Jugendlicher lümmelt auf niedrigen Loungestühlen ganz in der Nähe der Bar - dort, wo die Musik am lautesten ist. Und ein Pärchen sitzt auf einer großen hölzernen Sitzplattform und studiert die Speisekarte. Hier findet jeder seinen Lieblingsplatz. Vom Café bis zum Marktplatz des Städtchens sind es nur wenige Gehminuten. Ein Bummel lohnt sich. Das geschichtsträchtige Tuttlingen ist einladend. Auf dem Marktplatz plätschert der markante Pyramidenbrunnen. Es gibt viele Cafés, die jetzt im Sommer gut besucht sind, und in der Ferne läuten die Glocken der Stadtkirche. In einer Ecke gegenüber dem Brunnen hält ein älterer Herr prüfend eine Pinzette gegen das Licht - und das schon seit 36 Jahren. Die gut zwei Meter hohe Skulptur „Der Instrumentenmacher“ ist ein Denkmal für die Medizintechnik, die am Hightech-Standort Tuttlingen eine lange Tradition hat.
127 Kilometer stromabwärts liegt Ehingen. Hier fließt die Donau nicht durch die Stadt, sondern in einem großen Bogen um die Vorberge herum. Dennoch ist die Innenstadt nicht wasserlos. Hier plätschert die Schmiech, ein Flüsschen, das wenige Kilometer nördlich von Ehingen entspringt und durch die Kernstadt fließt, bevor es in die Donau mündet. Im Vergleich zur Donau ist die Schmiech zwar winzig, aber auch sie zieht in den warmen Monaten die Menschen magisch an. Vor allem im Stadtgarten, wo man ihr ganz nahe kommen kann. Dort fließt die Schmiech neben dem flachen Groggensee durch eine angelegte Flussschleife. Hier kann man kneippen, sich erfrischen oder ein Picknick genießen - auch als Reisender: Einige Gastgeberinnen in der mittelalterlichen Stadt bieten reich gefüllte Picknickkörbe an, die man an seinem Lieblingsplatz, wie dem Stadtgarten direkt an der Schmiech, genießen kann. Und wer die Donau sehen möchte, kann dies auf dem 14 Kilometer langen Bierwanderweg tun. Der führt auch an den fünf Brauereien der Stadt vorbei, die zum Teil schon seit Jahrhunderten brauen.
Wer Ulm in seiner ganzen Pracht sehen will, geht am besten ans Donauufer. Dort steht auf der Höhe des Edwin-Scharff-Hauses die Uferbar. Ein waldgrün gestrichener Kiosk, der leckere Sommerdrinks, Wein, Bier und Kaffeespezialitäten anbietet. Mit der Erfrischung im Glas kann man sich an einen freien Tisch oder in einen Liegestuhl setzen und die Aussicht genießen. Genauer gesagt die Aussicht, und die ist wirklich etwas Besonderes. An heißen Tagen treiben zahlreiche Schlauchboote und Kajaks auf der Donau. Auf der langen Uferpromenade gegenüber sind Joggerinnen und Radfahrer unterwegs. Über den Häusern erhebt sich das Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt. Und man sieht die Spitze der außergewöhnlichen Glaspyramide, in der die Stadtbibliothek untergebracht ist. Ein abendlicher Bummel durch die mittelalterliche Stadt, in den Restaurants und Kneipen des Fischerviertels findet sich sicher noch ein freies Plätzchen.
Mehr zur Region Schwäbische Alb finden Sie hier: www.schwaebischealb.de

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