9. April 2010, Reisenews
DESIGNKIOSK RUHR.2010. 100 Tage Arts & Crafts in der Metropole RUHR
Metropole Ruhr. Kulturhauptstadt Europas 2010.Der BochumDesign e.V. ist seit 1997 mit dem Bochumer Designpreis ein Impulsgeber der Arts & Crafts-Branche in Deutschland. Der Bochumer Designpreis zeichnet als Werkpreis die Gestaltung und Entwicklung eines Gebrauchsgegenstandes aus, wobei im Vordergrund die Leistung des Gestalters steht – unabhängig von seiner Einbindung in industrielle Produktionsmechanismen. Der BochumDesign e.V. beteiligt sich – ausgehend vom Bochumer Designpreis – mit dem Ausstellungs- und Dialogprojekt DESIGNKIOSK RUHR.2010 gemeinsam mit der Stadt Bochum und dem Kreis Recklinghausen an der Kulturhauptstadt RUHR.2010.
Die Ausstellungsbasis
Ausgehend von den Traditionslinien Art Nouveau, Wiener Sezession, Wiener Werkstätte, Deutscher Werkbund und Bauhaus werden 30 durch eine Jury nominierte, europäische Designer - zwischen dem 2. Mai und 1. August 2010 - 100 Tage im Ruhrgebiet „Autorendesign“ zeigen, dass sich vor allem in der Wertschätzung qualitativ guter, handwerklicher Arbeit auszeichnet.
DESIGNKIOSK RUHR.2010 ist dabei u.a. Teil des Kulturhauptstadtprojekts TWINS im Rahmen der „Stadt der Kulturen“. TWINS-Partner sind der BNO (Beroepsorganisatie Nederlandse Ontwerpers), die Belgisch-Flanderische Sektion des World Craft Council Europa, die Estonian Designers' Association und der polnischer Landkreis Wodzislawski als Partnerkreis des Kreises Recklinghausen.
Die Jury des DESIGNKIOSK RUHR.2010 deckt sowohl den fachlichen, wissenschaftlichen, als auch wirtschaftlichen Bereich ab.
Mitglieder sind
- Prof. Chup Friemert (Professor für Designtheorie und Designgeschichte an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und assoziierter Professor an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe)
- Prof. Dr. Michael Fehr (Direktor des Instituts für Kunst im Kontext an der Universität der Künste Berlin und Vorstand des Werkbundarchiv e.V.)
- Wilhelm Seibel der V. (Inhaber der Traditionsmarken mono und POTT, Solingen) Susanne Risch (Chefredakteurin von brandeins-Wissen)
- Monika Auch, Designerin, Autorin, Mitglied im Vorstand des Niederländischen Designerverbandes BNO, Amsterdam
- Anke Loh, Fashion Designerin, Assistant Professor Fashion Department, School of the Art Institute of Chicago, USA
- Prof. Dieter Gorny (Programmdirektor der RUHR.2010)
Eine eigene Edition
Exklusiv für das Projekt DESIGNKIOSK RUHR.2010 gefertigte Design-Exponate (pro Designer ein Exponat) werden als DESIGNKIOSK-Edition aufgelegt und sind an besonderen Orten des Ruhrgebietes zu kaufen. Zu diesem Zweck werden Ruhrgebiets-Kioske durch ein ergänzendes „Shop-in-Shop-System“ zu DESIGNKIOSKEN. Neben der Edition wird es in jedem DESIGNKIOSK zusätzlich Arbeiten von einem der ausgewählten Designer zu sehen und zu kaufen geben. Bei der Entwicklung des Shop-in Shop-Systems, beim „Branding“ der Kioske und bei der Projekt-Bewerbung sind Kooperationen mit Universitäten und Fachhochschulen der Metropole RUHR entstanden. Zur Zeit sind das die Ruhruniversität Bochum, die Fachhochschule Gelsenkirchen, die Folkwang Hochschule, die TU Dortmund.
Stärkung der Kreativ-Quartiere
Immer mehr Konsumenten wenden sich auf der Suche nach mehr Qualität und mehr Individualität den „Hand gemachten“ Produkten des Arts & Crafts Designs zu und verschaffen damit der Branche auch im Ruhrgebiet eine zunehmende Bedeutung. Viele Akteure der „Marke Eigenbau“ haben sich an den Orten der Industriekultur, in besonderen Stadtteilen, oder in KreativQuartieren niedergelassen. Als Teil der RUHR.2010 Programmebene „Stadt der Kreativität“ will der DESIGNKIOSK RUHR.2010 mit den ausgewählten DESIGNKIOSKEN eine Anknüpfung an diese Orte forcieren, um auf die oft noch im Verborgenen liegende Branche aufmerksam zu machen und sie zu stärken. So wird es DESIGNKIOSKE z.B. am Dortmunder U, im Essener Stadtteil Rüttenscheid oder Bochum-Ehrenfeld geben.
Zusätzliche Programm-Ebenen
Die DESIGNKIOSKE werden zu einer Erlebnis-Route zusammengefasst. Um die einzelnen Design-Haltepunkte und die dazugehörigen Quartiere anzusteuern, wird der Besucher auf eine Reise durch die Kulturhauptstadt RUHR.2010 eingeladen. Ausgangspunkt ist Bochum. Die Route, die „angeschlossenen“ KreativQuartiere und die begleitenden Veranstaltungen werden mit den Programmebenen der RUHR.2010 und den Veranstaltungen der Städte vernetzt. Local-Hero-Städte sind im Veranstaltungszeitraum Dortmund, Moers, Duisburg, Herten, Gelsenkirchen, Bottrop, Witten, Hattingen, Castrop-Rauxel, Bochum, Hagen, Oberhausen, Waltrop und Herne. Ein mobiler DESIGNKIOSK wird in Form einer „Roadshow“ 2010 als Projekt-Botschafter entlang der DESIGNKIOSK-ROUTE auf eine Tournee durch die Ruhrgebietsstädte gehen.
Das DESIGNKIOSK-MOBIL wurde von Studenten der Technischen Universität Dortmund entworfen. Mit der Ausstellung „Retrospektive Designpreis Bochum“ werden begleitend zum DESIGNKIOSK RUHR.2010 alle bisherigen Preisträger und Teilnehmer am Bochumer Designpreis in einer stationären Ausstellung präsentiert.
Die Dialog-Ebene
Der DESIGNKIOSK RUHR.2010 unterstützt die Entwicklung des Kreativwirtschaftsbereiches Arts & Crafts. Über einen Projekt orientierten Austauschprozess zwischen regionalen, nationalen und europäischen Akteuren und Institutionen und über Fachveranstaltungen soll die Bedeutung von Arts & Crafts und seine Vernetzung innerhalb der Kreativwirtschaft deutlich gemacht werden. Das Projekt DESIGNKIOSK RUHR.2010 setzt dabei auf Beteiligung und Kooperation um nachhaltig zu wirken. Eine Vielzahl von Unternehmen, Institutionen, Fachverbänden, Universitäten und engagierte Bürger sind mittlerweile aktive Mit-Akteure und Projektbotschafter dieser Idee.