20. Februar 2013, Aschaffenburg, Städte Bayern
Das Alter Ego Jörg Immendorffs
Mit der Ausstellung „Jörg Immendorff – Affentheater“ ehrt die Aschaffenburger Kunsthalle Jesuitenkirche vom 23. März bis 9. Juni 2013 einen der bekanntesten deutschen Künstler der Gegenwart. In 74 Werken, darunter 36 Gemälden, 30 Skulpturen, zwei Objekten und sechs Arbeiten auf Papier, kann sich der Besucher einem eindrucksvollen künstlerischen Lebenswerk annähern, zu dem – zu Lebzeiten des Künstlers – nahezu untrennbar seine medienwirksame Selbstinszenierung gehörte.
Immer wieder taucht in seinen Werken als „Alter Ego“ der Affe auf, der deshalb auch namensgebend für die umfangreiche Präsentation wurde: „Affentheater“. In den späten sechziger Jahren machte er durch neodadaistische Aktionen Furore. Er malte – im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Malern, die sich nach 1945 der gegenstandslosen Kunst zuwandten – schon Anfang der siebziger Jahre gegenständliche Bilder mit politisch-gesellschaftskritischen Inhalten. Schließlich wurde Immendorff zum Vertreter einer neuen Historienmalerei in Deutschland. In gemeinsamen Arbeiten mit A.R. Penck begann er 1976, die deutsch-deutsche Frage zu thematisieren. Bekannt wurde Immendorff vor allem durch 16 großformatige Bilder, die mit „Café Deutschland“ betitelt sind.
Neben seinen Bildern schuf Immendorff auch expressive Plastiken, porträtierte Gerhard Schröder für die Kanzlergalerie und illustrierte die BILD-Bibel.