27. April 2010, Reisenews
Das Paradies - Der Industriekulturgarten im Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Gleich einem geheimnisvollirdischen Garten Eden hinter einer uneinnehmbaren Mauer ruhte es unbetreten fast 25 Jahre lang: das Areal zwischen Kokerei und der Saar. Paradiesisch konnten Tiere und Pflanzen im Schatten der Hochofengruppe ungestört zusammenfinden. Zum zehnjährigen Geburtstag des Zentrums für Kunst und Industriekultur und zu 60 Jahre Bundesrepublik wurde dieser einmalige Schatz zwischen Kokerei und Saarufer „gehoben“. Ab 28. März 2010 öffnen sich die Pforten zum Paradies im Weltkulturerbe Völklinger Hütte wieder.
Das Projekt „Das Paradies“, wurde gemeinsam mit Catherina Gräfin Bernadotte von der Insel Mainau entwickelt. Um die bestehenden Teile der ehemaligen Kokerei, den historischen Stahl-Kohleturm von 1897, den zentralstehenden Betonkohleturm, die Koksbatterien 4 und 7 sowie das große Wasserbecken herum entstand auf einer Gesamtfläche von 33.000 m² „Das Paradies“.
Auf 800 Metern neu angelegten Wegen und Plätzen wurden völlig neue und aufregende Blickachsen auf und in das Weltkulturerbe Völklinger Hütte geschaffen. Neben diesen Blickachsen wurden auch Räume geschaffen – in der Summe 2.300 m² - die je nach Jahreszeit in den unterschiedlichsten Farben erscheinen. Sowie Räume die zum Träumen anregen, etwa „Der Blick in den Himmel“, einem teilweise wiedererrichteten Kamin, der „Traumfestung“ in der Koksbatterie oder dem „Reich des schwarzen Fisch’s“. Die Kokerei, einst der schmutzigste Ort der Hütte, wo Rauch und Feuer regierten, eben die Hölle, hat sich durch die Natur, ihre Tier- und Pflanzenwelt, wieder in ein Paradies verwandelt.